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En man som heter Ove: In der schwedischen Literaturverfilmung "Ein Mann namens Ove" treibt ein griesgrämiger Rentner seine Nachbarn in den Wahnsinn.

Handlung und Hintergrund

Ove (Ralf Låssgard) lebt eigentlich in einer idyllischen Vorstadtsiedlung. Trotzdem hat der betagte Pedant immer was zu meckern. Seinen Ärger bekommen regelmäßig seine Nachbarn ab, deren Fehltritte er mit akribischem Fleiß aufschreibt: Er meldet Falschparker, wühlt in den Mülltonnen, um die korrekte Mülltrennung durchzusetzen, und schimpft auf jeden, der seinen gepflegten Rasen betritt. Das seltsame Verhalten Oves hat jedoch einen sehr traurigen Grund. Vor kurzem ist seine geliebte Frau verstorben. Der Rentner hat ihren Tod nie überwunden und versucht sich seinerseits das Leben zu nehmen. Ove hat bereits zahlreiche missglückte Selbstmordversuche hinter sich, die bisher immer durch höhere Gewalt verhindert wurden.

Eines Tages beschließt er sich zu erhängen. Doch auch diesmal wird Ove gestört. In das leerstehende Nachbarhaus zieht eine neue Familie ein, die kurzerhand Oves Briefkasten mit ihrem Auto umnietet. Ove verschiebt erstmal seine Selbstmordpläne, um die Eindringlinge ordentlich zurechtzuweisen. Stattdessen passiert etwas Erstaunliches: Die neue Nachbarin Parvaneh (Bahar Pars) kann hinter die Fassade des depressiven Rentners schauen. Die beiden gehen eine ungewöhnliche Freundschaft ein, wobei Ove durch die Unterstützung seiner Nachbarin und einer zugelaufenen Katze wieder einen Sinn in seinem Leben sieht.

„Ein Mann namens Ove“ basiert auf dem gleichnamigen tragikomischen Roman des schwedischen Autoren Frederik Backmann, der 2014 zum weltweiten Bestseller geriet. Das herzerwärmende wurde von dem schwedischen Regisseur Hannes Holm („Salto für Anfänger“) inszeniert. Die Hauptrolle des kauzigen Ruhestandlers übernimmt der schwedischen Charakterdarsteller Ralf Låssgard („Die Nacht der Jäger“, „Sturm“). In Deutschland ist der Schauspieler als Kommissar Kurt Wallander in den Henning Mankell-Krimis („Henning Mankell: Wallanders letzter Fall“) bekannt.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Hannes Holm
Produzent
  • Nicklas Wikström,
  • Michael Hjorth,
  • Annica Bellander,
  • Nicklas Wikström
Darsteller
  • Rolf Lassgård,
  • Bahar Pars,
  • Filip Berg,
  • Ida Engvoll,
  • Tobias Almborg,
  • Klas Wiljergård,
  • Chatarina Larsson,
  • Börje Lundberg,
  • Stefan Gödicke,
  • Anna-Lena Bergelin,
  • Nelly Jamarani,
  • Zozan Akgün
Drehbuch
  • Hannes Holm
Musik
  • Gaute Storaas
Kamera
  • Göran Hallberg
Schnitt
  • Fredrik Morheden
Casting
  • Claes Stenmark

Kritikerrezensionen

    1. Einen Nachbarn wie Ove zu haben, ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Penibel kontrolliert der Mann, der nun auch noch seinen Job bei der Eisenbahn verloren hat, jeden Morgen, ob auch kein Müll auf der Straße liegt, das Fahrverbot durch die Siedlung eingehalten wird, die Garagentore abgeschlossen sind. Nichts entgeht dem strengen Blick des verbitterten Griesgrams, der nur einmal am Tag sanftmütig zu werden scheint, wenn er mit Rosen das Grab seiner Frau besucht. Ihr erzählt er von den neuen Nachbarn, die gerade nebenan eingezogen sind und die ihn ständig wegen irgendetwas nerven. Von der Katze, die ihm nicht mehr von der Seite weichen will. Von der Welt, die ihn einfach nur wütend macht. Und er verspricht ihr, bald bei ihr zu sein. Denn Ove will seinem Leben ein Ende setzen. Doch wie soll man denn in Ruhe einen Selbstmord planen, wenn ständig jemand vorbeikommt und stört? EIN MANN NAMENS OVE ist die Verfilmung des gleichnamigen schwedischen Bestsellers von Fredrik Backman. Ganz im Stil der Vorlage vereint Regisseur Hannes Holm den augenzwinkernden und trockenen Humor mit berührenden Momenten der Erinnerung Oves an sein langes und ereignisreiches Leben. Denn immer, wenn Ove gerade kurz davor steht, seinen Selbstmord-Plan in die Tat umzusetzen, geht der Zuschauer mit Ove zurück in die Vergangenheit und lernt so Seiten an Ove kennen, die dieser eigentlich verbergen möchte. Der Film hält geschickt die Balance zwischen großer Unterhaltung, die auch aus den leichtfüßigen Dialogen resultiert, und tiefen wahrhaftigen Momenten, die im gelungenen Zusammenspiel des gesamten Ensembles voller authentischer und wundervoll besetzter Figuren entstehen. An der Spitze steht dabei Rolf Lassgård als Ove. Äußerst überzeugend spielt er seine Rolle als mürrischer und polternder Miesepeter, der auf die Welt nicht gut zu sprechen ist und sie am liebsten aussperren möchte. Doch als die junge Iranerin Parvaneh, die von Bahar Pars sympathisch zupackend und mit grundoptimistischer Lebensfreude gespielt wird, die harte Schale des Griesgrams zu knacken beginnt, wandelt sich auch Lassgårds Mimik. Rührend und bezaubernd sind diese Momente der Annäherung, die offenbaren, wie sanft dieser Ove auch sein kann und wie es gelingt, diese Figur nicht zu fürchten, sondern sie tief ins Herz zu schließen. EIN MANN NAMENS OVE ist eine wunderbare Komödie aus Schweden, bei der man aus vollem Herzen lachen aber auch weinen kann. Und dankbar ist, im Kino diesen Mann namens Ove kennengelernt zu haben.

      Jurybegründung:

      Nimm einen unausstehlichen Mitmenschen und erzähle über ihn eine Geschichte, in deren Verlauf er dem Publikum ans Herz wächst. Diese Aufgabe hat sich der schwedische Autor Fredrik Backman gestellt, und der Erfolg seines Romans? Ein Mann namens Ove‘ beweist, dass er sie grandios gelöst hat. Und auch Hannes Holm gelingt es in seiner Adaption, den harten Kern des kontrollsüchtigen Pedanten und Miesepeter Ole zu knacken, sodass diese Komödie sich zum einen durch einen sehr schwarzen und trockenen Humor auszeichnet, aber auch die berührende Geschichte der Erweckung von Ole erzählt. Dieser lebt verbittert in einer Reihenhaussiedlung, macht dort täglich seine Kontrollgänge, bei denen er nachprüft, ob die Nachbarn ihren Müll korrekt trennen und ob sie sich an das von ihm durchgesetzte absolute Fahrverbot halten. Nachdem er seinen Job bei der Eisenbahn verloren hat, beschließt er, sich selber umzubringen, aber auch dabei stören ihn die anderen. Ein mit viel makabrer Fantasie ausgeführter Running Gag des Films besteht darin, dass Ole ständig versucht, Selbstmord zu begehen und dabei immer wieder spektakulär scheitert. In Rückblenden wird von der Jugend Oles und von seiner großen, letztlich tragischen Liebe zu seiner Frau erzählt, und so kann das Publikum mehr und mehr nachempfinden, warum aus ihm solch ein freudloser und rabiater Mensch geworden ist. Gerettet wird er schließlich durch die Iranerin Parvaneh, die mit ihrer sehr lauten und temperamentvollen Familie neben Ole einzieht und deren positive Lebenseinstellung so ansteckend ist, dass selbst Ole sich ihr nicht entziehen kann. Die Komödie ist auch deswegen so komisch, weil Ole so extrem in seinem Kontrollwahn und seinen Beleidigungen ist. Und Rolf Lassgard kann sich in der Rolle hemmungslos austoben, wobei ihm aber das Kunststück gelingt, Ole nie zu einer Karikatur im Stil vom ?Ekel Alfred‘ werden zu lassen. Stattdessen wirkt er erstaunlich authentisch, besonders in jenen Momenten, in denen er die ursprüngliche Sanftheit der Figur durchscheinen lässt, wenn Ole etwa das Grab seiner Frau besucht oder sich um die Kinder von Parvaneh kümmert. Der Film ist mit einer Riege von Charakterdarstellern, die die Skurrilität der Figuren sehr unterhaltsam betonen, glänzend besetzt. Zu den Stärken des Drehbuchs gehören die pointierten Dialoge und die feine Balance zwischen Groteske und anrührenden Szenen. EIN MANN NAMENS OVE ist eine außergewöhnlich gut gelungene Komödie und dürfte einer der Publikumslieblinge dieses Jahres werden.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Ein Mann namens Ove: In der schwedischen Literaturverfilmung "Ein Mann namens Ove" treibt ein griesgrämiger Rentner seine Nachbarn in den Wahnsinn.

      Für Ove (Rolf Lassgård) steht fest: Die Welt besteht im Großen und Ganzen aus Vollidioten, Nervensägen und Ahnungslosen. Woran er das erkennt: An all dem Unbill, all den Plagen, die ihm seine Umwelt jeden Tags aufs Neue auferlegt. Wie kann man denn sein Fahrrad nur so bescheuert abstellen? Und sieht der Idiot das „Durchfahrt Verboten“-Schild nicht? Und das im Wohngebiet… Wild pinkelnde Hunde,    offenstehende Tore, Grammatikfehler - nur wenig findet Zustimmung in den Augen des 59-Jährigen. Dann verliert er auch noch seinen Job… Und zu allem Übel:  Wie soll man denn da in Ruhe Selbstmord begehen - wenn die ganze Zeit nervende Unregelmäßigkeiten das rurale Leben bedrohen?

      Nur die frisch zugezogene Iranerin Parvaneh(Bahar Pars) kuscht nicht vor den Gehässigkeiten des überall verhassten Pedanten. Mit unerschrockener Beharrlichkeit zwingt sie ihrem kauzigem Nachbarn einen Hilfsdienst nach dem anderen ab. Und legt so Schicht um Schicht einer Persönlichkeit frei, die zutiefst leidet. Unter dem Verlust seiner Frau, der Liebe seines Lebens . Sowie unter Veränderungen, Erinnerungen - und nicht zuletzt einer selbstgeschaffenen Rolle.

      Basierend auf dem Roman von Fredrik Backman schildert Regisseur Hannes Holm die so tragische wie witzige Läuterung eines überzeugten Misanthropen. Mit viel Sinn für Details und Liebe zu Kuriositäten schafft der Filmemacher das Kunstwerk, dass Ove dem Betrachter zwar immer enger ans Herz wächst - aber ihn zunächst kaum nicht sympathischer werden lässt. Ove IST nun mal ein Widerling - und zwar aus Überzeugung.  Doch durch ergreifende Rückblenden beginnt man, den alten Mann… zwar nicht zu verstehen - aber doch zumindest als ganze Person zu erkennen. Nachzuvollziehen, was seine Seele so tief deformiert hat…

      Auch Ove verändert sich auf diesem Weg in die Vergangenheit. Die robuste Parvaneh lässt ihm nämlich keine Chance: Da IST irgendwo ein Herz versteckt - und Schluss! Dieses freizulegen - und zwar ohne, dass Ove seine immanente Miesepetrigkeit dabei verlieren muss - beschert dem Zuschauer ergreifende, zumeist aber extrem witzige 117 Minuten. Wärmendes Seelenfutter für alle Romantiker, die statt üppigem Hollywood-Süßkram lieber einen schwarzhumorigen Schweden-Happen mit Tiefenwirkung goutieren wollen.
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