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The Thief Lord: Der Herr der Diebe - das ist der geheimnisvolle Anführer einer Kinderbande in Venedig, die er mit dem Verkauf der Beute aus seinen Raubzügen über Wasser hält. Keiner kennt seinen Namen, seine Herkunft. Auch nicht Prosper und Bo - zwei Ausreißer, die auf der Flucht vor ihrer Tante und dem Detektiv Victor Unterschlupf bei der Bande gefunden haben. Als Victor den Kindern tatsächlich auf die Spur kommt, bringt er dadurch...

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Handlung und Hintergrund

Die Waisenkinder Prosper (Aaron Johnson) und Bo (Jasper Harris) fliehen vor der bösen Verwandtschaft, die die Brüder trennen will, Richtung Süden. Schließlich landen sie in Venedig, wo sie in der Kinderbande des 15-jährigen Scipio (Rollo Weeks) eine neue Heimat finden. Scipio ist kein Dieb wie jeder andere und interessiert sich momentan besonders für einen zauberhaften Artefakt, dessen richtige Anwendung fliegenden Alterswechsel verspricht. Doch auch ein Detektiv und ein Hehler sind hinter dem „Löwenflügel“ und den Kindern her.

Kinderbuch-Autorin Cornelia Funke („Tintenherz“) wird in großem Rahmen von den Filmemachern entdeckt und soll schon bald in die Fußstapfen von J. K. Rowling treten. Diese jugendliche Robin-Hood-Variante macht den Anfang.

Die Waisenkinder Bo und Prosper entwischen ihrer Tante und ihrem Onkel, die die Brüder trennen wollen, und flüchten nach Venedig, wo sie alsbald in die Diebesbande des 15-jährigen Scipio aufgenommen werden. Doch ihre Familie hat bereits einen Privatdetektiv engagiert, der sie aufspüren soll - und der schließlich in Venedig angekommen die Fronten wechselt.

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Auf der Flucht vor ihrer furchtbaren Verwandtschaft landen die beiden Waisenkinder Bo und Prosper schlussendlich in Venedig, wo sich eine Kinderbande um den 15-jährigen Scipio in ein verlassenes Kino einquartiert hat. Während Scipio den Auftrag bekommt, das fehlende Stück eines Karussells zu stehlen, das Erwachsene zu Kindern macht oder Kinder in Windeseile erwachsen, müssen sich Bo und Prosper auch noch des Privatdetektivs erwehren, den ihnen die lieben Verwandten auf den Hals gehetzt haben.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Richard Claus
Produzent
  • John Buchanan,
  • Alexander Buchman,
  • Jimmy De Brabant,
  • Michael Dounaev,
  • Gary Hamilton
Co-Produzent
  • Daniel Musgrave
Darsteller
  • Aaron Taylor-Johnson,
  • Jasper Harris,
  • Carol Boyd,
  • Bob Goody,
  • Jim Carter,
  • Malcom Turner,
  • Rollo Weeks,
  • George Mckay,
  • Alice Connor,
  • Lathaniel Dyer,
  • Alexei Sayle,
  • Caroline Goodall,
  • Geoffrey Hutchings,
  • Robert Bathurst,
  • Roya Zargar,
  • Ann Comfort,
  • Chris Bearne,
  • Vanessa Redgrave,
  • Anita Wright,
  • Meran Khalili,
  • Linda Woodhall
Drehbuch
  • Richard Claus,
  • Daniel Musgrave
Musik
  • Nigel Clarke,
  • Michael Csányi-Wills
Kamera
  • David Slama
Schnitt
  • Peter R. Adam
Casting
  • Jeremy Zimmerman,
  • Andrea Clark

Kritikerrezensionen

    1. Die Deutsche Cornelia Funke ist zwar noch nicht so berühmt wie ihre britische Kollegin Joanne K. Rowling. Doch Funke scheint auf dem besten Wege, die Harry Potter-Erfinderin in Sachen Erfolg einzuholen. Über 40 Bücher hat sie bislang verfasst, kann eine große, treue, meist jugendliche Lesergemeinde vorweisen, und auch die Filmwelt ist nun auf sie und ihre Kinder-Abenteuer aufmerksam geworden. Während ihre Geschichte um eine Mädchenclique, „Die wilden Hühner“, schon in den Startlöchern steht, hat sich New Line Cinema in den USA die Rechte für „Tintenherz“ den ersten Teil ihrer „Tinten“-Trilogie gesichert. Doch zunächst ist nun die Verfilmung des Romans zu sehen, der ihr den internationalen Durchbruch verschaffte: „Herr der Diebe“.

      Der deutsche Richard Claus, der bislang vor allem als Produzent in Erscheinung getreten ist („Der kleine Vampir“), führte hier nach einem Drehbuch von ihm und Co-Producer Daniel Musgrave auch die Regie. Leider ist denn auch das Skript das große Manko von „Herr der Diebe“. Die Figuren, die Kinder um Prosper und Scipio, wie auch der Detektiv Victor hetzen von Höhepunkt zu Höhepunkt, von Plot Point zu Plot Point. Es ist, als haben Claus und Musgrave nur möglichst viel von Funke Buch in den Film pressen wollen. Weniger lieblos als unbeholfen wirkt denn auch die Hatz. Die erste Bootsfahrt auf Scipios Motorboot durch die Kanäle Venedigs muss sogleich, noch ehe man sich an der abenteuerlichen Freiheit der Kinder erfreuen konnte, mit einer hastigen Polizei-Verfolgungsjagd kombiniert werden, die ebenso schnell abgehakt wird. Viel zu beiläufig geraten über dieses Vorgehen die Figuren, ihre Geschichten und Konflikte, die es doch wert sind, mit ein bisschen Ruhe genauer betrachtet zu werden. Dass Scipio nicht nur als eine Art Peter Pan unterwegs ist sondern im Grunde auch ein Doppelleben á la Batman oder Robin Hood führt und über sein Geheimnis fast die Freundschaft mit den anderen Kindern zerbricht, verpufft dramatisch unter dem Druck. Auch Prospers Gewissenskonflikt, seine Skrupel angesichts des Diebeslebens, wird von der Handlung her nicht wirklich auf- und eingelöst. Beim aktuellen „Harry Potter“-Film mag solche Eile noch gut gehen, weil das Personal längst etabliert ist. Hier jedoch fällt es unnötig schwer, in dem Schnell-Schnell mit den kleinen Helden Freundschaft zu schließen.

      Claus Regie trägt im Übrigen dazu bei, in den eigentlich aufregenden Moment quasi abzugleiten. Der erste Auftritt des Diebesherrn hat beispielsweise leider wenig Stimmung zu bieten, mag da die Musik noch so symphonisch donnern. Einige Anleihen bei anderen maskierten Helden hätten da nicht geschadet. Oft werden zudem neue Szene mit Großaufnahmen begonnen, und auch sonst sind etablierende Totalen selten, so dass man sich kaum orientieren kann und die faszinierende, so abenteuerliche wie verwunschene Kulisse Venedigs zu kurz kommt. Schade. Nicht zuletzt gerät allenthalben der Schnitt holprig und unbeholfen – ein Zeichen dafür, dass aus „Herr der Diebe“ ein weitaus längerer Film hätte (in mehrerer Hinsicht) werden sollen.

      Wahrscheinlich aber werden solche ästhetischen Finessen das junge Zielpublikum nicht groß stören, wenn Jagd und Versteckspiel erst richtig losgehen. Und schließlich entschädigt das sympathische Spiel der - vor allem jungen – Darsteller. Aaron Johnson macht dabei eine besonders gute Figur. Von den Erwachsenen macht allerdings nur der natürliche Jim Carter als liebenswerter, leicht chaotischer Schnüffler mit allerlei falschen Bärten Spaß. Und freilich die große Vanessa Redgrave, die in einer kleinen Rolle eine Nonne gibt. Carol Boyd und Bob Goody geraten dagegen übertrieben karikiert. Als böse Tante und Onkel darf das aber sicher so sein.

      Vor allem jedoch liegt es an der grandiosen Geschichte, die Funke mit ihrem Buch vorgezeichnet hat, dass der „Herr der Diebe“ nicht wirklich daneben gegangen ist. Selbst, wenn die Stationen oft eher pflichtbewusst als lustvoll nachgezeichnet werden: sowas mitreißendes und gewitztes sieht man selten auf der Leinwand – schon gar nicht auf der der großen Zuschauer. Die Brüder auf der Flucht, die Clique als neue Familie mit ihrem geheimnisvollen Anführer, ein anarchisches Leben in der verwinkelten Lagunenstadt voller magischer Momente und dunkler Geheimnisse, erwachsene Freunde und Feinde, denen man stets ein Schnippchen schlägt, große und kleine Gefahren, dazu noch ein Zuhause in einem alten Kino. Tollkühnheit und Freundschaft, Sehnsucht, Verantwortung und das Erwachsenwerden: Funkes Ideenreichtum und Fabulierlust sprüht noch im trübsten Kanal. Das ist es, was schließlich auch für die Jüngeren zählen wird. Und vielleicht ist mit einem Film wie „Herr der Diebe“ allein schon deshalb nichts wirklich schief gelaufen, wenn er statt Abzuschrecken eher noch die Lust steigert, sich sofort ins Buch zu vertiefen, in der festen Gewissheit, dass es da nun richtig toll sein wird. Welcher Film kann das schon von sich behaupten?

      Fazit: Die Verfilmung von Cornelia Funkes Jugendbestseller um zwei Waisenjungen und eine Gruppe von Kinderdieben in Venedig gerät zwar filmisch ungelenk und vom Erzähltempo gehetzt, besticht aber dank liebenswerter Darsteller und vor allem der großartigen Geschichte.
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      1. Die Romane von Cornelia Funke sind höchst erfolgreich: „Tintenblut“, „Tintenherz“, die „Gespensterjäger“-Serie und eben „Herr der Diebe“, der bereits vor einigen Jahren auf den Bestsellerlisten stand. Erkenntlich erheben diese Vorlagen nicht den Anspruch, eine völlig neue Art von Literatur für Kinder zu sein.

        Banden, in denen Kinder gegenseitig füreinander Verantwortung übernehmen, weil keine Erwachsenen mehr für sie sorgen, sind „klassisch“ spätestens seit Enid Blyton. „Herr der Diebe“ variiert diese Grundkonstellation. Er frönt weder einer Welt, in der die Kinder endlich das Kommando übernommen haben, noch klagt er über das Versagen der Erwachsenen. Der Film will Unterhaltung für die gesamte Familie vor der Leinwand sein - und er ist es.

        Unter anderem lässt „Herr der Diebe“ das Phantasma einer Welt entstehen, in der ein Kind kein Kind mehr sein will, sondern ein Erwachsener, weil es nur so den autoritären und sadistischen Erwachsenen entgehen kann. Die Grenzen des rational Fasslichen dehnt auch der optische Höhepunkt des Films, eine Zeitmaschine in Form eines Karussells, das Kinder zu Erwachsenen machen kann und umgekehrt - je nach Bedarf der Geschichte.

        Als Familienunterhaltung funktioniert „Herr der Diebe“ freilich reibungslos, glänzt dabei mit einigen schönen Kranfahrten und einer durchaus liebevollen Ausstattung.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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