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The Silver Linings Playbook: Großartige Tragikomödie mit Bradley Cooper, der gegen sein Schönling-Image einen gebrochenen Footballer mit Aggressionsproblemen spielt, der seine Frau zurückgewinnen will. Vom Feinsten!

Handlung und Hintergrund

David O. Russels Tragikomödie „Silver Linings“ erzählt die ungewöhnliche Geschichte der Annäherung von zwei verstörten Menschen, die erst dank einander wieder ins Leben zurückfinden.

Pat Solatano (Bradley Cooper) ist in „Silver Linings“ am Ende. Seine Frau hat sich von ihm getrennt, nachdem er ihren Liebhaber krankenhausreif geschlagen hat und die letzten Monate verbrachte der manisch depressive Mann in der Psychiatrie. Aus der ist er nun entlassen worden und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als bei seinen Eltern (Robert De Niro und Jacki Weaver) einzuziehen.

Bei einem Essen lernt Pat die junge Witwe Tiffany (Jennifer Lawrence) kennen, die ebenfalls alle Hände voll damit zu tun hat, ihr Leben wieder in ruhigere Bahnen zu lenken. Um mit dem Tod ihres Mannes fertig zu werden, greift Tiffany zu ungewöhnlichen Mitteln und plant, an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen. Da ihr noch der passende Partner fehlt, überredet sie Pat, bei dem Wettbewerb mitzumachen. Pat glaubt, dass er durch diese Aktion seiner Frau Nikki (Brea Bee) beweisen kann, dass er in der Lage ist, ein Ziel zu formulieren und durchzuhalten.

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Während der gemeinsamen Tanzstunden kommen sich Pat und Tiffany zwar näher, bis es zwischen den  beiden funkt, dauert es aber noch eine ganze Weile, denn die beiden verstörten Exzentriker sind natürlich nicht von heute auf morgen ihre Sorgen und Ängste los.

Jennifer Lawrence gewann für ihre Darstellung der seelisch verwundeten Tiffany den Oscar als beste Hauptdarstellerin, ihre Schauspielkollegen Bradley Cooper, Robert DeNiro und Jacki Weaver wurden ebenso wie Regisseur David O. Russel für die Trophäe nominiert.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • David O. Russell
Produzent
  • Bradley Cooper,
  • George Parra,
  • Bob Weinstein,
  • Harvey Weinstein,
  • Donna Gigliotti,
  • Bruce Cohen,
  • Jonathan Gordon
Darsteller
  • Bradley Cooper,
  • Robert De Niro,
  • Jennifer Lawrence,
  • Jacki Weaver,
  • Chris Tucker,
  • Anupam Kher,
  • Shea Whigham,
  • Julia Stiles,
  • Taylor Schilling,
  • Dash Mihok
Drehbuch
  • David O. Russell
Musik
  • Danny Elfman
Kamera
  • Masanobu Takayanagi
Schnitt
  • Jay Cassidy,
  • Crispin Struthers
Casting
  • Lindsay Graham,
  • Mary Vernieu

Kritikerrezensionen

    1. "Silver Linings" von Regisseur David O. Russel ("The Fighter", "Three Kings") basiert auf Matthew Quicks gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2008. Das Buch ist gut, Quicks Figuren wirken authentisch und auf ihre eigene Art liebenswürdig. Und trotzdem gelingt Russel etwas, das nur wenige Regisseure schaffen: der Film übertrifft das Buch.

      Dabei bleiben die von ihm getroffenen Veränderungen subtil. Zum Beispiel macht er kein Geheimnis daraus, was Pat in die psychiatrische Einrichtung getrieben hat. Nachdem er seine Frau beim Fremdgehen mit einem Kollegen erwischte, schlug er diesen so zusammen, dass er vor Gericht landete. Aufgrund seiner bis dato nicht diagnostizierten bipolaren Störung schickte man ihn in die Klinik. In Quicks Roman wird das Geheimnis und Pats Tat erst gegen Ende gelüftet. Interessanterweise geht dem Film trotzdem nichts an Spannung verloren. Das Buch dürfte es bei den europäischen Lesern außerdem wegen seiner umfassenden American Football Thematik nicht ganz leicht gehabt haben. Denn Pat Senior (Robert DeNiro) beschäftigt sich eigentlich nur mit Football Wetten und über den Sport baut er eine Bindung zu seinem Sohn auf. Auf etlichen Seiten über die Eagles, das von ihm favorisierte Team, zu lesen, wird für nicht Football-Fans auf Dauer ganz schön lang. In Russels Inszenierung hingegen wirkt diese Obsession schrullig-sympathisch und der Film im Ganzen sehr stimmig.

      Bradley Cooper ("Hangover", "Das A-Team") spielt Pat mit viel Gefühl und überzeugt als verzweifelter End-Dreißiger, der mit Ängsten und Problemen kämpft. Auch Robert DeNiro ("Good Fellas", "Meine Braut, ihr Vater und ich"), der mit Cooper schon in "Ohne Limit" zusammenarbeitete, hat man lange nicht mehr in einer so emotionalen Rolle gesehen. Wenn er seinem Sohn unter Tränen gesteht, vielleicht nicht immer der beste Vater gewesen zu sein, geht das ans Herz. Die größte Offenbarung liefert allerdings Jennifer Lawrence ("Die Tribute von Panem", "Winter's Bone"). Der "Hunger Games"-Star spielt überzeugend und erwachsen wie nie und brilliert in ihrer bisher vielleicht besten Rolle. Lawrence spielt Tiffany mit all ihren Emotionen. Wut, Angst, Verzweiflung und Verletzbarkeit kommen gleichermaßen gut herüber und ihr zuzusehen ist ein wahres Vergnügen.

      Der Film birgt seine komischen Momente, ist als Gesamtwerk aber eher als Drama anzusehen. Pats stete suche nach dem Silver Lining, dem Guten an jedem Schicksalsschlag, ist liebenswert. Russels Film ist eine lebensbejahende Erkundung menschlicher Abgründe und bewegt den Zuschauer auf ehrliche Art und Weise.

      Fazit: "Silver Linings" ist eine der wenigen Literaturverfilmungen, bei denen der Film besser ist als die Vorlage. David O. Russels Adaption überzeugt vor allem durch brillante Leistungen von Bradley Cooper und Jennifer Lawrence und deren authentische Figuren. Eine vollends gelungene Verfilmung und ein Muss für Liebhaber großer Charakterdramen.
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    2. Silver Linings: Großartige Tragikomödie mit Bradley Cooper, der gegen sein Schönling-Image einen gebrochenen Footballer mit Aggressionsproblemen spielt, der seine Frau zurückgewinnen will. Vom Feinsten!

      David O. Russells erster Film seit seinem Comeback mit „The Fighter“ vor zwei Jahren ist ein vom ersten bis letzten Moment wunderbarer Film, der bei seiner Weltpremiere in Toronto sein Publikum im Sturm eroberte - und es auch in den regulären Kinos tun wird. Und das mit einer Geschichte, die zunächst nur bedingt unterhaltsam und einladend erscheint, von einem von „Hangover“-Star Bradley Cooper mit großer Zurückhaltung gespielten Mann mit mentalen Problemen und einem Hang zu gewaltsamen Ausbrüchen erzählt, der seinen Job, seine Frau, sein gewohntes Leben und seine Freiheit verloren hat, nachdem er seine Frau mit einem anderen Mann überrascht und ihren Liebhaber beinahe tot geprügelt hatte.

      Den schmerzhaften Weg dieses gebrochenen Mannes zurück in die Normalität thematisiert „The Silver Linings Playbook“, von seiner Entlassung aus der Nervenheilanstalt, seinen ersten Schritten in Freiheit, seiner nicht immer erfolgreichen Entschlossenheit, eine positive Grundhaltung zu wahren, seiner manischen und auf den ersten Blick hoffnungslosen Obsession, wieder mit seiner Frau leben zu können, obwohl es ihm eine einstweilige Verfügung verbietet, sich ihr auf 150 Metern zu nähern. Es kommt zu Konfrontationen, mit den Eltern, dem Psychiater, den ehemaligen Arbeitskollegen, dem besten Freund, dem Bruder, immer auf dem leisen Grat zwischen brutaler Ehrlichkeit und idiosynkratischem Humor balancierend. Dann lernt er die Schwester der Frau seines besten Freundes kennen, die ihrerseits ihren Ehemann verloren hat und eigene Geschichten über mentale Instabilität erzählen kann, gespielt von Jennifer Lawrence in einer Darstellung, die von ihrem „Hunger Games“-Auftritt weiter nicht entfernt sein könnte und sie zur Oscar-Favoritin macht. Und auf einmal entwickelt sich der Film fast unmerklich zur schönsten und aufrichtigsten Liebesgeschichte, die das amerikanische Kino seit Jahren erzählt hat.

      Immer trifft Russell die richtige Entscheidung, immer wählt er den unbequemen und unkonventionellen Weg. Selbst berühmt für sein erratisches Verhalten und einen berüchtigten Zusammenbruch während der Dreharbeiten des bis heute unveröffentlichten „Nailed“, den er 2007 gefilmt hat, kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass Regisseur Russell bestens weiß, von was er mit unbändiger Energie und befreiendem Humor erzählt. Ein Film über Liebe, Familie, Freundschaft, Solidarität, Musik und American Football, in dem alle Darsteller des ausufernden Casts, allen voran Robert De Niro und Jackie Weaver als Eltern, auf der Höhe ihrer Kunst arbeiten. Wenn die Produktion der Weinstein Company ein Problem hat, dann ist es, dass es schwer fallen wird zu entscheiden, auf wen genau man bei einer Oscar-Kampagne bauen soll. Verdient hätten es alle.

      ts.
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