Arlit, deuxième Paris: Arlit ist eine Fallstudie über Umweltrassismus, die sich mit einer Stadt in Niger, die vom Uranabbau lebt, beschäftigt. Europäische Firmen bereicherten sich und ließen Arbeitslosigkeit, Krankheit und Verunreinigungen zurück, nachdem die Rohstoffquellen verebbt waren. Mit dem Zusammenbruch des Uranpreises und der Tuaregrebellion gegen die Zentralregierung in Niamey, wandelt sich Arlit zu einem Schatten seiner selbst...
Handlung und Hintergrund
Als man in den 70er Jahren im Norden Nigers an der Schnittstelle zwischen arabischer Sahara und Schwarzafrika reiche Uranvorkommen entdeckt, gründet man an Ort und Stelle die Wüstenstadt Arlit. Nach dem Willen ihrer Grundsteinleger soll Arlit die Kulturen des Nordens und des Südens miteinander verbinden und als reicher Industriestandort quasi ein Paris des afrikanischen Kontinents werden. Drei Jahrzehnte hauseigener Korruption, Ausplünderung durch ausländische Konzerne und unkontrollierten Bevölkerungszuwachses später sind die Träume grimmiger Realität gewichen.
Afrika bleibt im Fokus der internationalen Dokumentarfilmszene. Hier das Porträt einer Stadt bzw. ehemaligen sogenannten Zukunftsregion, deren Anspruch offenbar kontinentaltypisch scheiterte.
Arlit liegt am Rand der Wüste Sahara an der Grenze vom Niger nach Algerien und wurde, als 1968 Uran gefunden wurde, zur Boomtown, eine blühende Oase, die nah bei den Uranminen lag, die von den französischen Konzernen „Somair“ und „Cominac“ ausgebeutet wurden. Der Boom durch den Uran-Abbau hielt knapp 15 Jahre, seit der Uranpreis fiel, ist aus dem „das zweite Paris“ genannten Arlit eine Stadt ohne Arbeit und mit vielen Kranken geworden.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Idrissou Mora Kpai
Produzent
- Jeanette Jouili
Drehbuch
- Idrissou Mora Kpai,
- Isabelle Boni-Claverie
Musik
- Amadou Sariki Nomma
Kamera
- Jacques Bessé
Schnitt
- Vera Memmi