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Brokeback Mountain: Im Jahre 1963 treffen sie sich das erste Mal: die beiden Cowboys Ennis del Mar (H. Ledger) und Jack Twist (J. Gyllenhaal). Auf einer Farm in Wyoming werden sie gemeinsam für den Besitzer dessen Schafe hüten. Einen Sommer lang, Tag für Tag, werden sie zusammen auf die Herde aufpassen und sich besser kennen lernen. Bald jedoch bemerken sie, dass sie mehr als die Tiere verbindet, denn sie verlieben sich ineinander. Doch...

Handlung und Hintergrund

In den frühen 60er Jahren verdingen sich der Ranch-Gehilfe Ennis Del Mar (Heath Ledger) und der texanische Rodeo-Cowboy Jack Twist (Jake Gyllenhaal) den Sommer als Schafhüter für einen reichen Rancher. In der weiten Einsamkeit der Berge von Wyoming kommen sich die beiden näher, als es die Konvention der Zeit gestatten, und können auch dann nicht voneinander lassen, als jeder für sich versucht, als Ehemann mit Familie glücklich zu werden.

Vielleicht bedarf es der fremden Perspektive, aber niemand mit der möglichen Ausnahme des Briten Sam Mendes analysiert amerikanische Befindlichkeiten im Augenblick treffender und anrührender als der Taiwanese Ang Lee („Der Eissturm„). Nach dem Goldenen Löwen und dem Golden Globe ist für den Regisseur nun auch der Oscar sicher.

Einen Sommer lang schützen der schweigsame Ranch-Helfer Ennis Del Mar und der texanische Rodeo-Cowboy Jack Twist in den Bergen von Wyoming Schafe vor wilden Tieren und Dieben, teilen den harten Alltag bei Tag und Nacht in der Natur. Bald realisieren sie, es ist mehr als nur der Job, der sie verbindet: eine Liebe gegen alle Konventionen. Auch wenn sich ihre Wege trennen, jeder von ihnen eine Familie gründet, die Leidenschaft flammt wieder auf. Über Jahrzehnte hinweg treffen sie sich regelmäßig. Doch die Probleme bewältigen sie nie so richtig.

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Hoch oben auf dem Brokeback Mountain hüten sie einen Sommer lang Schafe, Ennis Del Mar und Jack Twist. Abgeschnitten von der Außenwelt verlieben die Cowboys sich ineinander, verbringen glückliche Wochen. Zurück im harten Alltag des bigotten US-Herzlandes müssen die beiden jedoch einsehen, dass ihre Verbindung keine Chance hat. So gehen sie getrennte Wege, gründen Familien, bekommen Kinder, treffen sich über Jahre hinweg heimlich immer wieder - und scheitern tragisch am in der Verfassung verankerten pursuit of happiness…

News und Stories

  • „Brokeback Mountain“: Das Ende erklärt
    Paula Mehl20.09.2019

    Eine Liebe zwischen zwei Männern, die in ihrer Welt keinen Platz findet. „Brokeback Mountain“ entlockt auch dem härtesten Zuschauer ein paar Tränchen. Wir erklären, was es mit dem Ende des Films auf sich hat.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ang Lee
Produzent
  • Larry McMurtry,
  • Michael Costigan,
  • Tom Cox,
  • Michael Hausman,
  • Larry McMurty,
  • William Pohlad,
  • Diana Ossana,
  • James Schamus
Darsteller
  • Heath Ledger,
  • Jake Gyllenhaal,
  • Anne Hathaway,
  • Michelle Williams,
  • Randy Quaid,
  • Scott Michael Campbell,
  • Linda Cardellini,
  • Anna Faris,
  • Kate Mara,
  • Cheyenne Hill,
  • Brooklynn Proulx,
  • Tom Carey,
  • Graham Beckel,
  • Steve Eichler,
  • David Harbour,
  • Mary Liboiron,
  • Roberta Maxwell,
  • Mary McBride,
  • Steven Cree Molison,
  • Hannah Stewart
Drehbuch
  • Diana Ossana,
  • Larry McMurtry
Musik
  • Gustavo Santaolalla
Kamera
  • Rodrigo Prieto
Schnitt
  • Geraldine Peroni,
  • Dylan Tichenor
Casting
  • Deb Green,
  • Avy Kaufman

Kritikerrezensionen

    1. Im klassischen Western wird allerhöchstens als harte Männerfreundschaft gezeigt, was „Brokeback Mountain“ als das ausspricht, was es ist: Liebe. Dabei ist Ang Lees Film kein Western im strengen Sinn, es geht um Cowboys im 20. Jahrhundert, und es geht um die Liebe, die sich über die Jahrzehnte des Lebens von Ennis und Jack fortsetzt.
      Die Liebe entspringt der leidenschaftlichen Geilheit in der Einsamkeit der Berge und sie entwickelt sich unaufgeregt und ohne großes Aufheben. Leise und langsam und ganz selbstverständlich zeigt Ang Lee die Gefühle der Männer füreinander in Situationen, kaum in Emotionen. Dafür sind die Männer zu wortkarg, ganz wie es sich für Cowboys gehört.

      Nur dass eben Ennis und Jack in den Bergen Wyomings Schafe gegen die Coyoten hüten und nicht einen Rindertreck gegen Indianer verteidigen müssen. Der klassische Western ist in die Jahre 1963ff übersetzt, und er hat dabei seinen Charakter verändert.
      Obwohl der Film nicht auf die Gefühle der Männer füreinander kapriziert, ist es die Liebe, die die Geschichte trägt, Jahr für Jahr immer weiter. Doch auch das ist nicht ganz richtig: Es ist kein Liebesmelodram, keine Alles-oder-nichts-Liebe; Ennis und Jack sind verheiratet, und sie lieben ihre Familien. Ihre Liebe zueinander spielt im Bereich des Konjunktivs. Und nur ab und zu lässt sie sich verwirklichen, bei Ausflügen heraus aus der Gesellschaft, in der sie leben; alle paar Monate treffen sie sich in der Wildnis, um dann wieder zurückzukehren in die wirkliche Welt, und sich weiter nacheinander zu sehnen.

      Der Film, der sich über Jahrzehnte spannt, basiert auf einer Kurzgeschichte von Annie Proulx – der epische Verlauf einerseits und die Handlung in alltäglichen Kleinigkeiten andererseits erhalten die strukturelle Spannung von „Brokeback Mountain“. In diesem Bogen lässt Lee seinen Figuren sich viel Raum zur Entfaltung: sie wirken echt, so echt wie das Leben; und schließlich ist es die Struktur menschlichen Lebens, die der Film übernimmt, Ereignisse, die aufeinander aufbauen, ohne zu etwas zu führen, Variationen über ein Grundthema, die sich nicht zu einer harmonischen Coda fortführen lassen.

      Jack und Ennis kämpfen nicht für ihre Liebe: Sie wissen um die Vergeblichkeit, auch wenn sie von einer Ranch träumen, auf der sie beide wohnen und arbeiten können. Besonders Ennis – mehr und mehr begibt sich der Film auf die Seite seiner Sichtweise – weiß, dass man Dinge, die man nicht ändern kann, akzeptieren muss. Ihre Liebe ist unmöglich, und nur punktuell lässt sie sich frei verwirklichen – und vielleicht deshalb währt sie so lange.

      Auf geradezu faszinierende Weise entwickeln sich die Charaktere über die Jahre, nehmen die vergangenen Ereignisse in sich auf und richten ihre Handlungen nach den Erfahrungen aus, die wir als Zuschauer – zumindest zum Teil – miterleben durften. Kontrastierend zu dieser Fortentwicklung der Filmfiguren im Film verharrt die Umgebung der Figuren in der Zeit. Tatsächlich sieht es im ländlichen Amerika auch heute noch so aus, wie der Film das Wyoming der 60er Jahre beschreibt. Die alten Pickup-Trucks, die leicht heruntergekommenen Gebäude, die Kneipen, letztendlich auch die Grundeinstellung der Gesellschaft: all das ändert sich im Lauf des Films kaum und nur in Details, wenn mal ein neuer Fernseher in einer Wohnung steht, oder wenn aus der Jukebox modernere Popmusik klingt. Dieser Gesellschaft stehen Ennis und Jack gegenüber, tatsächlich so etwas wie Outlaws. Also doch ein Western, nur dass hier das Kämpfen für ein Ideal nicht mehr lohnt.

      Fazit: Der Gewinner des Goldenen Löwen zeigt die Liebe, als wäre sie echt.
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