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Césars Grill: Sein Vater träumte davon, dass sein Sohn irgendwann das Grillrestaurant übernehmen würde - doch er ging nach Deutschland. Zehn Jahre später bekommt Darío Aguirre einen Anruf aus Ecuador: Das Restaurant steht kurz vor der Pleite. Als alle Versuche fehlschlagen, Hilfestellung per Skype zu geben, setzt sich Darío ins Flugzeug. Ein Filmemacher und überzeugter Vegetarier macht sich auf, um die finanziellen Probleme...

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Handlung und Hintergrund

Vor zwölf Jahren ist Darío Aguirre von Ecuador nach Deutschland ausgewandert, um Kunst zu studieren. Damit entschied er sich auch gegen die Übernahme des väterlichen Betriebs, ein Grill-Restaurant. Als sein Vater ihn nach zehn Jahren zum ersten Mal in Deutschland anruft, gesteht er, dass er völlig bankrott ist und sein Restaurant vor dem Aus steht. Kurzerhand reist Aguirre, der inzwischen Vegetarier ist, in seine Heimat, um zu retten, was noch zu retten ist. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die wirkliche Schwierigkeit die Annäherung an seine Eltern ist.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Dario Aguirre
Produzent
  • Thomas Tielsch,
  • Julia Cöllen
Darsteller
  • César Aguirre,
  • Gloria Maria Guevara,
  • Manuela Torres
Drehbuch
  • Dario Aguirre
Musik
  • Daniel Almada
Kamera
  • Dario Aguirre,
  • Santiago Oviedo
Schnitt
  • Julia Drache

Kritikerrezensionen

    1. Vor zwölf Jahren kam Dario Aguirre nach Deutschland, um Filmemacher zu werden. Eines Tages erhält er einen Anruf von seinem Vater aus Ecuador, der große Probleme hat. Sein Restaurant ist pleite, er selbst ist hochverschuldet und auch die Ehe der Eltern wird von einer Krise erschüttert. Kurzerhand reist Dario nach Ambato, um seine Familie zu unterstützen. Doch seine mittlerweile westeuropäisch geprägte Lebenswelt lässt sich nicht so leicht mit den Vorstellungen seines Vaters vereinbaren, und seine Ansichten zu einem geregelten Restaurantbetrieb sind in Ecuador ebenfalls nur sehr schwer umzusetzen. Dario Aguirre gelingt mit seinem Dokumentarfilm eine charmante wie auch subjektive Annäherung an einen Generations- und Kultur-Konflikt. Sowohl für die schwierige finanzielle Situation, als auch für die Trennung der Eltern oder das problematische von Kommunikationslosigkeit geprägte Vater-Sohn-Verhältnis findet er adäquate dokumentarische Mittel. Das brillant eingefangene Lokalkolorit wird von skurrilen, lebensnahen Momenten unterstützt. Aguirres Film ist ein sehr persönliches Porträt, das aber universelle Themen verhandelt und schließlich in einem ergreifenden, psychologischen Familiendrama kulminiert. Obwohl Aguirre immer die nötige filmische Distanz und den Respekt vor dem Gefilmten wahrt, wecken die Figuren und Geschehnisse im Zuschauer doch stets ein hohes Maß an Sympathie. Die Rettung eines Restaurants wird so zu einer berührenden Suche nach Familie und den eigenen Wurzeln.

      Jurybegründung:

      Der Dokumentarfilmer Dario Aguirre reist in seine Heimat Ecuador, um seinem Vater dabei zu helfen, das Familienrestaurant auf Vordermann zu bringen. Die Hilfsangebote bzw. deren erfolgreiche Umsetzung bleiben jedoch begrenzt. Eine Excel-Tabelle funktioniert nicht richtig und auch die Änderung des Outfits trifft nur auf mäßiges Interesse. So ändert sich an der Situation des Restaurants nicht viel. Dafür kommen sich Vater und Sohn wieder näher, nachdem sie sich, seitdem Dario vor vielen Jahren das Land verließ, um in Deutschland sein Glück zu versuchen, nicht mehr gesehen haben. Auch davon handelt der Film. Es ist die Geschichte eines Vaters, der seinen Sohn liebt, dies aber nicht zum Ausdruck bringen kann und die Geschichte eines jungen Mannes, der nicht weiß, was sein Vater von ihm hält. Doch wie das Leben so spielt, erhält die Erzählung durch ein tragisches Ereignis eine Wendung. Darios Mutter erkrankt an Krebs und stirbt. Im Prozess der Verarbeitung des Todes der Ehefrau und Mutter kommen Vater und Sohn sich endlich so nah, wie Dario es sich schon immer gewünscht hat. Es ist bemerkenswert, dass Dario Aguirre die Dreharbeiten nach dem Tod seiner Mutter nicht abgebrochen hat. So ist ihm ein sehr persönlicher und mutiger Dokumentarfilm gelungen, der sich angemessen viel Zeit für die Menschen nimmt. Die Kameraarbeit bleibt behutsam und respektvoll. So agieren alle Personen erstaunlich authentisch, fühlen sich von der Kamera in keiner Weise bedrängt. Eine solche Vertrauensgrundlage zu erzeugen, ist bereits eine Kunst. Darüber hinaus hat der Film aber weitere Qualitäten. Denn die Vater-Sohn-Beziehung kann durchaus als repräsentativ für viele Generationenkonflikte gesehen werden. Dies vermischt sich in CÉSAR’S GRILL mit interkulturellen Aspekten, die sich daraus ergeben, dass der Regisseur nach vielen Jahren in seine südamerikanische Heimat zurückkehrt. Explizit ausformuliert wird dies am Ende des Films, wenn Dario anlässlich seines Abschieds und seiner Rückkehr nach Deutschland ein Fest gibt, das ganz im Zeichen der bayerischen Küche steht.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Césars Grill: Sein Vater träumte davon, dass sein Sohn irgendwann das Grillrestaurant übernehmen würde - doch er ging nach Deutschland. Zehn Jahre später bekommt Darío Aguirre einen Anruf aus Ecuador: Das Restaurant steht kurz vor der Pleite. Als alle Versuche fehlschlagen, Hilfestellung per Skype zu geben, setzt sich Darío ins Flugzeug. Ein Filmemacher und überzeugter Vegetarier macht sich auf, um die finanziellen Probleme seines fleischbegeisterten Vaters zu lösen. Kein leichtes Unterfangen. Eine skurrile Zusammenarbeit entspinnt sich zwischen Vater und Sohn mit Debatten über Öffnungszeiten, Exceltabellen und Großmarkt- preise, bei der nicht nur zwei unterschiedliche Generationen aufeinandertreffen, sondern auch zwei Lebenswelten, die sich über die Jahre aus- einander bewegt haben. Wenn sie sich denn überhaupt jemals berührt haben. Denn bald wird klar, dass es weniger um das marode Familienunternehmen geht als um die Familie selbst: um die Auseinandersetzung mit enttäuschten Erwartungen und der Verantwortung füreinander.

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