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Le concert: Gefühlvolle Tragikomödie mit einem skurrilen Schauspiel-Ensemble über ein falsches Bolschoi-Orchester in Paris und die ewige Macht der Musik.

Handlung und Hintergrund

Der Dirigent des berühmten Bolschoi-Orchesters verliert unter Breschnev seinen Job, weil er seine jüdischen Mitarbeiter nicht entlassen will. Nun arbeitet er als Putzmann an seiner einstigen Wirkungsstätte. Dort lässt er eines Abends ein Fax mit der Einladung des Bolschoi-Orchesters nach Paris aus dem Büro des Direktors verschwinden und hat die verrückte Idee, mit seinem Orchester in alter Besetzung unter falschem Namen im Théâtre du Châtelet zu spielen. Bereits die Fahrt nach Paris wird zu einem Desaster, doch das Konzert allem Unbill zum Trotz ein Erfolg.

Der Dirigent des Bolschoi-Orchesters verliert seinen Job, weil er seine jüdischen Mitarbeiter nicht entlassen will. Nun arbeitet er als Putzmann an seiner einstigen Wirkungsstätte. Dort lässt er ein Fax mit der Einladung des Orchesters nach Paris aus dem Büro des Direktors verschwinden und hat die verrückte Idee, mit seinem Orchester in alter Besetzung unter falschem Namen im Théâtre du Châtelet zu spielen. Bereits die Fahrt nach Paris wird zu einem Desaster, doch das Konzert allem Unbill zum Trotz ein Erfolg.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Radu Mihaileanu
Produzent
  • Alain Attal
Darsteller
  • Alexei Guskow,
  • Dmitri Nasarow,
  • Mélanie Laurent,
  • François Berléand,
  • Miou-Miou,
  • Waleri Barinow,
  • Anna Kamenkova Pavlova,
  • Lionel Abelanski,
  • Alexander Komissarov,
  • Ramzy Bedia
Drehbuch
  • Radu Mihaileanu,
  • Matthew Robbins,
  • Alain-Michel Blanc
Musik
  • Armand Amar
Kamera
  • Laurent Dailland
Casting
  • Gigi Akoka,
  • Hervé Jakubowicz

Kritikerrezensionen

    1. In Moskau ist nicht alles Gold, was glänzt: Nach dem Ende des Sowjetkommunismus ist der schöne Schein eine Ware wie jede andere. Politische Demonstranten oder Gäste für eine protzige Hochzeit kann man gegen Bares erwerben, und die Mitgliedschaft in einem Klassikorchester natürlich auch, wie die Komödie „Das Konzert“ augenzwinkernd behauptet. Denn wovon träumt ein neureicher Energiekonzernchef, wenn nicht von kulturellen Weihen? Insgeheim weiß nämlich auch er, dass echter Wert unersetzlich ist. Regisseur Radu Mihaileanu parodiert die grotesken Arrangements, die in diesem gesellschaftlichen Chaos nötig werden können, um zeitloser Qualität eine Plattform zu sichern.

      Wie schon in seiner genialen Tragikomödie „Zug des Lebens“ von 1998 und dem ernsten Drama „Geh und lebe“ von 2005 thematisiert der französische Regisseur rumänisch-jüdischer Herkunft auch in „Das Konzert“ jüdische Schicksale, die von Verfolgung, Chancen im Absurden und menschlicher Anpassungsfähigkeit erzählen. Dirigent Andrej brachte das Bolschoi-Orchester unter Breschnew zu Weltklasse, doch dann sollte er die Juden unter seinen Musikern entlassen. Doch er weigerte sich, wurde zum Putzmann degradiert und ist auch nach dem Ende der Sowjetunion nicht rehabilitiert. Die entlassenen Künstler von einst fristen als Kuriere, Händler und Straßenmusiker ihr Dasein.

      Da spielt der Zufall Andrej die einzige, nämlich eine aberwitzige Chance in die Hände, noch einmal das alte Orchester zu dirigieren: Das Pariser Théatre du Chatelet faxt dem Bolschoi-Orchester eine Einladung nach Paris, und Andrej beschließt, die Mannschaft von einst zusammenzutrommeln und an die Seine zu fahren – während der Direktor und seine aktuelle Truppe davon rein gar nichts ahnen. Mit dem widerstrebenden Cellisten Sascha und dem kommunistischen Funktionär Iwan als Manager treibt Andrej die Musiker auf und als Sponsor den besagten Konzernchef und Hobbycellisten, der sein Glück kaum fassen kann, im Bolschoi-Orchester aufzutreten.

      Iwan Gawrilow erweist sich als begnadeter Manager, der am Telefon schlitzohrig und auf Französisch mit Paris verhandelt. Auf der anderen Seite der Leitung staunt der von Francois Berléand gespielte Direktor Duplessis nicht schlecht, was die Russen alles fordern. Aber seine Betriebswirte rechnen ihm vor, dass die Moskauer immer noch billiger kämen als das amerikanische Orchester, für das sie einspringen sollen. Auch die Franzosen verstehen sich aufs Tricksen, und gestalten ein arabisches Lokal kurzerhand in das Restaurant „Trou Normand“ um, das es längst nicht mehr gibt, in dem Iwan aber unbedingt speisen will.

      Dieses Lavieren zwischen Schein und Sein, echter Irritation und nützlichen Komplimenten beherrscht auf vergnügliche Weise auch den Parisaufenthalt der Russen. Natürlich verhalten die sich so ungeniert und losgelassen in der westeuropäischen Metropole, wie es dem Vorurteil entspricht. Diese Komik gelingt manchmal mit herrlichen Sprüchen, manchmal aber kokettiert Mihaileanu recht unbeholfen mit der grotesken Übertreibung. Das wirkt dann auf Gefälligkeit getrimmt und betulich altmodisch, etwa wenn das Orchester randaliert, bis jedem Musiker Bargeld für einen schönen Abend ausgehändigt wird.

      In diesem komischen Trubel bilden der von Alexei Guskow mit innerem Feuer gespielte Andrej und die Sologeigerin Anne-Marie Jacquet den ernsten Mittelpunkt. Mélanie Laurent erscheint als ideale Besetzung für die junge Musikerin, die hochsensibel nach dem Geheimnis ihrer toten Eltern fahndet. Irgendwann in der Mitte der Geschichte macht Mihaileanu diese Wende hin zum Drama, in dem den Hauptfiguren die Sprache für ihre emotionale Wahrheit fehlt, so wie das in ähnlicher Weise auch dem jungen äthiopischen Adoptivsohn einer israelischen Familie in „Geh und lebe“ ging. Hier wird Tschaikowskys Konzert zum Medium für das Gespräch zwischen Andrej und Anne-Marie. Diese Wende ins Ernste erscheint in sich nicht logisch. Der Übergang ist außerdem unschlüssig, mit einem Andrej, der beinahe aufgibt, mit der Probe, die nicht stattfindet und damit die Glaubwürdigkeit des bisherigen filmischen Elans in Frage stellt.

      Fazit: Ambitionierter Zwitterfilm von Radu Mihaileanu, halb Komödie und halb Drama, der seine Ideallinie nicht ganz findet.
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    2. Das Konzert: Gefühlvolle Tragikomödie mit einem skurrilen Schauspiel-Ensemble über ein falsches Bolschoi-Orchester in Paris und die ewige Macht der Musik.

      Gefühlvolle Tragikomödie mit einem skurrilen Schauspiel-Ensemble über ein falsches Bolschoi-Orchester in Paris und die ewige Macht der Musik.

      Humor und Tragik, das eine geht nicht ohne das andere für Radu Mihaileanu, der diese Kombination schon bestens einsetzte in „Zug des Lebens“, wo sich Bewohner eines jüdischen Dorfes in Osteuropa als Nazis verkleiden und einen Deportationszug organisieren, um ganz clever über die Sowjetunion nach Palästina zu gelangen, und in der Dramödie „Geh und lebe“ (Panorama-Publikumspreis) über die Adoption eines jüdisch-äthiopischen Jungen nach Israel. In die Vollen geht der geborene Rumäne in seinem neuen zutiefst schwarzhumorigen Werk.

      Der frühere Dirigent des berühmten Bolschoi-Orchesters fiel unter Breschnev in Ungnade, weil er seine jüdischen Mitarbeiter nicht entlassen wollte und arbeitet heute in Moskau als Putzkraft an seiner einstigen Wirkungsstätte. Spontan lässt er eines Abends ein Fax mit der Einladung des Bolschoi-Orchesters nach Paris aus dem Büro des Direktors verschwinden und hat die verrückte Idee, mit seinem Orchester in alter Besetzung unter falschem Namen im Théâtre du Châtelet zu spielen, einzige Bedingung ist der Solo-Auftritt einer jungen französischen Star-Geigerin. Die einstigen Kollegen, inzwischen Straßenmusiker oder Handyverkäufer, machen begeistert mit und nach einigen Komplikationen landet die betrunkene Truppe in der französischen Metropole. Kein guter Auftakt für das Konzert.

      Genüsslich zelebriert Mihaileanu den Zusammenprall der modernen kapitalistischen russischen Gesellschaft mit der Nostalgie eines rückwärtsgewandten Kommunismus, den Nouveaux Riches mit den darbenden Intellektuellen, die Lust nach Rache eines gedemütigten Künstlers. Dem Schmerz über eine zerstörte Karriere und dem Leid der Unterdrückung stellt er Selbstironie und burleske Komik entgegen. Letztere dominiert in der ersten Stunde, da folgt in wüstester Kusturica-Manier ein derbes Klischee dem anderen, das Bild des undisziplinierten, geldgierigen und trunksüchtigen Russen der auf zivilisierte, eingebildete und Regel respektierende Franzosen trifft, ist ziemlich grob gestrickt, doch dann kriegt der in der zweiten Hälfte virtuos inszenierte Film die Kurve zu einem Fest der Gefühle und einer Hymne an die Menschlichkeit und Liebe zur Musik. Wenn die Kakophonie in eine Harmonie zwischen Solistin und Orchester mündet, wird Tschaikowskys einziges Violinkonzert gemischt mit Rückblenden auf die Vergangenheit zu einem superben cineastischen Erlebnis mit Lizenz zum Tränenvergießen. mk.
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