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Douglas Wolfsperger

Auch wenn der Europäische Gerichtshof wiederholt die Missachtung des Menschenrechts auf Familienleben moniert hat, kämpfen Väter hierzulande weiter aussichtslos gegen staatliche Windmühlen, die ihnen ihre Kinder nehmen. Douglas Wolfsperger dokumentiert diesen Irrwitz am eigenen Leib.

Nach dem Scheitern ihrer Ehen sind fünf Väter mit dem gleichen Problem konfrontiert. Ihre Ex-Frauen erschweren oder verhindern den Kontakt zu ihren Kindern, die sie zum Teil seit Jahren nicht gesehen haben. Die fortschreitende Entfremdung, die manchmal de facto auch vollzogen ist, nehmen die Mütter bewusst in Kauf, wenn sie weit fortziehen oder ihre neuen Lebenspartner die Vaterrolle übernehmen lassen. So tragen mit den entsorgten Vätern auch die Kinder die Nebenwirkungen chronisch vergifteter Beziehungen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Douglas Wolfsperger
Drehbuch
  • Douglas Wolfsperger
Musik
  • Konstantin Gropper
Kamera
  • Tanja Trentmann,
  • Inigo Westmeier
Schnitt
  • Bernd Euscher

Kritikerrezensionen

    1. Wer träumt nicht manchmal davon, sein persönliches Leid öffentlich zu machen und einen Film über die Ungerechtigkeit zu drehen, die einem widerfährt? Weil er auch beruflich Filme macht, hat sich Douglas Wolfsperger diesen Traum erfüllt. Und warum nicht, es gibt ja auch immer wieder Bücher und Artikel, die aus dieser Motivation entstehen. Manchmal gelingt es ihnen sogar, eine Veränderung anzustoßen.

      Hier geht es um das besonders sensible Feld, wie Kinder nach der Trennung einen guten Kontakt zu beiden Elternteilen behalten. Es gibt Mütter, die ihn torpedieren, sei es, weil sie den Ex-Partner bestrafen wollen, Angst vor seinem Einfluß haben oder weil sie nicht glauben, dass Kinder auch Väter brauchen. Die hier porträtierten Väter schildern ein kompliziertes Gemenge aus Gerichtsprozessen, feindseligen Ex-Partnerinnen, entfremdeten Kindern. Die Dokumentation ist problematisch undistanziert und in ihren Absichten unklar.

      Zunächst fragt man sich, warum nur Väter ihr Leid klagen, deren Ex-Frauen nicht ebenfalls zu Wort kommen. Wolfsperger zufolge wollten die Frauen nicht. Dann aber hätte er auch den einen oder anderen Vater finden müssen, der es geschafft hat, sich trotz Schwierigkeiten einen guten Umgang mit dem Kind aufzubauen. Nach dem Prinzip, dass man am positiven Beispiel lernt, hätten solche Menschen dem Film gut getan und auch den wohl falschen Eindruck vermieden, der sich hier einnistet: Dass die Mehrheit derjenigen Väter, die nach der Trennung den Kontakt zu ihren Kindern verlieren, von den Müttern dazu gezwungen wurden.

      Jedes fünfte Kind in Deutschland ist ein Trennungskind, und die Gesellschaft hat für die betroffenen Eltern noch keine verlässlichen Verhaltensmodelle parat. Zwar gibt es die Zielvorgabe der gemeinsamen Elternschaft, verbunden mit der Forderung an die Eltern, sich über das Konkrete zu einigen. Doch gerade hier hapert es oft, wie auch dieser Film beweist. Ein Vater berichtet, die Mutter sei mit dem Kind weit weggezogen, ein anderer klagt, die Mutter behaupte, dass seine Tochter ihn nicht sehen wolle. Einem von ihnen warf die Ehefrau vor, die Tochter sexuell missbraucht zu haben – eine Beschuldigung, die sich nicht erhärten ließ und trotzdem Folgen für den Umgang hatte.

      Es sind traurige Fälle, traurige Männer, denen immer mal wieder die Stimme zu versagen droht. Und doch hätte es nicht sein müssen, dass Wolfsperger die Klagen so ausufern lässt. Denn die Protagonisten wünschen sich glaubhaft einen besseren Kontakt zu ihren Kindern. Und nicht jeder Fall scheint hoffnungslos, vielmehr fehlt den Männern offenbar eine konstruktive Unterstützung in der Krise.

      Fazit: Aus eigener Betroffenheit gedreht und zum Klagelied mutiert: Dokumentation über Väter, denen die Ex-Partnerinnen den Kontakt zu ihren Kindern vorenthalten.
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