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The Squid and the Whale: Brooklyn, 1986. Nur auf den ersten Blick wirken die Berkmans wie eine intakte Familie. Vater und Patriarch Bernard (Jeff Daniels) war einst ein gefeierter Schriftsteller. Mittlerweile hat er aber zunehmend größere Schwierigkeiten, seine Romane veröffentlicht zu bekommen, was ihn mit seinem unerschütterlichen Ego jedoch nicht davon abhält, sich weiterhin allen anderen überlegen zu fühlen. Mutter Joan (Laura Linney)...

Handlung und Hintergrund

Nach erfolgreicher Karriere als Schriftsteller und der Erziehung der beiden gemeinsamen Söhne haben sich die Eheleute Joan und Bernard Berkman (Laura Linney und Jeff Daniels) außer giftigen Spitzen nicht mehr viel zu sagen. Nach der Trennung schlägt sich der ältere Sohn auf die Seite des Vaters, der jüngere auf die der Mutter. Als sich letztere in den Tennislehrer des Sohnes verliebt, kommt Bewegung in die festgefahrene Situation.

Noah Baumbach

Als sich Bernard und Joan trennen, solidarisiert sich der ältere Sohn Walt mit seinem Vater, der jüngere Frank mit seiner Mutter. Während beide Kids unterschiedlich auf die veränderte Familiensituation reagieren, flüchten ihre Eltern in Affären. Es kommt zu gegenseitigen Verletzungen. Auch von Walt, der die Verachtung für seine Mutter und die kritiklose Bewunderung für seinen Vater schließlich überwindet.

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Die vierköpfige Familie Berkman steht vor dem Zusammenbruch. Nach einer langen Zeit der schleichenden Entfremdung ist es schließlich ein Tennisdoppel, das Vater Bernard und Mutter Joan den Rest gibt. Der ältere Sohn Walt hält zu Bernard, den sein Erfolg als Autor verlassen hat und der nun auf dem College Schreibkurse gibt, während sein Bruder Frank sich auf die Seite der Mutter schlägt. Joan und Bernard versuchen den Trennungsschmerz mit Affären zu betäuben und auch ihre Kinder haben es schwer, sich in der neuen Situation zurechtzufinden.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Noah Baumbach
Produzent
  • Reverge Anselmo,
  • Miranda Bailey,
  • Greg Johnson,
  • Andrew Lauren,
  • Wes Anderson,
  • Peter Newman,
  • Charlie Corwin,
  • Clara Markowicz
Darsteller
  • Jeff Daniels,
  • Laura Linney,
  • Jesse Eisenberg,
  • Owen Kline,
  • Anna Paquin,
  • William Baldwin,
  • Halley Feiffer,
  • David Benger,
  • Adam Rose,
  • Peggy Gormley,
  • Peter Newman
Drehbuch
  • Noah Baumbach
Musik
  • Dean Wareham,
  • Britta Phillips
Kamera
  • Robert Yeoman
Schnitt
  • Tim Streeto
Casting
  • Douglas Aibel

Kritikerrezensionen

    1. Der große Wal im New Yorker „Museum of Natural History”, der gerade dabei ist einen Tintenfisch zu verschlingen, vielleicht steht er hier, in diesem Film, für die Furcht, von etwas größerem, unvorhergesehenem übermächtigt zu werden?

      Diese Angst gehört zu Walt, wenn er als Kind mit seiner Mutter dieses Riesentier besucht und sich dabei die Augen mit den Händen zuhalten muss. Nun ist er älter und vor was er Angst hatte, scheint eingetroffen zu sein. Am Ende aber kann er seiner Angst mit offenen Augen entgegentreten, weil er gelernt hat, dass der Tintenfisch nicht immer runtergeschluckt wird und damit überleben kann.

      Jede der Figuren bekommt Zeit, sich darzustellen, bekommt eine eigene Per-spektive. Nur richtig sympathisch ist die ganze Familie Berkman nicht. Der Vater manipuliert aus seiner verzweifelten Versagensangst heraus die Kinder dazu ihre Mutter zu hassen. Die Mutter ist nicht da, wenn der Sohn sie am dringendsten nötig hat und die Kinder selbst sind verwirrt und richten selbst Chaos in ihrem Umfeld an. Walt geht mit der einen aus, die ihn liebt und die er liebt schläft mit seinem Vater. Währendessen macht Frank erste Experimente mit Körperflüssigkeiten und auch mit alkoholischen.

      Jeder scheint verzweifelt auf der Suche nach der Erfüllung seiner Träume zu sein und keiner ist so richtig glücklich dabei.

      Der Film ist eine „Coming of Age“ Geschichte, aber nur zu dem Viertel das Walt gehört. Es ist auch eine Geschichte über den Beginn der Pubertät, aus dem Blickwinkel von Frank, der noch das Gesicht eines Kindes hat, aber ansonsten mit allen Fähigkeiten eines Mannes ausgestattet ist.

      Es ist eine Geschichte über Selbstverwirklichung und eine der Verzweiflung. Joan, die sich nach Jahren von ihrem egoistischen und allzu viel Raum einnehmenden Mann trennt und diesem, der ein Leben alleine kaum zustande bringt und sich neben seiner neuerdings erfolgreichen Exfrau nur umso kleiner vorkommt. Aber was den Film zusammenhält ist die gemeinsame, trau-matisierende Erfahrung vom Auseinanderfallen der Familie und dem individuellen Umgang damit.

      So wird dieser Film, der auf den echten Kindheitserfahrungen des Regisseurs Noah Baumbach beruhen soll, zu einer Geschichte, wie sie heutzutage tausendfach passiert. Die Absurdität, wenn sich eine Familie nach einer Tren-nung plötzlich verabreden muss und die Sympathien der Kinder an die Eltern nicht immer gleichmäßig verteilt werden, wird mit einer unglaublichen Empathie und Genauigkeit dargestellt.

      Dieses physische Miterleben als Zuschauer, liegt vor allem an den hervorragenden Schauspielern. Es gibt nicht sehr oft den Moment wo man sich ganz sicher ist, dass die Figur auf der Leinwand eine Person aus dem wahren Leben sein muss. Wenn man glaubt, dass der Schauspieler „in Echt“ ganz genauso sein muss. Genau das passiert, wenn man Jeff Daniels als Bernard Berkman sieht. Diesen muffeligen und sich selber als ewig zu kurz gekommenen Menschen sehenden Mitvierziger, verkörpert er mit großer Überzeugungsfähigkeit.

      In einem frühsommerlichen New York angesiedelt, herrscht in diesem Film eine luftige Stimmung vor, die einen die Depression der Figuren nicht vergessen lässt, aber so mit einer erträglichen Distanz erscheint.

      Fazit: Ein Film über ein schweres Thema, der mit einer unglaublichen Leichtigkeit gemacht ist und dabei eine unglaubliche Schaulust weckt.
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    2. Der Tintenfisch und der Wal: Brooklyn, 1986. Nur auf den ersten Blick wirken die Berkmans wie eine intakte Familie. Vater und Patriarch Bernard (Jeff Daniels) war einst ein gefeierter Schriftsteller. Mittlerweile hat er aber zunehmend größere Schwierigkeiten, seine Romane veröffentlicht zu bekommen, was ihn mit seinem unerschütterlichen Ego jedoch nicht davon abhält, sich weiterhin allen anderen überlegen zu fühlen. Mutter Joan (Laura Linney) hat mit ihren literarischen Versuchen indes immer mehr Erfolg, ganz zu Bernards erklärtem Missfallen. Ihre Söhne, der 16-jährige Walt (Jesse Eisenberg) und der 12-jährige Frank (Owen Kline), bemerken von den wachsenden Spannungen nichts. Deshalb fallen sie aus allen Wolken, als ihnen ihre Eltern ihre Trennung bekannt geben und Bernard auszieht. Während er seine attraktive Studentin Lili (Anna Paquin) als Untermieterin aufnimmt und Joan eine Affäre mit dem Tennislehrer Ivan (William Baldwin) beginnt, müssen die Jungen auf sich allein gestellt mit der neuen Situation fertig werden. Eine schmerzhafte, aber auch lehrreiche Angelegenheit für alle Beteiligten - mit Ausnahme des Patriarchen, der absolut unverbesserlich ist. Oder etwa doch nicht?

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