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Die Kirche bleibt im Dorf: Schwäbische Mundart-Komödie um zwei rivalisierende Dörfer inspiriert von "Romeo & Julia".

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Handlung und Hintergrund

Seit Jahren schon besteht zwischen den beiden schwäbischen Dörfern Unterrieslingen und Oberrieslingen eine erbitterte Feindschaft. Für Ärger sorgt zum einen die Tatsache, dass die einen die Kirche und die anderen den Friedhof haben, zum anderen ein Schlagloch an der Dorfgrenze, für den sich keine der Parteien zuständig fühlt. Der plötzliche Tod von Oma Häberle, der unerwartete Besuch eines Amerikaners, der unbedingt die Kirche kaufen will, sowie ein Jahrhunderte alter Fluch sorgen für eine Eskalation der Situation.

Seit Jahren schon besteht zwischen den beiden schwäbischen Dörfern Unterrieslingen und Oberrieslingen eine erbitterte Feindschaft. Für Ärger sorgt zum einen die Tatsache, dass die einen die Kirche und die anderen den Friedhof haben, zum anderen ein Schlagloch an der Dorfgrenze, für das sich keine der Parteien zuständig fühlt. Der plötzliche Tod von Oma Häberle, der unerwartete Besuch eines Amerikaners, der unbedingt die Kirche kaufen will, sowie ein Jahrhunderte alter Fluch sorgen für eine Eskalation der Situation.

Zwei schwäbische Dörfer müssen ihren ewigen Konflikt beiseite legen, als ein Amerikaner die Dorfkirche kaufen will. Schwäbische Mundart-Komödie um zwei rivalisierende Dörfer inspiriert von „Romeo & Julia“.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ulrike Grote
Produzent
  • Ilona Schultz
Darsteller
  • Karoline Eichhorn,
  • Julia Nachtmann,
  • Natalia Wörner,
  • Christian Pätzold,
  • Elisabeth Schwarz,
  • Stephan Schad,
  • Hans Löw,
  • Gary Smith,
  • Peter Jordan,
  • Dietz-Werner Steck,
  • Rolf Schübel,
  • Ulrich Gebauer
Drehbuch
  • Ulrike Grote
Musik
  • Jörn Kux
Kamera
  • Robert Berghoff
Schnitt
  • Tina Freitag
Casting
  • Rebecca Gerling

Kritikerrezensionen

    1. Schauspielerin und Regisseurin Ulrike Grote, die für ihren Kurzfilm "Der Ausreißer" einen Studenten-Oscar erhielt und bislang nur für Fernsehproduktionen bekannt ist, möchte mit ihrem Kinofilmdebüt "Die Kirche bleibt im Dorf" der bayrischen Heimat- und Mundartfilme Paroli bieten. Doch dem schwäbischen Kleinstadtklamauk fehlen leider viele Qualitäten, welche die weißblauen Schwänke zumeist liebenswert und amüsant erscheinen lassen. Daher verwundert es nicht, dass ihr Spielfilmerstling schließlich ein Pilotfilm für eine geplante Fernsehserie darstellt. Mit Ausnahme von Robert Berghoffs atmosphärischer Scope-Fotografie wirkt die Provinzposse ohnehin wie ein aufwändiges TV-Movie.

      Scherenschnittartige Animationseinlagen bei Vor-, Nachspann sowie den Kapitelübergängen bereiten auf den überdrehten Tonfall vor. Zunächst darf hier kein Heimatfilm-Klischee fehlen - vom grantigen Vater über eine verbotene „Romeo und Julia“-Beziehung einer seiner Töchter zu einem schneidigen Burschen aus dem verfeindeten Lager, dem stets betrunkenen Pfarrer bis zum verstockten Preußen, der keine Silbe Dialekt versteht. Dazu setzt Grote auf ein hohes Tempo im Stil klassischer Screwball-Comedys, verbunden mit Slapstickeinlagen. Doch weder die schwäbischen Sprüche noch die gewollten Gags können wirklich zünden. Für zusätzlichen Wirbel sorgt eine Leiche, die ständig ein- und ausgegraben wird, und eine angeblich verfluchte Gruft, die Anlass zur ausgelassenen Schatzsuche in verborgenen Geheimgängen bietet.

      Als Anspielung an Werner Herzogs „Fitzcarrado“ oder vielmehr Michael Winterbottoms „The Claim“ wird die Kirche schließlich noch durch die Weinberge transportiert, um sie vor dem kapitalistischen Zugriff zu bewahren, was eine effektvolle Sequenz liefert. Im Alltag verankert erweist sich die reichlich realitätsfremde Geschichte dagegen keineswegs. Doch die bewährte Schwankdramaturgie sorgt dafür, dass auf jedes Töpfle letztlich sein Deckele passt.

      Immerhin garantieren die spielfreudigen Darsteller leidliches Amüsement. Neben Ex-„Tatort“-Kommissar Dietz-Werner Steck als Gemeinderat Löffler oder Grotes Lehrmeister, der versierte Dokumentar- und TV-Regisseur Rolf Schübel („Nachruf auf eine Bestie“) in seiner ersten Filmrolle als Gemeinderat Merz, beweisen die beide in Stuttgart geborenen Natalia Wörner und Karoline Eichhorn komödiantisches Talent und Dialektsicherheit. In der mehrteiligen gleichnamigen Fernsehserie wird von den drei Filmschwestern allerdings nur noch Eichhorn dabei sein. Hoffentlich unterlassen die Akteure dann aber die Gesangseinlagen, denn wie beim Nachspann Wolle Kriwaneks Klassiker „Reggae Di uff?“ verunstaltet wird, sollte man sich besser ersparen. Heiligs Blechle!

      Fazit: "Die Kirche bleibt im Dorf" entpuppt sich als selten zündende schwäbische Komödienstadl-Variante mit talentierten Akteuren.
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    2. Die Kirche bleibt im Dorf: Schwäbische Mundart-Komödie um zwei rivalisierende Dörfer inspiriert von "Romeo & Julia".

      Parallel zum ungebrochenen Bayern-Boom will Ulrike Grote nun mit ihrer kauzig-komischen „Romeo und Julia“-Variation das Publikum auf Heimatfilme in schwäbischer Mundart einnorden.

      Während Marcus H. Rosenmüller den reinrassigen bayerischen Heimatfilmkomödien abgeschworen hat und inzwischen sogar Nordlichter wie Christian Ulmen in seine Geschichten - siehe „Wer’s glaubt, wird selig“ - integriert, um so beim Publikum das Nord-Süd-Gefälle zu nivellieren, kommen nun auch andere auf den Geschmack von Lokalkolorit und regionalen Eigenheiten. In diesem speziellen Fall ist es Ulrike Grote. Die Schauspielerin („Gloomy Sunday„) und Regisseurin hat sich für „Die Kirche bleibt im Dorf“ ihre schwäbische Wahlheimat als Schauplatz ausgesucht. Und sie setzt auf alles, was dem regionalen Bezug Rechnung trägt: all ihre Protagonisten sprechen derart starke Mundart, dass Nichteingeweihte den Dialogen wohl kaum folgen werden können, und alle Schlüsselrollen wurden mit Darstellern besetzt, die aus der Gegend stammen und somit des Dialektes mächtig sind - wie etwa Natalia Wörner, Karoline Eichhorn und Julia Nachtmann, die als ungleiches Schwesterntrio so etwas wie die Seele dieser munteren Schwabenposse verkörpern.

      Natürlich besitzt „Die Kirche bleibt im Dorf“ auch eine Story, streng genommen sogar zwei. Die eine dreht sich um zwei verfeindete Nachbardörfer, die sich in bester „Romeo und Julia“-Manier gegenseitig bekriegen, obwohl eigentlich niemand so recht weiß warum. Die andere handelt von einem stinkreichen Amerikaner - Gary Smith sieht dem jungen Robert Redford verblüffend ähnlich (was wohl ganz im Sinne der Erfinderin war) -, der unbedingt das titelgebende Gotteshaus kaufen will, weil er darin einen Schatz von unschätzbarem Wert vermutet.

      Um diese beiden Handlungsstränge drapiert Grote geschickt viel Situationskomik und Wortwitz, der von „di verstande koi deutsch“ bis zu den Verwechslungsklassikern „noi“ im Sinne von „nein“ und eben nicht „neu“ bzw. „net“ im Sinne von „nicht“ und nicht „nett“ reichen. Alles in allem hätte dem etwas anderen Heimatlustspiel, das mundgerecht in kleine Kapitel aufgeteilt ist, eine weniger komplizierte Handlung und deutlich mehr Licht gut getan. Den Schwaben scheint’s jedenfalls zu gefallen, denn Grote dreht gerade für den SWR eine zwölfteilige Serie, in der die Vorgeschichte zum Kinofilm erzählt wird. lasso.
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      1. Seit Jahrzehnten tobt ein verbitterter Kampf zwischen Unter- und Oberrieslingen. Die beiden Dörfer mitten im schönen Schwaben sind verfeindet und können doch nicht ohneeinander. Das eine Dorf hat die Kirche, das andere den Friedhof. Als eines Tages ein stinkreicher Amerikaner auftaucht, der aus rätselhaften Gründen die Kirche kaufen will, ist der Ärger vorprogrammiert. Denn wo Oberrieslingen das schnelle Geld wittert, beschließt Unterrieslingen: Die Kirche bleibt im Dorf! Eine andauernde Familienfehde, verhinderte Liebespaare und jede Menge Situationskomik: Dies ist das amüsante Rezept dieser Mundart-Komödie von Ulrike Grote. Dabei überzeugen vor allem die gut aufgelegten Darsteller, allen voran Natalia Wörner, Karoline Eichhorn und Julia Nachtmann als ungleiche Schwestern, die alles versuchen, den Dorffrieden wiederherzustellen. Auch die Nebenfiguren sind unterhaltsam in Szene gesetzt und setzen sich glaubhaft gegen die „preußischen“ Eindringlingen zur Wehr. Romeo und Julia im Schwabenländle: spritzig, urig, „luschtig“!

        Jurybegründung:

        Ein Film, der konsequent den Dialekt - hier den schwäbischen - pflegt, als Vorbote einer möglichen Fernsehserie fungiert und auch sonst alles im Dorf lässt. Eine Komödie, die von Überzeichnung lebt, bei der die gut aufgelegten Schauspieler kräftig nachhelfen. Wenn die drei Töchter des Bürgermeisters von Oberrieslingen, Klara, Maria und Christine Häberle, die als Prototypen prächtig funktionieren, in Aktion treten, kommt die Dorfwelt in Unter- und Oberrieslingen zum Rotieren. Als Volksstück und Heimatfilm zugleich funktioniert die Komödie, die nichts mit der realen Welt zu tun hat. Das ist auch gar nicht notwendig, denn die regionalen und lokalen Identitäten sind es, die hier als Gegenentwurf zu Globalisierung und Heimatlosigkeit vorgeführt werden.
        Während der Titel gut zum Stück passt, wirken die Zwischentitel und -animationen ein wenig überflüssig und nehmen vorweg, was dem Geschehen Spannung verleihen könnte.
        Die Besetzung, besonders der drei Töchter, ist gut gelungen. Alle Darsteller überzeugen und werden den sprachlichen Besonderheiten gerecht. Während die Sprache die idyllische Wirkung des Films unterstreicht, trägt die Filmmusik nicht zur Homogenität bei. Sie wirkt teils aufgesetzt und manchmal störend. Kamera und Schnitt sind gelungen und unterstreichen das Genre.
        So wirkt die Komödie insgesamt stimmig und wird sicher - besonders in schwäbischen Regionen - ihren Wiedererkennungswert entfalten.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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