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Die schwarzen Brüder: Bis Mitte des 19. Jahrhunderts verkauften arme Tessiner Bergbauern ihre Kinder als Kaminfeger nach Mailand. So geht es auch dem kleinen Giorgio. Er muss durch finstere Kamine klettern, mit den nackten Händen den Ruß herabwerfen. Aber er gibt nicht auf: Mit seinen Leidensgenossen gründet er den Bund der "Schwarzen Brüder". Sie halten zusammen, wehren sich gegen ihr Elend und verstrickten sich in Kämpfe mit den Mailänder...

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Handlung und Hintergrund

Wie andere Tessiner Bauernjungen wird auch der kleine Giorgio von dem Menschenhändler Luini nach Mailand verschleppt. Dort müssen sie unter menschenunwürdigen Bedingungen als Kaminkehrer arbeiten. Weil aber geteiltes Leid nur halbes Leid ist, schließen sich die Schlot-Kletterer alsbald zusammen und werden die Schwarzen Brüder. Gemeinsam kämpfen sie gegen soziale Ungerechtigkeit und eine rivalisierende Stadtbande, aber auch dafür, dass der teuflische Luini, der einige ihrer Brüder auf dem Gewissen hat, hinter Gitter kommt.

Wie andere Tessiner Bauernjungen wird auch Giorgio von dem Menschenhändler Luini nach Mailand verschleppt. Dort müssen sie unter menschenunwürdigen Bedingungen als Kaminkehrer arbeiten. Weil aber geteiltes Leid nur halbes Leid ist, schließen sich die Schlot-Kletterer zusammen und werden die Schwarzen Brüder. Gemeinsam kämpfen sie gegen soziale Ungerechtigkeit und eine rivalisierende Stadtbande, aber auch dafür, dass der teuflische Luini, der einige ihrer Brüder auf dem Gewissen hat, hinter Gitter kommt.

Gemeinsam mit anderen Jungen wird der kleine Giorgio nach Mailand an einen Schornsteinfeger verkauft. Berührendes Drama nach dem gleichnamigen Kinderroman von Lisa Tetzner und Kurt Held.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Xavier Koller
Produzent
  • Fritjof Hohagen,
  • Clarens Grollmann
Darsteller
  • Fynn Henkel,
  • Moritz Bleibtreu,
  • Richy Müller,
  • Waldemar Kobus,
  • Dominique Horwitz,
  • Ruby O. Fee,
  • Oliver Ewy,
  • Can Schneider,
  • Sabine Timoteo,
  • Leonardo Nigro,
  • Catrin Striebeck
Drehbuch
  • Fritjof Hohagen,
  • Klaus Richter
Musik
  • Balz Bachmann
Kamera
  • Felix von Murlat,
  • Martin Fuhrer
Schnitt
  • Gion-Reto Killias

Kritikerrezensionen

    1. Oscar-Preisträger Xavier Koller ("Reise der Hoffnung") drehte den bereits mehrfach adaptierten Jugendbuchklassiker "Die schwarzen Brüder" um Mailänder Kaminkehrerjungen im 19. Jahrhundert, die unter dem harten Joch ihres Jobs zu leiden haben. Dabei beschwört die Neuverfilmung eines zweitteiligen Romans von Lisa Tetzner und Kurt Held ("Die rote Zora") die Kraft der Freundschaft und des Zusammenhalts. Neben Südtirol, dem Tessin und Köln wurden wesentliche Szenen in den Hanauer AEON-Studios in der Nähe von Frankfurt gedreht. Vor einer "Green Screen" entstanden die Schornsteinfeger-Sequenzen in einem riesigen nachgebauten Set. Allerdings wirken die von der Frankfurter Firma Pixomondo kreierten Hintergründe dazu reichlich künstlich.

      Während Waldemar Kobus als Giorgios Arbeitgeber und Familienoberhaupt eher zurück genommen agiert, aber als Trunkenbold für manche Scherze herhalten muss, reizen seine Filmgattin Catrin Striebeck und Dominique Horwitz als prügelnder Kaminfeger Meister Zitrone ihre Parts zu stark in Richtung polternder Karikatur aus. Ruby O. Dee als hilfsbereite, lungenkranke Tochter des Hauses agiert wesentlich glaubwürdiger, so wie Moriz Bleibtreu über weite Strecken als abstoßender Finsterling mit Narbe und schwarzen Zähnen überzeugen kann. Leider wurde seine Figur nicht ohne klischeehafte Momente angelegt.

      Am stimmigsten wirkt die Adaption noch im Prolog der Tessiner Bergwelt, wo Ausstattung und Atmosphäre das realistische Bild einer von Armut und Verzicht geprägten Gemeinschaft vermitteln. Notwendige Kürzungen der Romanvorlage haben zur Folge, dass einige Figuren und Handlungsstränge auf der Strecke bleiben, so dass der dramatische Plot mitunter einige Sprünge erfährt. Bei seiner Inszenierung setzt Xavier Koller auf Schwarz-Weiß-Kontraste und klaustrophobische Momente. Dass er den düsteren Elementen Humor entgegen hält, mag angehen, doch leider nimmt der Klamauk gelegentlich Überhand. Auch die Versöhnung der streitenden Parteien wirkt am Ende zu abrupt und gewollt.

      Dass einige Charaktere zu sehr an der Oberfläche bleiben, trägt zu Vertiefung des Plots nicht bei. Insgesamt gelang Regisseur Xavier Koller eine abenteuerliche Entwicklungsgeschichte um Solidarität und Mut, doch die familienfreundlichen Elemente überlagern letztlich die realistischen Ansätze um Ausbeutung, Kinderarbeit und soziale Ungerechtigkeit.

      Fazit: Die Jugendbuchadaption "Die schwarzen Brüder" bietet solides, familiengerechtes Abenteuerkino, wobei manch düsteres Element der Vorlage abgeschwächt und einige Figuren zu klamaukhaft angelegt wurden.
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