Die Tigerentenbande - Der Film: Verfilmung von Janoschs "Hannes Strohkopp" rund um die Tigerentenbande pünktlich zum 80. Geburtstages des Autors.
Die wunderbar animierte, schwarz-gelb gestreifte Janosch-Welt macht nicht nur Erstkinogänger froh, auch Eltern werden an sympathischen Figuren und erlesenem Wortwitz ihre Freude haben.
Es gibt mindestens zwei gute Gründe, warum nach „Oh, wie schön ist Panama“ (2006) der zweite Kinofilm nach einer Vorlage von Janosch ausgerechnet jetzt in die Kinos kommt. Zum einen feiert der kongeniale Kinderbuchautor und Illustrator am 11. März 2011 seinen 80. Geburtstag, zum anderen gab es in den meisten Bundesländern vor kurzem Zwischenzeugnisse. Und alle Schüler, die meinen, sie seien schlecht in Mathe, kann Janosch beruhigen. Denn seine Figur des Hannes Strohkopp, sympathischer (Anti-)Held in „Die Tigerentenbande - Der Film“, ist noch viel schlechter. Er bringt es in Mathematik sogar auf eine 6 mit rotgrüner Umrandung. Doch miese Zensuren sind noch das geringste Problem für Hannes, hat er doch die Gringos, drei besonders fiese Klassenkameraden, am Hals, die ihn in einer Tour piesacken. Jetzt hat sich das Trio eine besonders gemeine Mutprobe ausgedacht. Hannes soll ein Barthaar des berüchtigten Mäusesheriffs Browning klauen. Leider geht die Aktion ziemlich in die Hose, weil Hannes nicht gerade der Prototyp eines amerikanischen Superhelden ist. Als Browning jedoch den Spieß umdreht und seinerseits die Tigerente stiehlt, heckt die Bande um die süße Erfinderin Laika, die Mäuse Tütü und Schischi, den Hund Bergmann und Fahrradtaxi-Fahrer Schnuddel einen genialen Plan aus, um die geliebte gestreifte Ente wieder zu befreien.
Sehr bunt, sehr klar und mit wenigen Pinselstrichen auf den Punkt gebracht - die Produzentin und Regisseurin Irina Probost, die mit ihrer Firma Papa Löwe Produktion bisher für alle filmischen Umsetzungen von Janosch-Stoffen verantwortlich zeichnete, findet für die erfrischend eigenwillige Welt des schlesischen Literaten, der eigentlich Horst Eckert heißt, die adäquaten Bilder. Dabei ist vor allem Humor Trumpf, die Action kommt ebenfalls eher lustig daher, etwas beim finalen Matschkugelschießwettbewerb, während Spannungsmomente nahezu komplett ausgeblendet werden, will man doch die ganz kleinen Janosch-Fans, für die dieser Film höchstwahrscheinlich das erste Kinoerlebnis sein wird, keinesfalls verschrecken. Dass die begleitenden Erwachsenen ebenfalls auf ihre Kosten kommen, dafür sorgen ein cooler jazziger Score sowie zahlreiche Oneliner und auf Texttafeln versteckte Wortwitze oder Wortverdreher. So gibt es im Tante-Emma-Laden ein Regal mit der Aufschrift „Nix für Kinder“, die Bushaltestelle heißt „Oberfimmel-Mittendrin“ und die Malerfirma „Farbenblind“, während der Postbote „Stroh für Hannes Postkopp“ bringt und Hannes als „Erfinder des tragbaren Lagerfeuers“ gilt. Und obwohl wie im 3D-Animationshit „Ich - Einfach unverbesserlich“ auch in diesem Film ein Schrumpfstrahler eine Rolle spielt, kommt die „Tigerentenbande“ klassisch zweidimensional, wunderbar altmodisch und obendrein auch noch pädagogisch wertvoll daher. Schließlich wandelt sich der scheue, schüchterne Hannes im Lauf der Handlung zum selbstbewussten, lebenslustigen Jungen - und daran können weder die mobbenden Gringos noch der gestrenge, mit einem schlesischen (eine Reverenz an Janoschs Heimat) Akzent ausgestattete Lehrer Birkenpappel etwas ändern. lasso.