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District 9: Als vor über 28 Jahren erstmals Außerirdische über Johannesburg auftauchten, war man nicht sicher, ob dies in feindlicher oder fortschrittlicher Absicht geschieht. So wurden die Aliens übergangsweise in einer Notunterkunft, dem District 9, untergebracht. Als die Regierung nach fruchtlosen Verhandlungen die Verantwortung für die hilflosen Wesen einer privaten Firma übergibt, will diese sie für Waffenexperimente...

Handlung und Hintergrund

Im Jahre 1982 macht ein riesiges Alien-Raumschiff Halt über Johannesburg in Südafrika. Die Menschen bekommen es mit der Angst zu tun, denn sie fürchten sich vor einer Alien-Inversion. Doch drei Monate lang passiert nichts, weder bewegt sich das Raumschiff, noch kommen Lebewesen aus ihm heraus. Die Menschen wollen nicht länger warten sondern wissen, was die Besucher vorhaben und so beschließen, sich Zutritt zum Raumschiff zu verschaffen.

Dort angekommen finden sie über eine Million insektoide Außerirdische vor, die sich in einem gesundheitlich schlechten Zustand befinden. Die Menschen möchten die Wesen hier nicht sterben lassen und richten ein Flüchtlingslager mit dem Namen „District 9“ ein, was sich jedoch schnell zu einem riesigen Slum voller fremder Wesen entwickelt. Anfang des 21. Jahrhunderts leben beinah 1,8 Millionen Wesen im District 9 und um die Ordnung aufrecht zu erhalten, wurde eine eigene Organisation gegründet, die allein für die Überwachung dieses Distrikts zuständig ist: Multinational United (MNU), ein privates Sicherheits- und Militärunternehmen.

Diese sind jedoch weniger daran interessiert den Außerirdischen ein gutes Leben zu bescheren, sondern wollen vor allem ihre Waffentechnik erforschen und für sich nutzbar machen. Das Problem an der Sache: Um die Waffen der Außerirdischen nutzen zu können benötigt man auch außerirdische DNS, sonst sind diese nutzlos. Im Rahmen einer geplanten Umsiedlung der Aliens hat der MNU-Beamte Wikus van de Merwe (Sharlto Copley) Kontakt mit einer Flüssigkeit, die seine DNS verändert. Er ist der erste Mensch, der die Waffen nutzen kann und plötzlich haben es alle auf ihn abgesehen, was ihn zum meistgesuchten Mann der Welt werden lässt.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Neill Blomkamp
Produzent
  • Bill Block,
  • Ken Kamins,
  • Peter Jackson,
  • Carolynne Cunningham
Darsteller
  • Sharlto Copley,
  • David James,
  • Jason Cope,
  • Vanessa Haywood
Drehbuch
  • Neill Blomkamp,
  • Terri Tatchell
Musik
  • Clinton Shorter
Kamera
  • Trent Opaloch
Schnitt
  • Julian Clarke

Kritikerrezensionen

    1. Science-Fiction endlich wieder als relevante Größe: Wer dieses Jahr nur eine einzige Kinokarte kauft, hebt sich sein Erspartes besser für „District 9“ auf.
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      1. Ganz groß ist der – eigentlich mit 30 Mio. Dollar recht günstige – Film des Südafrikaners Neil Blomkamp, der hier mit Unterstützung von Peter Jackson und vor allem dessen Effektschmiede Weta das Science-Fiction-Genre gehörig aufmischt. Dabei bürstet „District 9“ eigentlich nur zu Beginn gehörig gegen den Strich: In einer „Dokumentation“ wird die Vorgeschichte der „Prawns“ erläutert, „Reportage“-Bilder geboten, Interview-Ausschnitte eingestreut und Wikus von der Schreibtisch- bis hin zur Feldarbeit begleitet, wo er mit Klemmbrett bewaffnet sich gegen die private Sicherheitsfirma nicht dursetzen kann oder treudoof durch das Shantytown stolpert, um eine lächerliche Papierordnung aufrechtzuerhalten.

        Wie eine grandiose Satire mutet das an – und erinnert schon an den bitterbösen dänischen „How to Get Rid of Others“. Was dabei so nebenbei alles in „District 9“ und sein Szenario gepackt wird, verblüfft: von „Blackwater“-Söldnern wie im Irak und afrikanischen Warlords über die Hilflosigkeit der UNO und ihrer humanitären Beobachtereinsätze bis hin zu Gettoisierung und Rassismus gerade der Schwarzen, gerade in Südafrika.

        Nach und nach kippt der Film freilich ins konventionellere Erzählen, und wie dabei der Depp Wikus (überraschend: Sharlto Copley) immer mehr von der Witzfigur zum tragischen Helden wird, zeigt vielleicht besser als alle Effekte, wie gut Blomkamp hier seinen originellen Stoff in der Hand hat – selbst wenn dieser letztlich das Genre nicht neu erfindet. Wie in John Carpenters „They live“ (1988) und ähnlichem ist Wikus schließlich ein von allen Gehetzter, bleibt aber doch ein hilfloser und verzweifelte Aktenreiter. Selten hat man mehr mit einem Sci-Fi-Helden gelitten. Und zu leiden hat Wikus einiges: Per Zufall mit einer Substanz in Berührung gekommen, verwandelt er sich immer mehr zu einem der Außerirdischen, was gehörig an Cronenbergs „Die Fliege“ gemahnt. Vor allem, was den Ekelfaktor betrifft.

        Die Militärs wollen ihn ausschalten, Wissenschaftler und Geschäftemacher zerlegen und der afrikanische Warlord seine „Macht“ über die Alien-Waffen, die Wikus seine Veränderung beschert. Daraus zaubert der Film schließlich ein furioses Actionfeuerwerk im verdreckten Wellblech-Distrikt. Die Effekte sind dabei – wie auch bei der Gestaltung der „Prawns“ bzw. ihrer Animierung –nicht fantastisch neu in der Qualität, jedoch sehr gut und vor allem überaus effizient.

        Dass dann doch der tapfere Papa-Insektoid und sein kleiner Sohn ein wenig zu rührig geraten, geht in Ordnung – nimmt aber, wie manch andere Zugeständnisse ans klassische Hollywood-Erzählkino, „District 9“ einiges an seiner Wucht. Trotzdem: Ein Film mit unerhörtem Wumms!

        Fazit: Mitreißender und tiefgehender Film, der – stellenweise recht boshaft – das Sci-Fi-Genre nicht neuerfindet, aber gehörig aufmischt.
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