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Gran Torino: Packendes Drama von Clint Eastwood über einen greisen Koreakrieg-Veteranen, der nicht mehr länger mit ansehen will, wie seine Nachbarschaft vor die Hunde geht.

Handlung und Hintergrund

Walt Kowalski (Clint Eastwood) diente in Korea, arbeitete sein Leben lang bei Ford und lebt in einem heruntergekommenen Viertel von Detroit. Nach dem Tod seiner Frau würde ihn sein entfremdeter Sohn gern in ein Altersheim schicken, doch der grantige Rentner schmeißt den Nachwuchs kurzerhand aus seinem bescheidenen Haus.

Auch seine Nachbarn sind dem mürrischen Walt ein Dorn im Auge. Der Rassist hegt wenig Sympathien für die zugezogenen Hmong, erst recht nicht, als der junge Tao (Bee Vang) versucht, seinen kostbarsten Besitz, einen Ford Gran Torino zu stehlen. Als Wiedergutmachung besteht dessen Familie jedoch darauf, dass der Teenager seine Schuld bei dem Griesgram abarbeitet. Der kann gegen die Hartnäckigkeit seines Umfelds letztlich nichts ausrichten und nimmt mürrisch an.

Als eine Gang den jungen Tao eines Nachts angreift und es zu einer Auseinandersetzung in Walts Vorgarten kommt, steht der alte Mann plötzlich mit geladener Schrotflinte vor den halbstarken Gangstern und zischt: „Runter von meinem Rasen!“ Nach diesem Vorfall ist nichts mehr so, wie es war und die Hmong feiern den überrumpelten Walt als Helden. Er wird mit Geschenken überhäuft und zum Barbecue eingeladen. Da sich seine Biervorräte dem Ende nähern, nimmt er an und merkt schnell, dass er mit seinen einst so ungeliebten Nachbarn mehr gemeinsam hat, als er ursprünglich dachte.

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Zwischen Walt und Tao entwickelt sich allmählich so etwas wie eine Freundschaft und der alte Mann ist auch in weiteren, brenzligen Situationen des Getto-Alltags zur Stelle. Doch die Gang lässt sich nicht so einfach vertreiben und Walt muss sich zu einem letzten, großen Kampf rüsten.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Clint Eastwood
Produzent
  • Tim Moore,
  • Bruce Berman,
  • Robert Lorenz,
  • Bill Gerber,
  • Jenette Kahn,
  • Adam Richman
Darsteller
  • Clint Eastwood,
  • Ahney Her,
  • Bee Vang,
  • Christopher Carley,
  • Brian Haley,
  • Geraldine Hughes,
  • Dreama Walker,
  • Brian Howe,
  • John Carroll Lynch,
  • William Hill,
  • Cory Hardrict,
  • Nana Gbewonyo
Drehbuch
  • Nick Schenk
Kamera
  • Tom Stern
Schnitt
  • Joel Cox,
  • Gary Roach
Casting
  • Ellen Chenoweth

Kritikerrezensionen

    1. Clint Eastwood in seiner vielleicht letzten Hauptrolle: „Gran Torino“ ist eine einfühlsame Abrechnung mit dem Dirty-Harry-Image, wunderbar bissig und wehmütig zugleich.
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      1. Clint Eastwood spielt einen verbitterten, fremdenfeindlichen Kriegsveteranen, der in einem asiatisch geprägten Wohnviertel lebt. Konfrontiert mit seinen unerschrocken freundlichen Nachbarn beginnt er langsam seine Vorurteile zu überdenken und sich mit dem eigenen Leben auszusöhnen. Mit dieser heiteren und gleichzeitig ernsthaften Story um das Thema Rassismus und interkulturelle Konflikte fügt der Altmeister seinem Spätwerk noch eine weitere Facette hinzu. Diese differenzierte und ruhig angelegte Gesellschaftsstudie hinterlässt durch die kluge Umsetzung ihrer Botschaft einen tiefen Eindruck. Es ist nie zu spät, um sich zum Guten zu wandeln und dem moralischen Verfall und der Diskriminierung mit Humanität und Solidarität entgegenzutreten. Ein wichtiges gesellschaftliches Thema, packend in Szene gesetzt.

        Jurybegründung:

        Eastwood inszeniert Gran Torino mit sich in der Hauptrolle und es beeindruckt, ihn als großartigen Darsteller wieder, vielleicht wirklich zum letzten Male auf der Leinwand zu sehen. Als eigenbrötlerischer Rentner Walt Kowalski lebt er nach dem Tod seiner Frau allein in der verfallenden Vorstadt, allein im mehrfachen Sinne: Mit der eigenen Familie kommt er nicht zurecht, mit seinen näheren und entfernteren Nachbarn auch nicht. Er ist der einzige Amerikaner (an seinem Haus weht die amerikanische Flagge), umgeben vor allem, aber nicht nur, von Migranten des Hmong-Volkes aus Südostasien. Seine “Gefährten“ sind der Hund Daisy, der 1972er Gran Torino, den er noch selbst mit zusammengebaut hat und ganz wenige Bekannte aus vergangener Vorstadtzeit.

        Die Erfahrungen aus den Jahrzehnten der Arbeit in der Autofabrik und die Erinnerungen an seinen Einsatz als Soldat im Koreakrieg prägen ihn und scheinen eine Änderung des konservativen Rassisten kaum zuzulassen.

        Was macht diesen Film “besonders wertvoll“? 116 Minuten vergehen für den Betrachter so fließend, dass er niemals den Eindruck bekommt, es hätte etwas weggelassen werden können. Das liegt besonders an der Ökonomie des Szenenflusses, an der geglückten dramaturgischen Rhythmisierung.

        Der Film lebt durch die Visualisierung von Kontrasten und Umkehrungen: Da ist zum Beispiel die kleine, in kurzen Szenen überzeugend charakterisierte Familie seines Sohnes Mitch, die nicht Walts Vorstellungen entspricht und da wohnt nebenan die Großfamilie aus Südostasien, mit der er auch nichts zu tun haben will. Die Kamera fängt dies hervorragend ein, wenn sie den Blick auf das Geburtstagsgeschenk (ein Telefon mit besonders großen Tasten) lenkt oder wenn Walt von oben herab auf den 16jährigen Thao aus dem Nachbarhaus schaut. Am Ende des Filmes gibt es dann eine andere Sicht!

        Solche Wandlungen werden auch in den gelungenen Dialogen erlebbar. Herrlich sarkastisch, aber eben auch rassistisch die sprachlichen Begrüßungsrituale zwischen dem amerikanisch überheblichen Walt und seinem italienischen Friseur oder mit dem irischen Vorarbeiter! Großartig die beiden in Worten ähnlichen, aber die Rollen tauschenden Telefongespräche zwischen Walt und Mitch genauso wie die anfangs nahezu verhinderten und dann sich entfaltenden Gespräche zwischen Kowalski und dem Pater Janovich, der Walt zur Beichte bewegen soll und möchte.

        Um Clint Eastwood herum ist bis in die kleinste Nebenrolle ein Ensemble gruppiert, das überzeugt. Besonders hervorzuheben: Christopher Carley in der Rolle des Pfarrers, der wie ein großes Kind wirkt und von Kowalski auch lange so behandelt wird. Das gilt in gleichem Maße für alle Darsteller der Hmong-Familien: für den Protagonisten Thao, dessen ältere Schwester Sue, für die Mutter und Großmutter bis hin zu den Mitgliedern der Gang. Interessant auch, dass der Film partiell mit deren Originalsprache arbeitet, ohne dass Untertitel erscheinen und dazu mit Hmong-Musik.

        Fiktives und Authentisches, Symbolisches und Direktes, Musik aus verschiedenen Kulturen, Ruhe und Action, zu Erwartendes und Überraschendes bewirken in ihrer Verschmelzung einen filmästhetischen Genuss. Sie machen diesen Film besonders wertvoll.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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