Hexe Lilli - Die Reise nach Mandolan: Im orientalischen Königreich Mandolan ist der Teufel los: Großwesir Guliman (Jürgen Tarrach) kann den, im wahrsten Sinne des Wortes, verfluchten Thron nicht besteigen, weil der ihn, wie ein übergewichtiges Geschoss, durch den Thronsaal katapultiert. Da kann nur eine helfen, denkt sich das schlanke Wesirlein: Klar, Hexe Lilli! Diese soll mit ihren Zauberfähigkeiten dafür sorgen, dass wieder Ruhe einkehrt, im fernen...
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Handlung und Hintergrund
Lilli reist mit ihrem treuen Gefährten, dem Drachen Hektor, nach Mandolan, nachdem sie einen Hilferuf von Großwesir Guliman erhalten hat. Der möchte gern König werden. Allerdings ist der Thron verhext, jedes Mal, wenn Guliman ihn besteigen will, fliegt er im hohen Bogen wieder herunter. Lilli soll diesen Thron nun durch einen entsprechenden Zauber wieder „begehbar“ machen. Doch der Großwesir entpuppt sich als Spitzbube, der mit falschen Karten spielt und den rechtmäßigen König Nandi in der Verbotenen Stadt gefangen hält.
Lilli reist mit ihrem treuen Gefährten, dem Drachen Hektor, nach Mandolan, nachdem sie einen Hilferuf von Großwesir Guliman erhalten hat. Der möchte gern König werden. Allerdings ist der Thron verhext, jedes Mal, wenn Guliman ihn besteigen will, fliegt er im hohen Bogen wieder runter. Lilli soll diesen Thron nun durch einen entsprechenden Zauber wieder „begehbar“ machen. Doch der Großwesir entpuppt sich als Spitzbube, der mit falschen Karten spielt und den rechtmäßigen König Nandi in der Verbotenen Stadt gefangen hält.
Besetzung und Crew
Regisseur
Harald Sicheritz
Produzent
Corinna Mehner,
Martin Husmann
Darsteller
Alina Freund,
Pilar Bardem,
Anja Kling,
Jürgen Tarrach,
Ercan Durmaz,
Tanay Chheda,
Miguel Wansing Lorrio,
Pegah Ferydoni,
Lars Rudolph,
Michael Mendl
Drehbuch
Achim von Borries,
Bettine von Borries
Musik
Klaus Badelt
Kamera
Thomas Kiennast
Schnitt
Alexander Dittner
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Nach dem großen Kinoerfolg von Hexe Lilli Der Drache und das magische Buch aus dem Jahr 2009 gibt es nun ein Wiedersehen mit dem gewitzten rothaarigen Mädchen und mit dem animierten kleinen Hektor. Der Österreicher Harald Sicheritz inszeniert eine neu erfundene Geschichte, die aus der Feder der Drehbuchautoren Bettine und Achim von Borries stammt. Damit auch dieses Abenteuer den Geist der Hexe Lilli-Bücher atmet, war deren Autor Knister an der Entwicklung des Films beteiligt und auch als Berater bei den Dreharbeiten in Indien dabei. Das Ergebnis ist, vor allem dank der exotischen Kulisse, der charmanten Alina Freund als Lilli und dem wortstarken Hektor mit Michael Mittermeiers Stimme, kindgerecht märchenhaft und spaßig.
Trotz des Regisseurwechsels von Stefan Ruzowitzky zu Harald Sicheritz gibt es eine große Kontinuität zum ersten Hexe Lilli-Film. Das Publikum jenes Streifens wird es schätzen, dass Lilli, obwohl Alina Freund nicht mehr das kleine Mädchen ist, sondern schon an der Schwelle zum Teenie, noch immer eine Vorliebe für rote Kleidung und geringelte Kniestrümpfe hat. Weil Alina Freund allmählich aus ihrer Rolle herauswächst, ist sie hier wahrscheinlich zum letzten Mal als Hexe Lilli zu sehen. Diese trägt den Ohrring, den Hexe Surulunda ihr beim vorigen Mal geschenkt hat und ärgert sich immer noch mit ihrem jüngeren Bruder herum. Ihre Mutter wird erneut von Anja Kling dargestellt.
Gleich in der Einleitung entführt der Film in die Atmosphäre eines orientalischen Kindermärchens, wenn er sich aus der Vogelperspektive einer Stadt nähert, die wie eine maurische Festung aussieht. Der Brief, den Großwesir Guliman und Zauberer Abrasch an Lilli schreiben, flattert dann durch die Luft über die Wüste, setzt sich als Papierschiffchen auf Ozeanwellen aus mechanisch bewegter Pappe, aus denen Fischchen springen, und fliegt dann weiter zu Lillis Haus. Hektor, den sie für die Mission herbeiruft, ist gerade mit Surulunda, der in Rente gegangenen Hexe, in einem Wellnesshotel. Surulunda, die diesmal orangefarbene Haare hat, verfolgt das Abenteuer durch ihre Glaskugel aus der Ferne mit.
Comedian Michael Mittermeier hat dem rundlichen Hektor mit dem großen Appetit nicht nur seine Stimme geliehen, sondern auch an dessen Sprüchen getextet. Obwohl Hektor also klein, unbeholfen in der Luft und dauernd durch Genüsse ablenkbar ist, beherrscht er die Kunst des frechen Kommentars. Möglicherweise verleiten einen auch nur Hektors Sprüche dazu, das zu glauben, doch auch in den Gesten und in der Mimik des Drachen gibt es ab und zu eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Comedian. Hektor verliebt sich diesmal in einen Flaschengeist: Die hübsche, animierte Suki bewundert und betört ihn gleichermaßen.
Im Orient bekommt Lilli einen gleichaltrigen Helfer in dem Straßenjungen Musa. Dieser wird von dem indischen Slumdog Millionär-Darsteller Tanay Chheda gespielt. Jürgen Tarrach stellt den Großwesir Guliman als tölpelhaften Diktator dar, während Abrasch von Ercan Durmaz wie ein gefährlicher Verbrecher gespielt wird. Aber er fällt auf die Mär vom Zaubertrank herein, die ihm Lilli serviert. Wenn er den wirkungslosen, ekligen Mix trinkt, demontiert die Geschichte wie schon im ersten Film auf witzige Weise den Hexerei-Aberglauben. Lilli, obwohl sie natürlich wirklich zaubern kann, kommt erneut meistens ohne solche Hilfsmittel aus.
Fazit: Märchenhafter Abenteuerspaß mit Hexe Lilli und dem frechen Drachen Hektor im Morgenland.
Die kleine Nachwuchshexe Lilli wird von dem Großwesir Guliman in das zauberhafte Königreich Mandolan gerufen. Gulimans Problem ist ein verhexter Thron, der ihn immer wieder in die Luft schleudert, wenn er Platz nehmen möchte. Doch nachdem Lilli zusammen mit ihrem Drachen Hektor in Mandolan angekommen ist, stellt sich die Frage: Ist Guliman überhaupt der rechtmäßige König? Die gelungene Fortsetzung der Kinderbuchverfilmung aus der Feder von Knister überzeugt mit ihrer einfallsreichen Geschichte und der ausgefeilten Tricktechnik, die den Drachen Hektor - lustig wie immer: Michael Mittermeier - und den Flaschengeist Suki (gesprochen von Cosma Shiva Hagen) auf die Leinwand zaubert. Das opulent ausgestattete Königreich Mandolan erscheint in orientalisch-exotischem Farbenspiel und bietet hohe Schauwerte gerade für die jüngsten Zuschauer. Die erwachsenen Schauspieler haben sichtlich Spaß an ihren Rollen und verleihen dem ganzen durch ihre offensichtliche Unterlegenheit gegenüber den cleveren Kindern zusätzlichen Witz. Sympathisch auch die Freundschaft zwischen Lilli und dem Jungen Musa, die ganz nebenbei auch als Aufruf zu mehr Toleranz und Miteinander verstanden werden kann. Ein wahrhaft magisches Filmvergnügen.
Jurybegründung:
Großwesir Guliman und sein Magier Abrasch im fernen Königreich Mandolan rufen Superhexe Lilli zu Hilfe, um einen Fluch vom Königsthron zu hexen. Zusammen mit ihrem getreuen Gefährten, dem kleinen Drachen Hector, hat Lilli gefährliche Abenteuer zu bestehen.
Lilli in ihrem familiären Umfeld darzustellen und wie sie zur Superhexe wurde, das ist dem ersten Teil der Serie vorbehalten. Und so akzeptiert man ohne große Probleme, dass sie, entsprechend der Dramaturgie aller folgenden Abenteuer-Erzählungen, schnell eintaucht in die Welt des Orients. Diese hat bei aller Bewunderung des großen Aufwandes bei der Ausstattung zwar viel märchenhaft fantasievolles zu bieten, gleitet aber manchmal in Richtung Bollywood ab. An reizvollen Einfällen sparen Drehbuch und Inszenierung nicht, wenn auch unlogische Sprünge in der Dramaturgie manchmal auffallen.
Zu loben ist der ruhige und für die Zielgruppe angemessene Erzählrhythmus und die an sie gerichtete Botschaft: „Mit Standhaftigkeit und Mut schaffe ich alles“.
Gut ist die Besetzung mit Jürgen Tarrach als Großwesir und Ercan Durmaz als sein zwielichtiger Magier. Die kleine Alina Freund als Lilli besticht immer im Spiel mit den erwachsenen Protagonisten, verliert aber an Wirkung im Dialog mit Musa, der mit Tanay Chheda nicht ebenbürtig erscheint. Etwas blass auch Michael Mendl als König Nandi, der fast zur Erlöser-Karikatur mutiert und auch Anja Kling als Lillis Mutter wird unter Wert inszeniert. Ein absolutes Highlight im Film dagegen die glänzende Animation von Flugdrache Hector mit den einmalig witzigen Verbal- und Sangeskunststücken von Michael Mittermeier.