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Bei ihrem Einsatz im heutigen Irak gerät die Soldatin Vanessa Price (Jessica Biel) mit ihrer Einheit in einen Hinterhalt und wird von einer Bombe schwer verletzt. Im Kugelhagel behandelt sie Dr. Will Marsh (Samuel L. Jackson) noch an Ort und Stelle, kann aber ihre Hand nicht retten. Auch Jamal Aiken (Curtis „50 Cent“ Jackson) und Tommy Yates (Brian Presley) werden bei der Suche nach den Attentätern an Leib und Seele verletzt. Zurück in der Heimat, bleibt ihr Leid den Angehörigen fremd. Sie lernen, dass sie sich nur gegenseitig helfen können.

Hautnah an der Realität angesiedeltes Heimkehrerdrama um Irakkriegsveteranen und ihre oft vergebliche Reintegration in eine Zivilgesellschaft. „De-lovely„-Regisseur Irwin Winkler begibt sich damit auf die Spuren von „Die besten Jahre unseres Lebens„.

Bei der Mission, Medizin und einen Doktor in ein Dorf außerhalb von Bagdad zu bringen, gerät eine amerikanische Einheit in einen Hinterhalt: Mehrere Soldaten werden getötet, andere schwer verletzt, Pte. Vanessa Price verliert ihre Hand, der Doktor wird zutiefst traumatisiert von dem Schrecken, den er mitansehen muss. Zu Hause in den USA haben sie Probleme, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Alkohol, Depression und unkontrollierte Wutausbrüche sind die Folge, bevor die ehemaligen Soldaten erkennen, dass nur sie selbst einander Trost spenden können.

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Für Trucklenkerin Vanessa, den Sanitäter Will, Sergeant Tommy und den Schützen William ist der Irak-Einsatz in zwei Wochen zu Ende. Kurz zuvor jedoch gerät ihr Konvoi in einen Hinterhalt, der für jeden einzelnen ein persönliches Kriegstrauma bereit hält. Zurück daheim fällt die Eingliederung schwer: Vanessa kann nach dem Verlust ihrer Hand keinen Sport mehr unterrichten, Will beginnt zu trinken, Tommy fühlt sich für den Tod eines Freundes verantwortlich, und William greift am falschen Ort wieder zur Waffe.

Vier im Irakkrieg traumatisierte Nationalgardisten versuchen mit unterschiedlichem Erfolg, wieder im Zivilleben Fuß zu fassen. Gut besetztes, nobel motiviertes Heimkehrerdrama von Irwin Winkler.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Irwin Winkler
Produzent
  • Randall Emmett,
  • John Thompson,
  • Boaz Davidson,
  • Danny Dimbort,
  • Trevor Short,
  • Rob Cowan,
  • George Furla,
  • Avi Lerner
Darsteller
  • Samuel L. Jackson,
  • Jessica Biel,
  • 50 Cent,
  • Brian Presley,
  • Christina Ricci,
  • Chad Michael Murray,
  • Victoria Rowell,
  • Sam Jones III,
  • Jeffrey Nordling
Drehbuch
  • Mark Friedman
Musik
  • Stephen Endelman
Kamera
  • Tony Pierce-Roberts
Schnitt
  • Clayton Halsey
Casting
  • Gretchen Oyster

Kritikerrezensionen

    1. Der Irakkrieg tobt seit nunmehr fast vier Jahren und die Kritik an ihm hat sich mittlerweile sogar bis in Teile der US-Regierung ausgebreitet. Vergleiche, zum für die USA so traumatisch verlorenen Vietnamkrieg, kommen schon seit längerem auf. Während diesem wurden praktisch keine Filme über den Krieg und nur kaum bekannte Independentproduktionen hergestellt, die das Schicksal der Heimkehrer beleuchteten, was die Verdrängung in der US-Gesellschaft widerspiegelte. Die Filmemacher von „Home of the Brave“ haben daraus gelernt und stellen ihren Film noch während des andauernden Kriegs vor.

      In diesem Film werden die Soldaten als verletzlich gezeigt, als sterblich. Sie werden aber auch als Helden gezeigt. In Slowmotion stirbt Jordan den bekannten Heldentod, auch wenn diese Haltung immer wieder in Frage gestellt wird. Den Zuschauern wird nicht platt ein Held serviert. In einem Gespräch Tommys mit der Ehefrau des Toten fragt sie, ob ihr Gatte ein Held war, der kann das so einfach nicht beantworten. Er beschreibt, was dieser getan hat, dass er Orden bekam, die viele gewollt hätten, aber er sagt nicht einfach „Ja“.

      Die Rückkehr scheint den vier ehemaligen Kämpfern öde, oberflächlich und lächerlich. Die normalen Gespräche beim Barbecue sind sinnentleert für jemanden, der Menschen beim Sterben zusehen musste. Will sagt, er erinnere sich an nichts, es sei alles wie ein Traum. Um diesem Traum, diesem Alptraum zu entfliehen nehmen Tommy und Vanessa jede Menge Tabletten. Alle vier leiden sie unter verschiedenen Folgen des Krieges: Jamal wird unglaublich aggressiv, Will dreht eines Tages durch und Tommy und Vanessa sind depressiv.

      Laut einer Studie leidet offenbar jeder vierte Veteran des Irakkriegs unter physischen oder psychischen Störungen. Das will Regisseur Irwin Winkler zeigen. Diese Schicksale beschreibt er.

      In klaren Bildern werden die physischen Beschädigungen der Soldaten zu Beginn gezeigt, zurück in Amerika sind diese verdeckt und die mentalen Probleme kommen an die Oberfläche. Dieser Kontrast ist gut inszeniert.

      Jessica Biel, die die Vanessa spielt, wird physisch entstellt und dieses Zerstören von Schönheit wirkt besonders drastisch. Eine Frau, die verstümmelt wird, auch wenn ihr Gesicht unberührt bleibt, ist ein ungewohnter Anblick im Kino, besonders im Kriegskino. Im realen Krieg ist jeder siebte Soldat eine Frau, ihr Schicksal also keine Fiction.

      Der Film ist komplett aus amerikanischer Perspektive erzählt und beleuchtet die Folgen des Krieges für deren Soldaten. Am Rand wird etwas über die irakische Zivilbevölkerung erzählt, die bei einem solchen Hinterhalt, in den die Einheit gerät, dazwischen geraten kann. Plakativ aber wirkungsvoll wird ein kleiner Junge gezeigt, der kaum weiß, wie ihm geschieht, als die Kugeln fliegen.

      Aber der Film erzählt sein Anliegen nicht mit einer feindlichen Gesinnung den Irakis gegenüber, es geht einfach darum, den Veteranen eine Identifikationsfläche zu bieten. Die Soldaten glauben an den Sinn ihrer Mission, den Irakis zu helfen. Dennoch propagiert der Film diese Haltung glücklicherweise nicht.

      Der Film lässt sich politisch und damit in seiner Aussage nicht festlegen. Die Soldaten von denen er erzählt, zeigt er ungeschönt ohne sie zu Bestien zu machen glorifiziert sie aber auch nicht pathetisch. Sie sind alle nicht gegen den Krieg, sie bleiben das was sie sind, Patrioten ihres Landes auch wenn sie mit ihrem Schicksal kämpfen.

      Dennoch installiert der Regisseur eine Figur, die als ein Sprachrohr gegen den Krieg funktioniert. Der Sohn von Will rebelliert, mitten in der Pubertät, im Grunde mehr gegen seinen Vater, als gegen den Krieg an sich. Dennoch ist dieser Figur Platz gelassen um immerhin in Diskussionen diese Meinung zu Gehör zu bringen.

      Der Film nimmt den Krieg als Faktum an, er bewertet ihn nicht. Er ist für die Perspektive der Soldaten gemacht. Er will ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind.
      Dennoch endet der Film mit einer Betonung auf der Figur, die in den Krieg zurückgeht. Tommy nämlich entschließt sich wieder zu kämpfen.

      Trotz einiger Versuche, eine emotionale Geschichte zu erzählen, hält sich der Regisseur mit solche Effekte erzeugenden Mitteln zurück. So entsteht ein Film, der sich erstaunlich viel Zeit lässt, die Figuren zu Wort kommen zu lassen und so authentische Schicksale auf die Leinwand zu bringen.

      Fazit: Ein Film über die Folgen des Irakkriegs für die amerikanischen Soldaten, der in authentischen Bildern wirklich etwas über diese Schicksale zu erzählen hat.
      Ob er nötig ist oder nicht, der Krieg ist schrecklich, will er sagen.
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