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It's a Free World: Angie ist eine Individualistin und steht mitten im Leben. Taff, schlagfertig, attraktiv und selbstbewußt lebt in ihr der Unternehmergeist einer liberalen Wirtschaftswelt. Als sie ihren Job in einer Personalvermittlung verliert, läßt sie sich nicht beirren und beschließt, ihre eigene Agentur auf die Beine zu stellen. Sie steigt ein ins Geschäft mit Gastarbeitern aus Osteuropa. Doch hier ist das Geschäftsklima rau...

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Handlung und Hintergrund

Zu Schulzeiten weckte Angie (Kierston Wareing) wenig Hoffnungen, aber viele Jahre später will das ambitionierte Energiebündel endlich ihr verpfuschtes Leben neu anpacken. Als sie wegen schlechter Manieren bei einer Arbeitsagentur abgelehnt wird, gründet sie flugs eine eigene - in ihrer Küche mit Wohngenossin Rose (Juliet Ellis). Die beiden wollen so den osteuropäischen Einwanderern ihres heruntergekommenen Viertels eine Perspektive bieten.

Kämpfernaturen waren Ken Loachs Akteure schon immer. Nach seinem Cannes-Gewinner, dem Bürgerkriegsdrama „The Wind That Shakes the Barley„, wendet sich der Brite wieder dem zeitgenössischen Sozialdrama zu und beobachtet Menschen, die trotz Arbeitslosigkeit nicht aufgeben.

Angie mag in der Schule keine Leuchte gewesen sein, aber sie hat Energie, Pfiff und Ambition. Und sie befindet sich in der Blüte ihres Lebens. Sie weiß, dass jetzt ihr Moment gekommen ist, dass sie jetzt ein bisher eher verpfuschtes Leben wieder in die Bahn bringen kann. Mit ihrer Wohngenossin Rose gründet Angie in ihrer Küche eine private Arbeitsvermittlung - und das mitten in einem heruntergekommenen Viertel, das in erster Linie von Gangs behaust wird, aber eben auch von Einwanderern aus Osteuropa auf der Suche nach Jobs.

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Angie mag in der Schule keine Leuchte gewesen sein, aber sie hat Energie, Pfiff und Ambition. Und sie befindet sich in der Blüte ihres Lebens. Sie weiß, dass jetzt ihr Moment gekommen ist, dass sie jetzt ein bisher eher verpfuschtes Leben wieder in die Bahn bringen kann. Mit ihrer Wohngenossin Rose gründet Angie in ihrer Küche eine private Arbeitsvermittlung - und das mitten in einem heruntergekommenen Viertel, das in erster Linie von Gangs behaust wird, aber eben auch von Einwanderern aus Osteuropa auf der Suche nach Jobs.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ken Loach
Produzent
  • Rebecca O'Brien,
  • Ken Loach,
  • Kathryn Williams,
  • Liza Marshall,
  • Valerie Phil
Darsteller
  • Kierston Wareing,
  • Juliet Ellis,
  • Leslaw Zurek,
  • Colin Caughlin,
  • Joe Siffleet,
  • Frank Gilhooley,
  • Davoud Rastgou,
  • David Doyle,
  • Raymond Mearns,
  • Maggie Russell,
  • Branko Tomovic
Drehbuch
  • Paul Laverty

Kritikerrezensionen

    1. Realistisch, unmittelbar und sozialkritisch: Ken Loach findet mit "It's a free world" zu alter Form zurück und zeigt, wie wacklig das Grundgerüst der Moral sein kann, wenn es um Geld und daraus erwachende Gier geht. Er führt seine Zuschauer hinein in eine Welt, in der Gesetze keine Bedeutung mehr haben, in der Begriffe wie Verantwortungsgefühl oder Solidarität zu Floskeln verkommen sind und Menschen stetig an Wert verlieren. Dabei macht er auch deutlich, wie sehr wir selbst bereits in dieser Welt verstrickt sind, ohne dass uns das bewusst sein muss. Immerhin kann man sich leichter aus der Verantwortung stehlen, wenn man den Niedriglohnarbeitern, die das gerade erworbene Produkt hergestellt haben, nicht in die Augen sehen muss.

      Indem er eine Frau in den Mittelpunkt stellt, die nicht eindeutig auf die bloße Opfer- oder Täterrolle reduziert werden kann, zeigt er, wie stark die Grenzen zwischen Verlierern und Gewinnern im globalen Arbeitsmarkt mitunter verschwimmen. Denn Angie, die selbst lange genug am Rande des Existenzminiums leben musste und weiß, wie es sich anfühlt, ausgebeutet zu werden, ist nur ein kleines Rad im großen System. Ihre Figur ist ebenso facettenreich wie tiefgründig. Sie schwankt stets zwischen Hoffnung und Gier, zwischen Mitgefühl und Verachtung. Nie hat man das Gefühl, sie wirklich zu kennen und doch fällt es erschreckend leicht, sich mit ihr zu identifizieren.

      Dem Film gelingt es über weite Strecken, das Absurde und Menschenverachtende des Systems herauszuarbeiten, ohne in die Plattitüde abzugleiten. Besonders deutlich wird das in den Gesprächen zwischen Angie und ihrem Vater, einem Vertreter der alten Arbeiterklasse. Etwa wenn sie ihm zu erklären versucht, sie wolle ihrem Sohn mit ihrer Arbeit eine bessere Zukunft bieten und er entgegenhält, dass gerade dieser später keine Chance haben wird gegen die billigere Konkurrenz, die durch Angie ins Land geholt wird.

      Mit seinem neuen Film gelingt es Ken Loach wieder einmal, zu kritisieren, ohne zu belehren, zum Nachdenken anzuregen, ohne zu langweilen. Das wurde in Venedig verdientermaßen mit der "Goldenen Osella" für das beste Drehbuch, sowie mit dem EIUC Human Rights Film Award belohnt. Hauptdarstellerin Kierston Wareing dürfte außerdem zu den besten Neuentdeckungen der letzten Zeit gehören. Alles Gründe, den Film nicht zu verpassen.

      Fazit: Realistisch, unmittelbar und sozialkritisch: Ken Loach findet mit "It's a free world" zu alter Form zurück und beweist ein weiteres Mal, dass sich politisches Engagement und gute Unterhaltung nicht ausschließen müssen.
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