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Elle s'en va: Bettie, eine Frau um die 60, wird aus ihrem gewohnten Leben gerissen: Sie wird von ihrem Liebhaber verlassen und das Restaurant, das sich in Familienbesitz befindet, steht finanziell auf der Kippe. Was soll sie nun nur mit ihrem Leben anfangen? Um auf andere Gedanken zu kommen, setzt sie sich in ihr Auto und will eigentlich nur ein wenig durch die Gegend fahren. Daraus wird dann - eher zufällig - eine Flucht. Unterwegs...

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Handlung und Hintergrund

Betty ist Anfang 60, lebt mit ihrer Mutter zusammen und betreibt ein kleines Restaurant, das vor der Pleite steht. Ihr ehemaliger Geliebter hat sich ein junges Ding geangelt. Als ihr die Zigaretten ausgehen, hat sie die Nase voll, steigt ins Auto und haut ab. Aber auch nur eine Schachtel zu bekommen, ist leichter gesagt als getan, denn es ist Sonntag und auf dem Land. Sie landet schließlich in einer Dorfkneipe, wo sie von einem jungen Mann angebaggert wird und wacht in seiner Gesellschaft in einem Hotelbett auf.

Betty ist Anfang 60, lebt mit ihrer Mutter zusammen und betreibt ein kleines Restaurant, das vor der Pleite steht. Ihr ehemaliger Geliebter hat sich ein junges Ding geangelt. Als ihr die Zigaretten ausgehen, hat sie die Nase voll, steigt ins Auto und haut ab. Aber auch nur eine Schachtel zu bekommen, ist leichter gesagt als getan, denn es ist Sonntag und auf dem Land. Sie landet schließlich in einer Dorfkneipe, wo sie von einem jungen Mann angebaggert wird und wacht in seiner Gesellschaft in einem Hotelbett auf.

Auf der Suche nach neuen Zigaretten erlebt eine 60-Jährige ein Abenteuer, das ihr Leben verändert. Ganz auf Catherine Deneuve zugeschnittenes tragikomisches Roadmovie, nicht immer glaubwürdig, aber berührend.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Emmanuelle Bercot
Produzent
  • Christine de Jekel,
  • Olivier Delbosc,
  • Marc Missonnier
Darsteller
  • Catherine Deneuve,
  • Nemo Schiffman,
  • Gerard Garouste,
  • Camille,
  • Claude Gensac,
  • Paul Hamy,
  • Mylène Demongeot,
  • Hafsia Herzi,
  • Evelyne Leclercq,
  • Valérie Lagrange
Drehbuch
  • Emmanuelle Bercot,
  • Jérôme Tonnerre
Kamera
  • Guillaume Schiffman
Schnitt
  • Julien Leloup
Casting
  • Antoinette Boulat

Kritikerrezensionen

    1. Als letzter Wettbewerbsfilm der Berlinale 2013 ging "Madame empfiehlt sich", die vierte Kinoregie der Schauspielerin Emmanuelle Bercot ("Poliezei"), fast unter und konnte lediglich dank der Anwesenheit von Dauergast Catherine Deneuve etwas Aufmerksamkeit verbuchen. Auf der Pressekonferenz offenbarte Bercot, ihr Road Movie bewusst auf Catherine Deneuve und ihren starken Zigarettenkonsum zugeschnitten zu haben. Wie zum Beweis ließ sich die Diva auch in Berlin das Rauchen nicht verbieten.

      Nachdem "Madame empfiehlt sich" ("Elle s’en va") im Herbst 2013 in die französischen Kinos gelangte, konnte das Werk angesichts des 70. Geburtstags der Kino-Ikone eine weitaus stärkere Aufmerksamkeit und positivere Kritiken verbuchen. Der sympathische, lebensbejahende Tonfall und Madame Deneuves Präsenz können aber auf Dauer nicht übertünchen, dass die Tragikomödie zu stark in ihrer episodischen Konstruktion stecken bleibt.

      Neben der Hommage an einen der größten Stars des französischen Kinos steht die Würdigung der Bretagne an zweiter Stelle. Mit malerischen Impressionen vom Drehort Rhône-Alpes beginnt Betties Selbstfindungstrip, da sie genug hat vom Alltagstrott, steten Frustrationen und aufreibenden Konflikten mit der eigenwilligen Mutter. Mit der melancholischen Geschichte reiht sich Bercot ein in die zuletzt zahlreichen Werke über Einsamkeit und Sinnfindung sowie Liebe und Sex im Alter, was sie mit stets optimistischem Unterton schildert.

      Mehrfach schlägt ihr mit Jérome Tonnere verfasstes Skript jedoch neue Richtungen ein. Nach unterschiedlichen Erfahrungen mit Land und Leuten wie einem One-Night-Stand mit einem Provinzaufreißer kommen noch Generationskonflikte hinzu, da sich die Protagonistin zu sehr von Tochter und Enkel entfremdete. Immerhin sorgt das Aufeinandertreffen der unternehmungslustigen, attraktiven Großmutter und ihrem störrischen Enkel für einige komödiantische Funken und dramatische Momente.

      Als Bettie, die "Miss Bretagne" von 1969, in ein Treffen von ehemaligen Schönheitsköniginnen in einem luxuriösen Seehotel platzt, erinnert Bercot an die Vergänglichkeit und den Glamour der sechziger Jahre. Eine ganze Riege an Ex-Sexsymbolen lässt sie aufmarschieren und über alte Zeiten räsonieren, darunter Belmondo-Filmpartnerin Valérie Lagrange und die zuletzt wieder stärker präsente Mylène Demongeot, bekannt aus der "Fantomas"-Trilogie. Während die reifen Damen auf ihre alten Erfolge durchaus stolz sind, wird Bettie an ihre gescheiterten Hoffnungen auf den Thron der "Miss France" 1969 erinnert.

      Neben diesen amüsanten Reminiszenzen mündet die mit kommentierenden Songs (darunter von Rufus Wainwright) versehene Geschichte mit einer neuen Liebe für die Protagonistin, einem versöhnlichen Familienfest und einer aufbauenden "Das Leben geht weiter"-Botschaft. An den Erlebnissen ihrer Odyssee mag Bettie neuen Lebensmut und –sinn gefunden haben, was Catherine Deneuve reichlich bodenständig vermittelt, doch angesichts einer knapp zweistündigen Laufzeit nimmt sich diese Erkenntnis etwas mager aus.

      Fazit: "Madame empfiehlt sich" lebt von Catherine Deneuves Präsenz und einigen amüsant- hintergründigen Momenten, doch insgesamt krankt der Plot an einer so episodenhaften wie oberflächlichen Dramaturgie.
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