Je ne suis pas là pour être aimé: Fünfzig Jahre und Gerichtsvollzieher, mit müdem Herzen: Schon lang hat Herr Delsart die Hoffnung aufgegeben, dass ihm das Leben Freude machen könnte. Bis er es sich eines Tags gestattet, die Tür zu einem Tango-Tanzkurs aufzustossen. Er trifft auf Francoise, die sich vor einem routinierten Charmeur an seine Seite flüchtet - und ihn verzaubert. Plötzlich fühlt er, was es heisst, allein zu sein, fühlt die Kälte...
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Handlung und Hintergrund
Der verknöcherte Gerichtsvollzieher schaute oft sehnsuchtsvoll in die gegenüberliegende Tanzschule bis er sich einen Ruck gibt und Tangostunden nimmt. Den diskreten Flirtversuchen der jungen Françoise steht er erst stocksteif gegenüber. Doch ihr Charme erweicht ihn - bis er erfährt, dass das Objekt der Begierde kurz vor der Hochzeit steht.
Der Gerichtsvollzieher Jean-Claude hat sich aus dem gesellschaftlichen Leben schon weitgehend verabschiedet, als ihm sein Arzt zu mehr Bewegung rät. Er entscheidet sich für die Teilnahme an einem Tangokurs in der Tanzschule gegenüber seiner Wohnung. Die Musik und vor allem die Bekanntschaft mit der charmanten Francoise geben ihm neuen Schwung, Jean-Claude beginnt regelrecht aufzublühen. Bis er erfährt, dass Francoise kurz vor der Hochzeit mit einem schnöseligen Schriftsteller steht.
Besetzung und Crew
Regisseur
Stéphane Brizé
Produzent
Milena Poylo,
Gilles Sacuto
Darsteller
Patrick Chesnais,
Anne Consigny,
Georges Wilson,
Lionel Abelanski,
Cyril Coupon,
Geneviève Mnich,
Hélène Alexandridis,
Anne Benoît,
Olivier Claverie,
Marie-Sohna Condé,
Isabelle Brochard,
Stephan Wojtowicz,
Pedro Lombardi
Drehbuch
Stéphane Brizé,
Juliette Sales
Musik
Eduardo Makaroff
Kamera
Claude Garnier
Schnitt
Anne Klotz
Casting
Brigitte Moidon
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Tango, der Tanz um Berührung und Verführung, um Annäherung und Widerstand, wirkt in diesem Film als Metapher für ein neues, wahres, selbstbestimmtes, befreites Leben. Auf ärztlichen Rat hin nimmt Jean-Claude Tanzstunden, begegnet dort Françoise und lässt sich verzaubern. Einen dicken, undurchdringlichen emotionalen Panzer hat sich Jean-Claude in seinem Leben angelegt, er ist Gerichtsvollzieher und daran gewohnt, nicht geliebt zu werden. Er befindet sich auf dem besten Wege, ein ähnlich griesgrämiger und verbitterter alter Mann wie sein Vater zu werden, der im Altenheim sitzt und seinen Sohn fertig macht, wenn der ihn besucht. Jean-Claude ist ein Verwaltungsakt auf zwei Beinen, der niemandem emotional nahe steht und niemanden nahe lässt.
Françoise dagegen ist lebendig, trägt einen roten Pullover, ist freundlich und steckt ebenfalls in den Zwängen des Lebens fest. Die Hochzeit mit Thiery ist fest geplant, nur dass der sich mehr und mehr in einen Roman vergräbt, den er schreiben will. Und dass ihre Mutter ihr das Brautkleid und die Tischordnung vorschreiben, die Schwester den Umgang mit Jean-Claude, das Tanzen überhaupt verbieten will. Sie befürchtet Schlimmes, nämlich, dass Françoises Gefühle durch Empfindungen für Jean-Claude in Verwirrung geraten könnten.
Stéphane Brizés Liebesgeschichte bleibt stets im Bereich des Erwartbaren, auch der dramaturgische Kniff mit dem Deus ex Machina aus dem Vorzimmer von Jean-Claudes Kanzlei ist ganz der Konsequenz des Filmmärchens verhaftet. Und manchmal ist der Film zu warmherzig: Unschwer kann der Zuschauer hinter der Tyrannei von Jean-Claudes Vater ein unbeholfenes Flehen nach Liebe erkennen. Etwas zu sehr will Brizé es all seinen Figuren recht machen, so dass sein Film manchmal allzu sanft daherkommt: Man soll ihn eben doch lieben, den Film und seine Charaktere, die sich, ohne dass sich daraus Überraschungen ergäben, dem Leben, der Liebe, dem Glück öffnen.
Fazit: Liebesgeschichte, die sich beim Tangolernen entfaltet.
Man muss mich nicht lieben: Fünfzig Jahre und Gerichtsvollzieher, mit müdem Herzen: Schon lang hat Herr Delsart die Hoffnung aufgegeben, dass ihm das Leben Freude machen könnte. Bis er es sich eines Tags gestattet, die Tür zu einem Tango-Tanzkurs aufzustossen. Er trifft auf Francoise, die sich vor einem routinierten Charmeur an seine Seite flüchtet - und ihn verzaubert. Plötzlich fühlt er, was es heisst, allein zu sein, fühlt die Kälte seines Vaters, der im Heim kein gutes Haar an ihm lässt - und wagt, schüchtern und leise zu hoffen. Doch Francoise steht vor der Hochzeit mit Thierry, der nur ans Schreiben denkt. Tief ist die Verwirrung der Gefühle, in die sie Delsarts wortlose Werbung stürzt...