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Mortdecai: Kunstsammler Charles Mortdecai genießt das Leben in vollen Zügen. Blöderweise drücken ihn aber Steuerschulden in Höhe von acht Millionen Pfund und so sieht sich der Exzentriker gezwungen, ein unter mysteriösen Umständen verschwundenes Goya-Gemälde zu finden und dieses - für eine hohe Belohnung - zurückzubringen. Auf der Jagd um den Globus bekommen er und sein schlagkräftiger Diener es unter anderem mit dem...

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Handlung und Hintergrund

Der exzentrische, englische Lord Charlie Mortdecai (Johnny Depp) ist ein windiger Kunsthändler, der eine ganz besondere Leidenschaft für seinen elegant geschwungenen Schnurbart entwickelt hat und damit seine Ehefrau Johanna (Gwyneth Paltrow), bei der die kratzige Haarpracht für einen unangenehmen Würgereflex sorgt, langsam in den Wahnsinn treibt. Da er sich für seine zwielichtige Tätigkeit von Zeit zu Zeit in die Unterwelt begeben muss und dort immer mit plötzlich auftretenden Schießeinlagen und Prügeleinen zu rechnen ist, steht ihm bei seinen krummen Touren sein Diener Jock (Paul Bettany) zur Seite, der für solche Situationen ein spezielles Händchen hat und außerdem mit einem ganz besonderen Gespür für die Frauen gesegnet ist. Eigentlich lebt Mortdecai wie ein König, aber nachdem in letzter Zeit zahlreiche seiner Geschäfte ins Wasser gefallen sind, steht der verschrobene Blaublüter vor dem finanziellen Ruin und hat obendrein auch noch hohe Steuerschulden. Um wieder auf einen grünen Ast zu kommen, muss er seinen Rolls Royce an den Amerikaner Milton Krampf verkaufen und seine Frau, die sich wohl eher von Mortdecai als von ihrem exklusiven Lebensstil trennen würde, beschließt Teile der gemeinsamen Kunstsammlung bei einer Auktion zu veräußern. Doch es soll noch schlimmer kommen: Eine Kunst-Restaurateurin, die gerade an einem verschollen geglaubten Gemälde von Goya gearbeitet hat, auf dessen Rückseite angeblich der Code für das Schweizer Bankkonto von NS-Propagandaminister Herman Goebbels verewigt sein soll, wird ermordet und das Bild gestohlen. Inspector Martland (Ewan McGregor), seines Zeichens Ermittler beim britischen MI5, soll das Kunstwerk, hinter dem auf einmal die ganze Welt her zu sein scheint, wieder zurückbringen und hat schon den perfekten Kandidaten für diese Aufgabe: Sein alter Bekannter Mortdecai soll den Goya aufspüren und in Sicherheit bringen…

Besetzung und Crew

Regisseur
  • David Koepp
Produzent
  • Sam Sarkar,
  • Christi Dembrowski,
  • Johnny Depp,
  • Andrew Lazar,
  • Gigi Pritzker,
  • Patrick McCormick
Darsteller
  • Johnny Depp,
  • Gwyneth Paltrow,
  • Ewan McGregor,
  • Olivia Munn,
  • Paul Bettany,
  • Jeff Goldblum,
  • Alec Utgoff,
  • Ulrich Thomsen,
  • Michael Culkin,
  • Jamie Bernadette,
  • Carly Steel,
  • Michael Byrne
Drehbuch
  • David Koepp,
  • Eric Aronson
Musik
  • Geoff Zanelli,
  • Mark Ronson
Kamera
  • Florian Hoffmeister
Schnitt
  • Jill Savitt,
  • Derek Ambrosi
Casting
  • Elaine Grainger,
  • John Papsidera

Kritikerrezensionen

    1. Johnny Depp und sein Faible für schrullige Rollenprofile: Egal ob in „Fluch der Karibik“, „Sweeney Todd“ oder „Ed Wood“ – der Hollywoodstar hat sich in den vergangenen Jahren vor allem mit seiner Wandelbarkeit einen Namen gemacht. Kein Wunder also, dass die Wahl des Protagonisten in der gleichnamigen Romanverfilmung der „Mortdecai“-Reihe auf ebenjenen Schauspieler fiel, denn wer, wenn nicht er könnte besser in die Haut eines exzentrischen Aristokraten schlüpfen!? Der vielseitige Regisseur David Koepp erzählt in bester „Pink Panther“-Manier von den Irrungen und Wirrungen einer großen Liebe, von einem waschechten Raubzug und stellt die Gattung des Agentenfilms dabei mehr als einmal auf den Kopf. Doch so ganz vermag diese obskure Symbiose verschiedenster Genre-Einflüsse nicht zünden. Immerhin haben wir das Ganze in „Grand Budapest Hotel“ zuletzt schon von Wes Anderson dargeboten bekommen – nur viel, viel besser!

      Dabei ist „Mortdecai – Der Teilzeitgauner“ immer noch weit entfernt von einem echten Flop. Allen voran die Besetzung macht aus der Krimigroteske bisweilen ein unverschämtes Vergnügen, denn nicht nur Johnny Depp, sondern auch alle anderen Beteiligten hatten bei den Dreharbeiten offenbar großen Spaß. Das überträgt sich zu jedem Zeitpunkt auch auf die Dynamik des Films: Im Stile einer Nummernrevue hangeln sich die Figuren von Sketch zu Sketch. Dabei zünden zwar nicht alle Pointen, doch die Spielfreude der Akteure bleibt auf einem konstant hohen Niveau. Immer dann, wenn die Macher mit den Absurdidäten des Agentendaseins kokettieren, stellenweise gar die ungeschriebenen Genreregeln unterwandern und Klischees aufeinanderprallen lassen, mündet „Mortdecai“ in herrliche Anarchie. Baut Koepp hingegen zu sehr auf seine (Alibi-)Handlung, lässt der Spaß nicht nur nach, sondern endet so abrupt, dass auf die hohe Gagdichte immer wieder purer Leerlauf trifft. Licht und Schatten eben.

      Schlussendlich präsentiert sich „Mortdecai – Der Teilzeitgauner“ jedoch viel zu extravagant, als dass man dem Film ob seiner Schwierigkeiten im ausgewogenen Storrytelling ernsthaft böse sein könnte. Das Skript von Eric Aronson („On the Line“) hält hochgestochene Dialoge für die Figuren parat und macht auch die unscheinbarsten Nebencharaktere zu gelungenen Running-Gag-Lieferanten. Allen voran Paul Bettany als ebenso mürrischer wie liebreizender Butler Jock gehören sämtliche Sympathien, wenn anhand seines Nebenhandlungsstranges die liebenswürdigen Details des Skripts deutlich werden. Ob man trotz diverser Buchvorlagen mit einer Fortsetzung rechnen kann, ist indes fraglich. Immerhin kämpft Depp derzeit mit einem Ruf als anklingendes Kassengift, nachdem seine Flops „Lone Ranger“ und „Transcendence“ weit unter den Erwartungen anliefen.

      Fazit: Johnny Depp wie er leibt und lebt – „Mortdecai – Der Teilzeitgauner“ setzt dem Schauspiel des andersartigen Mimen ein filmisches Denkmal - und doch kann die Gaunerkomödie nicht annähernd an den Charme von „Pirates of the Carribean“ und Co. anknüpfen. Schade!
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      1. Der im Film ausgiebig zelebrierte Würgreflex, den der Bart von Mortdecai bei seiner Gattin auslöst, blieb mir zum Glück erspart, aber empfehlen würde ich die Komödie trotzdem niemanden – höchstens eingefleischten Fans des Hauptdarstellers, denen der eigentliche Film sowieso egal ist. Ich konnte mit den Clownereien von Johnny Depp nun mal nie besonders viel anfangen und hoffe er macht in Zukunft wieder öfter Filme wie "Donnie Brasco" oder "Blow". Wenn er dabei genauso viel Spielfreude an den Tag legt, wie bei seiner Rolle in "Mortdecai" und obendrein das Drehbuch stimmt, könnte das wieder ein richtiger Spaß werden.
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        1. Bemühte Exzentrik, der es an Witz und Mut fehlt. Bitte Johnny Depp keinen Zwirbelschnauzer mehr tragen lassen!
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