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Pink: Noch keine Beschreibung

Handlung und Hintergrund

Die erfolgreiche Dichterin Pink alias Susi Bauer hat zwar beruflichen, aber nicht wirklich privaten Erfolg. Wie viele ist sie im Innersten unglücklich und sucht Heil in Beziehungen. Und da sie gerne Nägel mit Köpfen macht, heiratet sie auch schnell ihren jeweils Auserwählten. Auch in der Männerauswahl geht sie pragmatisch vor und entscheidet sich per Taschenrechner für Carlo. Doch die Ehe scheitert, der Mann erhängt sich. Danach ist der gut betuchte Hedonist Georg an der Reihe, den Sie allerdings alsbald per Waffengewalt aus der Wohnung treibt. Erst mit Nummer drei, Balthazar scheint sie ihr Glück zu finden.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Rudolf Thome
Darsteller
  • Hannah Herzsprung,
  • Guntram Brattia,
  • Florian Panzner,
  • Cornelius Schwalm,
  • Radhe Schiff,
  • Tonio Arango,
  • Christine Knispel,
  • Christina Hecke
Drehbuch
  • Rudolf Thome
Musik
  • Katia Tchemberdji
Kamera
  • Ute Freund
Schnitt
  • Dörte Völz-Mammarella

Kritikerrezensionen

    1. „PINK“ ist wohl ein modernes Märchen. Zumindest wollte Regisseur Rudolf Thome eins machen. Märchen haben ihre eigenen Richtlinien und unterliegen nicht den gängigen Regeln der Geschichtenerzählung, das rechtfertigt aber nicht jede abstruse Story: In „PINK“ passt zwar alles irgendwie zusammen, macht aber trotzdem nicht unbedingt Sinn. Pink hat drei Männer zur Auswahl, muss sich also entscheiden. Nach Pinks Einführung weiß man allerdings bereits, dass sie sich erst mal für den Falschen entscheiden wird – trotz aller Berechnungen und Listen. Und es ist einfach ungeschickt, dass man von der Reihenfolge, in der die drei Bewerber vorgestellt werden, auf die Reihenfolge ihrer Ehemänner schließen kann. Pink soll eine erfolgreiche Dichterin sein. Schwer zu glauben, ihre Gedichte sind nämlich schlecht. Man kann nur hoffen, dass es Absicht ist, dafür gibt es jedoch nicht genug Anzeichen.

      Mal sehen, was ist noch vollkommen unsinnig? Da gibt es noch eine kurze Episode mit einem Fan. Pink lernt ihn im Zug kennen und will ihm kein Autogramm geben – das macht sie sehr deutlich – und trifft ihn später nach einem Auftritt wieder. Es scheint, als würde sie länger mit ihm zu tun haben. Dem ist allerdings nicht so. Das Publikum wird also auf eine falsche Fährte gelenkt. Grund gibt es dafür jedoch keinen. Thome versucht, das Handyzeitalter ad absurdum zu führen: Pink sieht ihren ersten Ehemann nur selten, aber anstatt ihn anzurufen, verschickt sie ständig SMS – eine äußerst unbefriedigende Art der Kommunikation. Zur großen Überraschung klappt es mit der ersten Ehe nicht und weil es der unglückliche Ehemann in einer seiner kitschigen SMSen angekündigt hat, versucht er, sich umzubringen. Lächerlich – also die Art und Weise, wie er sein Vorhaben in die Tat umsetzen will.

      Hannah Herzsprung macht es übrigens auch nicht besser. Ihr Talent, welches sie durchaus schon bewiesen hat (in „Vier Minuten“ zum Beispiel), hält sich hier versteckt und auch die Männerriege ist nicht weiter der Erwähnung wert.

      Aber die knalligen Farben sind ganz schön und wohl eher untypisch für diesen Regisseur.

      Thome stellt die Frage, ob Liebe berechenbar ist und selbstverständlich stellt er fest, dass sie es nicht ist. Große Überraschung. „PINK“ zeigt außerdem, dass weder Geld noch gutes Aussehen eine glückliche Ehe garantieren, sondern vielleicht eher der einfache, nicht ganz so gut aussehende, aber liebe Kerl vom Land.

      Nachdem diese Fragen geklärt sind, bleibt nur noch eins offen: Was zum Henker soll die Sache mit der Pistole?

      Fazit: Ein Möchtegernmärchen – fast schon ärgerlich und definitiv nicht weiter erwähnenswert.
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      1. Die junge Poetin Pink hat alles und eigentlich noch viel mehr. Neben ihrem literarischen Erfolg machen ihr gleich drei interessante Männer den Hof. Doch nun soll das Spiel ein Ende haben und so bekommen alle drei die Chance, sich als Ehemann zu beweisen. Beweisen kann sich in diesem eigenwilligen Film von Rudolf Thome vor allem die wandelbare Hauptdarstellerin Hannah Herzsprung, die der selbstbestimmten Figur ungewöhnliche Intensität und eine Tiefenwirkung verleiht, die unter die Haut geht. Eine märchenhafte und einzigartige Parabel über das moderne Leben, Beziehungskonstruktionen und die unergründlichen Wege des Glücks.

        Jurybegründung:

        Pink - eine junge Frau mit zwei Gesichtern, ja zwei Leben: Als Dichterin von sehr persönlichen Liebesgedichten auf der Bühne bei Lesungen umjubelt, in immer gleicher Erscheinung, mit schwarzer Perücke. Rotzfrech im Auftreten, manchmal beleidigend abweisend. Vielfach begehrt und umgeben von einem Dauertrio von glühenden Verehrern, denen sie wechselweise ihre Gunst schenkt.

        Dann Pink privat: Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst, auf der Suche nach Liebe, Zärtlichkeit, ständiger Zuwendung und Nähe. Alleinsein kann sie nicht ertragen. So sucht sie fast zwanghaft die Flucht in eine Ehe. Ihre fehlende Lebenserfahrung führt zur Wahl des falschen Ehemannes und auch zur falschen Wahl des zweiten Mannes. Der dritte Mann scheint der für sie sichere Hafen zu sein. Immer für sie da, Zärtlichkeit und Nähe bietend. Ein wunderschönes Haus in traumhafter Natur. Dann ein Kind. Aber wird Pink im scheinbar vollkommenen Glück auch sich selbst endlich gefunden haben? Man mag es kaum glauben…

        Rudolf Thome inszenierte das Porträt dieser faszinierenden Frau stilsicher und konsequent im Erzählrhythmus mit einer präzisen Kamera, einer eigenwilligen Farbgestaltung und einer sehr gelungenen Ausstattung.

        Das Buch mit gut aufgebauter Dramaturgie bietet realistische wie auch spielerisch überhöhte Dialoge. Von der Regie sehr bewusst vorgegeben überzeugt Hannah Herzsprung in ihrer zerrissenen Vielschichtigkeit. Man muss sie so nicht mögen. Dennoch strahlt sie spürbar eine reizvolle Faszination aus. Ihre männlichen Begleiter vermögen da kaum zu widerstehen, geschweige denn zu folgen…

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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