Die junge Poetin Pink hat alles und eigentlich noch viel mehr. Neben ihrem literarischen Erfolg machen ihr gleich drei interessante Männer den Hof. Doch nun soll das Spiel ein Ende haben und so bekommen alle drei die Chance, sich als Ehemann zu beweisen. Beweisen kann sich in diesem eigenwilligen Film von Rudolf Thome vor allem die wandelbare Hauptdarstellerin Hannah Herzsprung, die der selbstbestimmten Figur ungewöhnliche Intensität und eine Tiefenwirkung verleiht, die unter die Haut geht. Eine märchenhafte und einzigartige Parabel über das moderne Leben, Beziehungskonstruktionen und die unergründlichen Wege des Glücks.
Jurybegründung:
Pink - eine junge Frau mit zwei Gesichtern, ja zwei Leben: Als Dichterin von sehr persönlichen Liebesgedichten auf der Bühne bei Lesungen umjubelt, in immer gleicher Erscheinung, mit schwarzer Perücke. Rotzfrech im Auftreten, manchmal beleidigend abweisend. Vielfach begehrt und umgeben von einem Dauertrio von glühenden Verehrern, denen sie wechselweise ihre Gunst schenkt.
Dann Pink privat: Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst, auf der Suche nach Liebe, Zärtlichkeit, ständiger Zuwendung und Nähe. Alleinsein kann sie nicht ertragen. So sucht sie fast zwanghaft die Flucht in eine Ehe. Ihre fehlende Lebenserfahrung führt zur Wahl des falschen Ehemannes und auch zur falschen Wahl des zweiten Mannes. Der dritte Mann scheint der für sie sichere Hafen zu sein. Immer für sie da, Zärtlichkeit und Nähe bietend. Ein wunderschönes Haus in traumhafter Natur. Dann ein Kind. Aber wird Pink im scheinbar vollkommenen Glück auch sich selbst endlich gefunden haben? Man mag es kaum glauben…
Rudolf Thome inszenierte das Porträt dieser faszinierenden Frau stilsicher und konsequent im Erzählrhythmus mit einer präzisen Kamera, einer eigenwilligen Farbgestaltung und einer sehr gelungenen Ausstattung.
Das Buch mit gut aufgebauter Dramaturgie bietet realistische wie auch spielerisch überhöhte Dialoge. Von der Regie sehr bewusst vorgegeben überzeugt Hannah Herzsprung in ihrer zerrissenen Vielschichtigkeit. Man muss sie so nicht mögen. Dennoch strahlt sie spürbar eine reizvolle Faszination aus. Ihre männlichen Begleiter vermögen da kaum zu widerstehen, geschweige denn zu folgen…
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)