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Rico, Oskar und die Tieferschatten: Auf der Suche nach einer Fundnudel trifft der tiefbegabte Rico (10 Jahre alt) den hochbegabten Oscar (8 Jahre alt) und die beiden Jungs werden Freunde fürs Leben. Gemeinsam sind sie quer durch Berlin dem berüchtigten Entführer Mister 2000 auf der Spur. Doch dann ist Oskar plötzlich verschwunden und Rico muss seinen ganzen Mut zusammen nehmen, um seinen Freund zu finden...

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Handlung und Hintergrund

Der 10-jährige Rico (Anton Petzold) bezeichnet sich selbst als „tiefbegabtes“ Kind, denn ihm geht so einiges durch den Kopf. Zusammen mit seiner Mutter wohnt er in der Dieffenbachstraße in Berlin-Kreuzberg, wo er meistens für sich allein spielt, denn einen richtigen Freund hatte Rico bisher noch nicht. Das soll sich ändern, als ihm eines Tages ein Junge über den Weg läuft, der ebenfalls eine ganz eigene Sicht auf die Welt hat. Der zwei Jahre jüngere Oskar (Juri Winkler) ist zwar hochbegabt, lebt aber in ständiger Angst vor seiner Umgebung und hat deswegen zur Sicherheit immer einen Schutzhelm auf dem Kopf. Aus dem ungleichen Paar werden entgegen aller Erwartungen bald gute Freunde und das trifft sich gut, denn Ricos Mutter muss zu ihrem schwerkranken Bruder fahren und ihren Sohn deswegen alleine lassen. Mit einem Freund wie Oskar an der Seite ist das aber halb so schlimm, deswegen ist Rico nicht traurig und freut sich stattdessen auf das vereinbarte Treffen mit seinem neuen besten Kumpel. Doch der taucht nicht auf, denn der berüchtigte Schnäppchen-Entführer hat wieder zugeschlagen und den Jungen entführt. Rico muss all seinen Mut zusammennehmen, um dem berüchtigten Kidnapper auf die Schliche zu kommen und seinen Freund zu retten.

„Rico, Oskar und die Tieferschatten“ ist eine Adaption des gleichnamigen Kinderbuchs von Andreas Steinhöfels, das mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde und mittlerweile zwei Romanfortsetzungen erhalten hat. Auch auf der Leinwand gehen die Abenteuer von Rico und Oscar weiter, die Verfilmung des zweiten Buches „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ kam am 1. Juni 2015 ins Kino. Die beiden Hauptdarsteller, Anton Petzold und Juri Winkler, wurden für ihre Leistung in „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ beim Filmfest München mit dem Weißen Elefanten in der Kategorie „Beste Kino-Film-Nachwuchsdarsteller“ ausgezeichnet und sind auch bei der Fortsetzung wieder mit dabei.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Neele Leana Vollmar
Produzent
  • Nora Lämmermann,
  • Philipp Budweg,
  • Robert Marciniak
Darsteller
  • Anton Petzold,
  • Juri Winkler,
  • Karoline Herfurth,
  • Ronald Zehrfeld,
  • Ursela Monn,
  • David Kross,
  • Axel Prahl,
  • Milan Peschel,
  • Katharina Thalbach,
  • Anke Engelke,
  • Can Mansuroglu
Drehbuch
  • Neele Leana Vollmar,
  • Christian Lerch,
  • Andreas Bradler,
  • Klaus Döring
Musik
  • Oliver Thiede
Kamera
  • Torsten Breuer
Schnitt
  • Bernd Schlegel
Casting
  • Daniela Tolkien,
  • Uwe Bünker

Kritikerrezensionen

    1. Im Mittelpunkt des lustigen und spannenden Kinderfilms "Rico, Oskar und die Tieferschatten" steht ein unwiderstehliches Buddy-Gespann. Zwei Jungen mit Auffälligkeiten in der Entwicklung finden zusammen aus der Einsamkeit und entdecken die aufregenden Seiten des Lebens. Regisseurin Neele Leana Vollmar ("Maria, ihm schmeckt's nicht!" , "Friedliche Zeiten") bettet das Detektivabenteuer, in das Rico gerät, in eine charmante, aber auch konfliktreiche Geschichte mit Biss, die sehr an der Wirklichkeit orientiert wirkt. Sie basiert auf den "Rico"-Büchern des Schriftstellers Andreas Steinhöfel.

      Wieso ist Rico tiefbegabt und was heißt das überhaupt? Es bedeutet vor allem, dass einen die Leute ständig fragen, wo man seinen Grips gelassen hat. Die auffälligste, geradezu verblüffende Eigenschaft dieses Films sind die realitätsnahen Dialoge und der manchmal raue Umgangston, mit dem das Kind in der Großstadt konfrontiert ist. Hier wird nicht wie so oft eine heile Welt propagiert. Aus Ricos Blickwinkel wirken manche Erwachsene bedrohlich, andere zugänglich, und dann gibt es auch welche, die haben das "graue Gefühl", von dem die Nachbarin erzählte.

      Rico ist wissbegierig und mutig, der altkluge Oskar mit dem leicht verkniffenen Gesicht hat oft Angst. Aber er bekommt umwerfend coole Sprüche in den Mund gelegt. Die beiden Kinderdarsteller spielen ihre Rollen quicklebendig und so natürlich, dass man sich mit ihnen identifizieren möchte. Dabei erkennt man auch, dass Rico nicht in die Schublade "minderbemittelt" passt, sondern oft sogar eher als tief begabt gelten könnte. Auch die Erwachsenenrollen sind im Ensemble interessanter, klischeefreier als in vielen anderen Kinderfilmen: Karoline Herfurth spielt eine zwar liebevolle, aber ungebildete und gar nicht perfekte Mutter. Axel Prahl, Milan Peschel, David Kross, Ronald Zehrfeld stellen als Ricos Nachbarn ziemlich ausgeprägte Charaktere dar. Trotz seiner Wirklichkeitsnähe ist der Film durchgehend unbeschwert, dynamisch. Bei so einem gelungenen Kinovergnügen freut einen die Ankündigung der Macher, dass es bereits im Sommer 2015 eine Fortsetzung geben wird.

      Fazit: Der lustige Kinderfilm "Rico, Oskar und die Tieferschatten" glänzt mit einem außergewöhnlichen Buddy-Gespann und trifft den richtigen Ton zwischen Realitätsnähe und naivem Charme.
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      1. Rico sagt von sich er sei ein „tiefbegabter“ Junge. Denn er denkt sehr viel. Nur eben anders. Seine Mutter hat ihn trotzdem unglaublich lieb und ist stolz auf ihren „kleinen Mann“, den sie oft wegen ihrer Arbeit allein lassen muss. Rico vertreibt sich die Zeit mit kleinen Entdeckungen, die er fein säuberlich mit einem Diktiergerät dokumentiert. Freunde hat er wenig. Bis er Oskar trifft. Oskar ist hochbegabt, hat aber ständig vor allem Angst und trägt sicherheitshalber einen Helm, damit ihm nichts passiert. Rico beruhigt Oskar, dass er gar nicht so viel Angst haben muss. Außer vielleicht vor dem berüchtigten Entführer „Mister 2000“, der in Berlin sein Unwesen treibt. Und den komischen Schatten im Hinterhaus, die sich Rico einfach nicht erklären kann. Das Kinder- und Jugendbuch von Andreas Steinhöfel war in Deutschland ein großer Erfolg. Neele Leana Vollmar hat diese Vorlage nun in ein frisch fröhliches Kino-Abenteuer für Kinder ab dem Grundschulalter verwandelt. In jeder Sekunde sprüht der Film vor Spaß, Spannung und guter Laune. Im bunt zusammen gewürfelten Erwachsenenensemble zeigt jeder Darsteller, von Axel Prahl bis hin zu Ronald Zehrfeld, wie viel Spaß ihnen ihre Rollen gemacht haben. Allen voran Karoline Herfurth, die als alleinerziehende Mutter mit dem Herz auf dem rechten Fleck in ihrer burschikosen und doch liebevollen Art besonders überzeugt. Doch im Zentrum stehen Rico und Oskar, für deren Besetzung man keine bessere Wahl hätte treffen können als Anton Petzold und Juri Winkler. Schon in den ersten köstlichen Dialogen stimmt die Chemie zwischen ihnen und sie werden zu einem absoluten Dream Team. Und obwohl sie beide Ängste und Unsicherheiten zeigen, werden sie doch zu Helden. Ganz ohne Kitsch und erhobenen Zeigefinger nimmt Vollmar die Probleme und Konflikte der Kinder ernst, ohne sie zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Spannung darf natürlich auch nicht fehlen, aber auch die wird ebenso leichtfüßig vermittelt wie alles andere. Am Ende beweist die Geschichte von Rico und Oskar, dass man ruhig anders sein darf als andere. Solange man gute Freunde hat, ist man immer etwas Besonderes. Egal ob hoch- oder tiefbegabt. Ein spritziger, spannender und beschwingt erzählter Kinderfilm, der nicht nur Kinder begeistert.

        Jurybegründung:

        Buch, Hörbuch und nun der Film! Die Filmfortsetzung ist schon versprochen und wir warten mit Freude darauf, denn es war ein echtes Vergnügen, dem ‚tiefbegabten‘ Rico im Kino zu begegnen.
        Neele Leana Vollmar ist es überzeugend gelungen, einen Gegenwartsfilm für Kinder zu schaffen, in dem wir tolle Kinderdarsteller und ein erwachsenes Staraufgebot bis in kleinste Nebenrollen antreffen. Slapstickvergnügen bereitet zum Beispiel die Szene, in der Anke Engelke als Eisverkäuferin agiert. Karoline Herfurth nimmt man ohne jeden Zweifel ab, dass sie ihren Filmsohn über alle Maße liebt, auch wenn sie ihn immer wieder allein lässt.
        Immer und immer wieder erlebt der Zuschauer in dieser Kiez-Studie, die in Berlin und Leipzig gedreht wurde, die Kinderperspektive, sogar gleich zweimal: die des ‚tiefbegabten‘ Rico (Ein dickes Lob für Anton Petzold!) und die des hochbegabten, dafür körperlich kleineren Oskar (er sei genauso gelobt!). Da kann von ihnen geklärt werden, worin die Gemeinsamkeit und der Unterschied zwischen ‚einsturzgefährdet‘ und ‚einsturzgefährlich‘ bestehen. In seiner durch die ‚Tiefbegabung‘ auch lokal begrenzten Welt kennt sich Rico aus, selbst wenn rechts und links immer wieder mal verwechselt werden. Sein Blick geht oft nach unten und seine Sammlung von und an Fundstücken führt zu mancher Entdeckung und wirft Fragen auf, die sich andere Kinder und Erwachsene gar nicht stellen. Wie kommt eine Nudel auf den Bürgersteig? Die daraus resultierende Befragung der Hausbewohner ist ein wirklicher Kinospaß, der nicht nur oberflächlich ist. Als gelungen wertete die Jury auch die filmische Umsetzung der Tieferschatten.
        Nicht nur Kästners Emil jagt in Berlin einen Verbrecher, nein, diesmal ist es unsere ganze Hauptstadt einschließlich des mehrfach wundervoll eingeblendeten Regionalfernsehens und eines sehr sympathischen jungen Kriminalisten. Die Spannung wird durchgehalten und mit Humor gespickt. So ist die Bedrohung ernst, aber nicht so zugespitzt, dass jüngere Zuschauer sie nicht ertragen könnten. Gekonnt wird so zum Beispiel die Szene mit Licht und Ton inszeniert, in der die beiden Freunde eigentlich ganz schnell den Raum, in dem Oskar festgehalten wird, verlassen müssten. Aber zuerst klären die beiden Freunde noch die vorherigen Missverständnisse - alles ist wieder im Lot.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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