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The Rite: Priesterschüler Michael Kovac (Colin O'Donoghue) steht kurz vor der Weihe, als er in eine Glaubenskrise stürzt. Sein Professor verdonnert ihn deshalb zu einem Exorzistenkurs in Rom. Pater Lucas (Anthony Hopkins) soll ihn dort wieder auf den rechten Weg führen. Was der Skeptiker mit dem unorthodoxen Priester erlebt, bringt seine Weltsicht bald ins Wanken. Aber dann gerät der Exorzist selbst ins Visier des Leibhaftigen...

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Handlung und Hintergrund

Priesterschüler Michael Kovak vertraut auf seinen Verstand. Deshalb reagiert er ausgesprochen skeptisch, als er im Vatikan ein Exorzismus-Seminar belegen soll. Der erfahrene Vater Lucas nimmt sich des jungen Mannes an und zeigt ihm Dinge, die weit über das hinausreichen, was er sich bislang vorstellen konnte, und ihn seine bisherige Weltvorstellung überdenken lassen. Tatsächlich mehren sich die Hinweise, dass Satan eine Offensive plant - und die Hölle auf Erden ausgerechnet im Vatikan entfesseln will.

 

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Mikael Håfström
Produzent
  • Robert Bernacchi,
  • Richard Brener,
  • Merideth Finn,
  • Beau Flynn,
  • Tripp Vinson
Darsteller
  • Sir Anthony Hopkins,
  • Colin O'Donoghue,
  • Alice Braga,
  • Ciarán Hinds,
  • Rutger Hauer,
  • Toby Jones,
  • Marta Gastini,
  • Maria Grazia Cucinotta,
  • Arianna Veronesi,
  • Andrea Calligari,
  • Chris Marquette,
  • Torrey Devitto,
  • Ben Cheetham,
  • Marija Karan,
  • Rosa Pianeta,
  • Giampiero Ingrassia,
  • Rosario Tedesco,
  • Cecilia Dazzi,
  • Attila Bardoczy
Drehbuch
  • Michael Petroni
Musik
  • Alex Heffes
Kamera
  • Ben Davis
Schnitt
  • David Rosenbloom
Casting
  • Deborah Aquila,
  • Mary Tricia Wood

Kritikerrezensionen

    1. „Der Film beruht auf wahren Begebenheiten.“ Wenn ein Film, beziehungsweise ein Horrorfilm so beginnt, verstärkt sich bereits zu Beginn das unangenehme Gefühl in der Magengegend. Hin und wieder handelt es sich dabei allerdings lediglich um eine bloße Behauptung oder sie trifft nur im weitesten Sinn ungefähr zu - Tobe Hoopers „Texas Chainsaw Massacre“ von 1974 zum Beispiel. Bei dem neuen Regiestreich von Mikael Hafeström scheint es sich dabei um die Wahrheit zu handeln: „The Rite“ basiert auf dem Buch „The Rite: The Making of a Modern Exorcist“ (deutscher Titel: „Die Schule der Exorzisten: Eine Reportage“). Das Buch entstand, nachdem der Autor Matt Baglio drei Jahre mit einem amerikanischen Geistlichen verbracht hatte. Die beiden lernten sich 2005 an der Vatikan-Universität kennen, als Baglio dort einen Kurs besuchte und sich der Priester zum Exorzisten ausbilden ließ.

      Anthony Hopkins als Exorzist in den Fußstapfen von Max von Sydow und Rutger Hauer in den Fußstapfen von Rutger Hauer als merkwürdiger Leichenbestatter – schon fast Grund genug, sich „The Rite“ anzuschauen. Dachte sich wohl auch Hafeström und besetzte die eigentliche Hauptrolle Michael Kovak mit dem bislang unbekannten Colin O´Donoghue. Dieser war bisher nur in Serien und dem ein oder anderen Fernsehfilm zu sehen und gibt hier sein wohlverdientes Leinwanddebüt und überzeugt als zweifelnder Geistlicher. In seiner Soutane, den pechschwarzen Haaren und den traurigen Augen erinnert O´Donoghue stark an den jungen Montgomery Clift in seiner Rolle als Pater Logan in Hitchcocks „Zum Schweigen verurteilt“ von 1953.

      Wieder einmal geht es auf der Leinwand um die Frage, ob Menschen tatsächlich von Dämonen oder gar vom Teufel selbst besessen sein können oder an einer psychischen Störung leiden. Dabei ist doch die viel dringendere Frage, ob diese Thematik in einem Horrorfilm überhaupt noch schocken kann. Als 1973 „Der Exorzist“ in die Kinos kam, schockte allein schon die Tatsache, dass ein kleines Mädchen derart fluchte, die Körperverrenkungen und -verdrehungen natürlich und die berühmte Erbsensuppe sorgte für den Ekelfaktor. Keiner der folgenden Filme aus Hollywood mit Exorzismus-Thematik konnte an diesen Erfolg anknüpfen. Erst die kleine deutsche Produktion „Requiem“ (Hans-Christian Schmid, 2006) fand wieder Zustimmung, weil sich Schmid dem Thema auf andere Weise näherte. Er machte daraus keinen Horrorfilm mit ausgelutschten Schockeffekten, sondern ein Drama. Der Film beruht auf einem wahren Fall. Anfang der Siebziger starb die junge Annelise Michel bei einem Exorzismusversuch.

      „The Rite“ ist grundsätzlich wieder ein Horrorfilm, beinhaltet aber auch dramatische sowie Thrillerelemente. Klassische Schockmomente eines Horrorfilms hingegen gibt es viel zu wenige und auch sonst wartet auf den Zuschauer nicht wirklich etwas Neues, was die Nerven strapazieren könnte. Auch hier kennt der vermeintlich Besessene pikante Details aus der Vergangenheit des Exorzisten, die dieser eigentlich ganz tief in sich vergraben glaubte, er wirft mit Kraftausdrücken um sich, die sich schnell auf die sexuelle Ebene konzentrieren und sämtliche Gliedmaßen werden verdreht und verrenkt. Natürlich gibt es auch wieder einen kleinen Jungen mit bösem Blick und die Tiere bemerken als erstes, dass etwas nicht stimmt. Aber wenigstens bleiben dem Zuschauer die beliebten Höllenhunde erspart. Statt dessen erscheint der Teufel in Gestalt eines Maultiers mit roten Augen – wahnsinnig gruselig, nicht wahr?

      Regisseur Hafeström, der sich bereits in „Zimmer 1408“ mit dem Thema des Übersinnlichen auseinandersetzte, gibt sich viel Mühe, in einer Schlüsselszene zu zeigen, dass es für Michael einen göttlichen Plan – oder wie auch immer man das nennen möchte – zu geben scheint: Eine Frau wird nachts bei strömendem Regen von einem Auto erfasst. Michael eilt sofort herbei, um ihr zu helfen, muss aber feststellen, dass die Frau im Sterben liegt. Sie bittet ihn, sie zu segnen. Widerwillig kommt er ihrer Bitte nach. Die Kamera fährt langsam immer weiter zurück, Musik setzt ein und tatsächlich, es hat etwas Erhabenes, wie Michael neben dieser Frau auf der Straße kniet, in der Dunkelheit, im strömenden Regen, ihre Hand hält und seinen Segen vor sich hin murmelt. Dass Hafeström diesen Regen dann für die Szenen in Rom einfach übernimmt und die gesamte Stadt in ein einziges Grau in Grau taucht, funktioniert zwar ebenfalls, ist aber gleichzeitig ein gutes Beispiel für den fehlenden Einfallsreichtum. Dabei versteht es sich natürlich von selbst, dass die Sonne am Ende die Regenwolken vertreibt, sobald sämtliche Dämonen ausgetrieben wurden – zumindest fürs Erste.

      Fazit: „The Rite“ wirft die alten Fragen nach der Existenz Gottes und des Teufels auf. Regisseur Hafeström verlässt sich dabei aber zu sehr auf Altbewährtes. Anthony Hopkins und Rutger Hauer sind allerdings ein großes Plus.
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      1. Michael Kovak ist ein junger Mann, der kurz vor seinem Priestergelübde an seinem eigenen Glauben zweifelt und nun kein Diener Gottes mehr sein will. Um ihn umzustimmen, schickt ihn ein erfahrener Priester in ein Exorzismus-Seminar in den Vatikan. Doch erst die Begegnung mit dem erfahrenen Exorzisten Vater Lucas bringt ihn dazu, sein eigenes, vom Verstand regiertes, Weltbild zu hinterfragen und sich selbst auf die Jagd nach dem Teufel zu machen. Mikael Hafström inszeniert den unweltlichen Schrecken des Exorzismus-Horrorfilms mit düsteren Bildern voller Stimmung und Spannung, einem dichten Drehbuch und ungemein gut agierenden Schauspielern. Neben dem Newcomer Colin O’Donoghue ist es vor allem Anthony Hopkins, der allein durch seine charismatische Präsenz den Raum mit Faszination und Angst erfüllen kann. Die Kamera wählt überwältigende Bilder, die ohne viel Effekthascherei auskommen. So entsteht ein psychologischer Thriller mit genretypischer Dramaturgie, der sich vor seinen Vorbildern verneigt, ohne sie zu kopieren. Ein Film mit Gänsehautgarantie!

        Jurybegründung:

        Die Praxis des Exorzismus wird hier erstaunlich ernst genommen. Erzählt wird von dem amerikanischen Priesterschüler Michael, der nach Rom zu einem Seminar für Teufelsaustreibung geschickt wird. Dort trifft er den in diesen Dingen erfahrenen Vater Lucas, und mit dessen Auftritt wird der Film gleich viel intensiver und spannender. Und dies nicht, weil die folgenden genreüblichen Tobsuchtsanfälle der Besessenen besonders schockierend inszeniert sind, sondern weil Anthony Hopkins in der Rolle des alten Hasen soviel Autorität ausstrahlt. Regisseur Mikael Hafström inszeniert sehr atmosphärisch und die Aufnahmen der düsteren römischen Kirchengemäuer (von denen viele in Ungarn gedreht wurden) lassen den Film durch ihr Alter und ihre Ausstrahlung authentischer wirken als etwa der Hinweis, er beruhe “auf wahren Begebenheiten“. Dass THE RITE im letzten Akt als ein effektiver Horrorfilm funktioniert, ist wiederum Anthony Hopkins zu verdanken, denn wenn er schließlich selber von Dämonen besessen wird und mit dem sehr effektiv den noch grünen Lehrling spielenden Colin O’Donoghue um ihrer beiden Seelen ringt, tut er dies mit jener teuflischen Energie, die ihn zu einem der furchterregendsten bad guys des modernen Kinos gemacht hat. So ist THE RITE ein solider und teilweise inspiriert inszenierter Genrefilm geworden.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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