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Wasser und Seife: Dokumentarfilm um den harten Arbeitsalltag in einer Wäscherei.

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Handlung und Hintergrund

In einer Hamburger Wäscherei schuften die resolute Tatjana, die zaghafte Gerti und ihre befreundete Kollegin Monika. Die Arbeit in dem angejahrten Betrieb ist schwer, der Verdienst mickrig. In extremer Hitze und Lärm schwitzen die drei Arbeiterinnen tagsüber und fallen abends vollkommen erschöpft ins Bett ihrer Sozialwohnungen. Zeit für Privatleben bleibt ihnen kaum. Wie viele andere an der Basis der Gesellschaft müssen sie täglich um ihre Existenz kämpfen.

Die Würde des Menschen im Zeitalter der Globalisierung ist ein dehnbarer Begriff, erläutert die Dokumentation von Susan Gluth, die drei Wäscherinnen als unbeachtete Helden der Arbeit porträtiert. Bewundernswert sind ihre Stärke und die stete Hoffnung, ihr Glück zu finden.

In aller Herrgottsfrüh beginnt der Schichtdienst in der Textilpflege Utecht, einer Wäscherei im Hamburger Stadtteil Flottbek. Die Arbeit ist hart, der Dampf treibt die Temperaturen hoch und Waschmaschinen und Mangler sind ungemein laut. Tatjana Beth, Gerta Franzen und Monika Schückher schuften hier als ungelernte Arbeiterinnen für einen minimalen Lohn. Chef Günter Utecht muss knallhart kalkulieren und investiert in einen Umbau, um die nächsten Jahre betrieblich zu sichern.

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In aller Herrgottsfrüh beginnt der Schichtdienst in der Textilpflege Utecht, einer Wäscherei im Hamburger Stadtteil Flottbek. Die Arbeit ist hart, der Dampf treibt die Temperaturen hoch und Waschmaschinen und Mangler sind ungemein laut. Tatjana Beth, Gerta Franzen und Monika Schückher schuften hier als ungelernte Arbeiterinnen für einen minimalen Lohn. Chef Günter Utecht muss knallhart kalkulieren und investiert in einen Umbau, um die nächsten Jahre betrieblich zu sichern.

Im Schichtdienst einer Hamburger Wäscherei schuften ungelernte Arbeiterinnen für einen minimalen Lohn. Susan Gluths eindringlicher Dokumentarfilm zeigt Einblicke in deren Privatleben und großen Respekt vor ihrer Leistung.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Susan Gluth
Drehbuch
  • Susan Gluth
Musik
  • Nils Koppruch
Kamera
  • Susan Gluth
Schnitt
  • Susan Gluth,
  • Ulrike Tortora,
  • Uli Schön

Kritikerrezensionen

    1. Die Hamburger Dokumentarfilmerin Susan Gluth hat in „Wasser und Seife“ drei Frauen auf liebevolle Weise porträtiert, die zu den Geringverdienern im Lande zählen und trotz schwerer Arbeit kaum über die Runden kommen. Sie bietet dabei Einblicke in den von Bescheidenheit geprägten Alltag der Frauen, die sich am Rand der Gesellschaft ihre eigenen Nischen einrichten konnten. Beim Blick auf diese vermeintlichen Ränder erweitert sich jedoch der Horizont.

      Monika ist die älteste der drei Frauen, deren Arbeit frühmorgens in der Wäscherei Utecht beginnt. Sie steht hier seit 20 Jahren und sortiert Wäsche, während andere ihrer Generation wohl schon den Ruhestand genießen können. Monika hat einen kleinen Hund, der so alt ist, dass er hustet und Tabletten braucht. Und sie hat Wellen- und Nymphensittiche in ihrer Wohnung. Gerda spart, damit sie im Alter was zum Leben hat. Tatjana ist verheiratet mit einem Konditor, der nachts zur Arbeit fahren muss.

      Gekonnt führt die Filmemacherin in kleinen, atmosphärisch gut gewählten Szenen in den Alltag der drei Frauen ein. Sie begleitet sie auf ihrem Weg in die Arbeit, zeigt die Abläufe in den engen Räumen der Wäscherei, die vom Besitzer gerade renoviert wird, damit sie die nächsten zehn Jahre bestehen kann. Die Arbeit im Stehen beim Sortieren der Wäsche, Ein- und Ausräumen der Maschinen und beim Mangeln ist anstrengend und die Hitze vor allem im Sommer belastend.

      Die Frauen sind alle stolz darauf, dem Staat nicht auf der Tasche zu liegen. Wenn sie ihre Wohnungen zeigen, strahlen sie Zufriedenheit und Selbstbewusstsein aus, obwohl sie eisern rechnen müssen und sogar dringend benötigte Schuhe zum Problem werden können. Im Laufe des Films bekommen die Biografien immer mehr Farbe. Gerade Monika, die anfangs arm und einsam erschien, entpuppt sich als Frau mit vielen Interessen, die sich über eine selbst gesäte Sonnenblume am Fensterbrett begeistert und sich überhaupt als glücklichen Menschen bezeichnet. Ein solcher Film lehrt Bescheidenheit.

      Fazit: Sympathisches Porträt dreier Frauen, die in einer Hamburger Wäscherei arbeiten und mit wenig Geld auskommen müssen.
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    2. Wasser und Seife: Dokumentarfilm um den harten Arbeitsalltag in einer Wäscherei.

      Drei Frauen malochen in einer Hamburger Wäscherei für kargen Lohn teils unter Sozialhilfeniveau. Susan Gluth dokumentiert zeitgenössische Leben mit Mindestlohn.

      In aller Herrgottsfrüh beginnt der Schichtdienst in der Textilpflege Utecht, einer in die Jahre gekommenen Wäscherei im Hamburger Stadtteil Flottbek. Die Arbeit ist hart, der Dampf treibt die Temperaturen hoch, das rhythmische Stampfen der Waschmaschinen und Mangler verursacht einen konstant unangenehmen Lärmpegel. Schwierige Bedingungen. Und doch wuchten vor allem Frauen wie Tatjana Beth, Gerta Franzen und Monika Schückher die nasse Wäsche hoch. Ergebnis eines Kräfte zehrenden Arbeitstages ist völlige Erschöpfung. Als ungelernte Arbeiterinnen mit wenig Bildung oder aus sozial schwachen Familien kommend, müssen sie schuften, um zu (über)leben. Erst recht in einer Gegenwart fortgeschrittener globaler Konkurrenz, die Löhne wie Erträge drückt. Auch Chef Günter Utecht muss knallhart kalkulieren und investiert in einen Umbau, um die Zukunft der nächsten Jahre betrieblich zu sichern.

      Susan Gluth betrachtet den Alltag der drei Frauen ohne vordringlichen Reportage-Gestus, zeigt erkennbar Respekt vor ihren - nicht nur körperlichen - Leistungen. Anstatt dem Staat auf der Tasche zu liegen, wollen sie auf eigenen Füßen stehen. Damit schleichen sich ganz unakademisch Begriffe wie Menschenwürde in das lebensnahe Porträt bar aller Berührungsängste ein. Mit heimeliger Musik von Nils Koppruch und dem einen oder anderen deutschen Rock- und Popsong ergibt sich ein Einblick ins Private der Menschen. Alle hoffen auf ihr kleines Glück, erzählen von schwierigen Trennungen und bescheidenen Träumen in ihren beengten Wohnungen, wo sie jeden Cent drei mal umdrehen. Ganz unheroisch und unglamourös sind sie, diese drei unbeachteten Heldinnen der Arbeit. tk.
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      1. Für Monika und ihre Kolleginnen ist der harte Arbeitsalltag in der geschäftigen Wäscherei über Jahre hinweg zur Gewohnheit geworden. Doch für den Zuschauer eröffnet sich ein bis dahin eher unbekannter Mikrokosmos aus Hitze, Maschinenlärm und Bettzeug in Übergrößen. Ungeschminkt, einfühlsam und mit einem Augenzwinkern entwickelt die Regisseurin das aufschlussreiche Sozialporträt ihrer Hamburger Protagonistinnen und lässt dabei nach und nach auch das private Umfeld zu Wort kommen. So spricht Wasser und Seife vielfältige gesellschaftliche Themen an wie die Marktwirtschaft, Armut und die kleinen Träume vom großen Glück, die noch lange im Gedächtnis bleiben.

        Jurybegründung:

        Monika, Gerti und Tatjana arbeiten in einer in die Jahre gekommenen Wäscherei in Hamburg. Seit zwanzig Jahren fährt Monika aus Wilhelmsburg mit Bus und Bahn anderthalb Stunden bis Groß Flottbek und am Abend wieder zurück. Immer dabei ihr betagter Terrier Bonnie. Die Hitze in der Wäscherei, wo das Thermometer locker auf 40 Grad ansteigt, macht ihm ebenso zu schaffen wie den Frauen. Gerti wollte eigentlich in der Wäscherei nur aushelfen und ist geblieben. Tatjana hat den Job von ihrer Mutter geerbt. Wenn Not am Mann ist, hilft auch ihre Schwester aus. Der Betrieb hat zu tun, der Chef will in die Zukunft investieren und baut um, aber auch er bekommt die Dumpingpreise der anderen Anbieter zu spüren. Die Frauen arbeiten stundenweise, bezahlt werden sie in bar. Ein bescheidener Lohn für harte Handarbeit in engen Räumlichkeiten, bei Hitze und Lärm. Die Frauen sind abgearbeitet, aber selbständig und unverschuldet, und sie sind stolz darauf.

        Die Regisseurin zeigt den Alltag der Frauen am Arbeitsplatz und begleitet sie nach Hause. Wir beobachten Monika bei der Versorgung ihrer Sittiche und der Geburtstagsfeier für ihren Hund mit Schweinebraten und neuem Halsband. Wir erleben Gerti bei der Dekoration ihrer Wohnung und Tatjana im Kreis ihrer Familie. So erfahren wir nach und nach immer mehr über die Frauen und ihre Lebensgeschichte, von gescheiterten Ehen und den finanziellen Einschränkungen, aber auch von den kleinen Freuden und den verbliebenen Träumen und Hoffnungen. Vor allem aber erfahren wir von der Würde, Selbstachtung und Solidarität von Menschen, die für ihren sparsamen Lebensunterhalt tagtäglich hart arbeiten.

        Filme über die Arbeitswelt und ihre ganz normalen ‚Heldinnen und Helden‘ sind selten geworden im deutschen Kino und Fernsehen. Um so höher sind der Regisseurin Susan Gluth ihre Themenwahl und ihre sensible Herangehensweise anzurechnen. Geleitet von Interesse und Sympathie für ihre Protagonistinnen gelingt ihr durch genaue Beobachtung, die am Arbeitsplatz beginnt und sich allmählich in private Bereiche vortastet, ein beeindruckendes Sozialporträt. Dabei ist die Regie von zurückhaltender Teilhabe gekennzeichnet, was in der Enge der Wäscherei schon als Kunststück an sich gelten kann. Es zählt das Hinschauen und Zuhören, nur gelegentlich fragt die Regisseurin nach. Dabei geht sie stets behutsam, liebevoll und respektvoll mit ihren Protagonistinnen um. Sie stellt sie niemals bloß, auch wenn sie schimpfen oder schmerzvolle Episoden aus ihrem Leben erzählen. Der Film ist klassisch dokumentarisch gestaltet, es gibt in Kamera, Ton und Schnitt keine formalen Experimente. Einige schöne Stadtansichten und Impressionen aus Hamburg runden das Bild ab.

        Anfangs sind Enge, Lärm und Hitze in der Wäscherei für den Zuschauer fast körperlich erfahrbar, aber schnell konzentriert sich das Interesse auf die Frauen. Man fiebert mit ihnen mit, freut sich, sie näher kennenzulernen und stellt schließlich erstaunt fest, dass sie ebenso durchschnittlich wie außergewöhnlich sind. Wenn den Protagonistinnen bei der Berechnung, was ihnen nach Abzug aller Kosten zum Leben bleibt, selbst Zweifel kommen, ob sie der Mittelklasse oder der Unterschicht zuzurechnen sind, wird klar, dass es hier nicht nur um drei liebenswürdige Individuen geht, sondern zugleich stellvertretend für eine große Mehrheit an Menschen, die für ihren Lebensunterhalt hart arbeitet und dennoch vor einer unsicheren Zukunft steht.

        So ist es der Regisseurin gelungen, das Große im Kleinen zu entdecken. Die Wäscherei erweist sich als Mikrokosmos, in dem Arbeitsbedingungen, Arbeitsethik und die Bedrohung durch die Globalisierung studiert werden können. Auch wenn der Arbeitsalltag strapaziös und der Verdienst gering ist, hofft man, dass es durch den Umbau gelingen möge, die Wäscherei rentabel zu halten, um Lebensunterhalt, Selbständigkeit und Würde von Monika, Gerti, Tatjana und all den anderen an der Basis unserer Gesellschaft zu sichern.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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