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Winter's Bone: Ree muss unbedingt ihren Vater finden. Denn nachdem dieser das Haus und das Grundstück der Familie in den Ozark Mountains für seine Kaution verpfändet hat, ist er von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden, und niemand scheint zu wissen, wo er ist. Doch bei der Suche nach ihm läuft der 17-Jährigen schon bald die Zeit davon. Wenn sie ihn nicht schnell findet, haben sie und ihre Familie mitten in der Feindseligkeit...

Handlung und Hintergrund

Ree Dolly ist 17 Jahre alt und lebt in ärmlichen Verhältnissen in Missouri. Da ihre Mutter zum Pflegefall geworden ist und ihr Vater selten daheim ist, erzieht sie allein ihren beiden jüngeren Geschwister. Als ihr Vater längere Zeit verschwunden ist, erhält sie Besuch von der Polizei, die ihr eröffnet, dass dieser flüchtig ist, zuvor aber noch das Haus als Kaution hinterlassen hat. Sollte er nicht innerhalb weniger Tage auftauchen, stehen Ree und ihre Familie auf der Straße. So macht sie sich auf, in der verschworenen Gemeinschaft von Rinderzüchtern, Ex-Knackis und Crystal- Meth-Dealern nach Hinweisen zum Verbleib ihres Vaters zu suchen.

Ree ist 17 Jahre alt und lebt in ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Missouri. Da ihre Mutter zum Pflegefall geworden und ihr Vater selten daheim ist, erzieht sie ihren beiden jüngeren Geschwister allein. Nachdem ihr Vater für längere Zeit verschwunden bleibt, droht ihr Haus als Kaution verpfändet zu werden, und Ree und ihre Familie stünden auf der Straße. So macht sie sich auf, in der verschworenen Gemeinschaft von Rinderzüchtern, Exknackis und Crystal- Meth-Dealern nach Hinweisen auf den Verbleib ihres Vaters zu suchen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Debra Granik
Produzent
  • Jonathan Scheuer,
  • Shawn Simon,
  • Anne Rosellini,
  • Michael McDonough,
  • Alix Madigan
Darsteller
  • Jennifer Lawrence,
  • John Hawkes,
  • Kevin Breznahan,
  • Dale Dickey,
  • Garret Dillahunt,
  • Sheryl Lee,
  • Lauren Sweetser,
  • Tate Taylor,
  • Isaiah Stone,
  • Shelley Waggener,
  • Ashlee Thompson
Drehbuch
  • Debra Granik,
  • Anne Rosellini
Musik
  • Dickon Hinchliffe
Kamera
  • Michael McDonough
Schnitt
  • Affonso Goncalves
Casting
  • Kerry Barden,
  • Paul Schnee

Kritikerrezensionen

    1. Zu selten gelangen US-Independentfilme bei uns noch ins Kino, doch angesichts zahlreicher Auszeichnungen, wie dem großen Jury-Preis des Sundance-Festivals, und vier Oscar-Nominierungen entschied sich die Schweizer DVD-Firma Ascot/Elite für eine Kinoauswertung von Debra Graniks zweiter Regiearbeit. Derzeit zählt die Adaption von Daniel Woodrells Roman „Winters Knochen“ zu den bemerkenswertesten Charakterstudien unseres Filmangebots. Ihre Stärke verdankt die Literaturverfilmung neben der stilsicheren, unaufdringlichen Inszenierung, die ein illusionsloses Bild der verschworen-kriminellen Bevölkerung aus den Ozark Mountains zeichnet, noch der eindringlichen Darstellerleistung der jungen Jennifer Lawrence. Als bedrängte, hartnäckige Protagonistin, die sich in der ungewöhnlichen Rolle des Familienoberhaupts wiederfindet, schwankt sie zwischen kindlicher Neugier und dem Durchsetzungsvermögen einer energischen jungen Frau.

      Angesichts der Bürde auf den Schultern des pubertierenden Mädchens bleibt für ausgelassene Teenageraktivitäten kaum Zeit. Lediglich in einer Szene vergnügt sich Ree im Zimmer ihrer etwa gleichaltrigen Cousine Megan (Casey MacLarem), die sie später bei den Recherchen nach dem verschollenen Vater begleiten wird. Stärker muss sich Ree mit ausufernden Konflikten wie der drohenden Pfändung des Familienheims, der Erziehung ihrer jüngeren Geschwister, dem ökologischen Druck oder dem eigenen Werdegang herum schlagen. Einen Ausweg sieht sie in einer möglichen Army-Rekrutierung, zumal dies mit einer hohen Prämie verbunden wäre, doch schließlich muss Ree einsehen, dass sie ihre Familie in dieser Situation nicht allein lassen kann.

      Bei der Zeichnung von Rees Drogen produzierender Sippschaft und den zunehmenden Gefahren während der Nachforschungen zum Verbleib des Vaters verzichtet Granik weitgehend auf Klischees und setzt auf amibivalent gezeichnete Charaktere. Während ihr süchtiger, krimineller Onkel Teardrop zunächst stark feindselig reagiert, schlägt er sich angesichts von Rees Hartnäckigkeit irgendwann doch auf die Seite seiner Enkelin. Letztlich sind es jedoch die nicht weniger bedrohlichen Frauen des Klans, welche die Sache in ihre Hand nehmen. Selbst im finsteren südlichen Missouri bestimmen sie zunehmend die Marschrichtung, wobei von weiblicher Solidarität kaum die Rede sein kann.

      Bei den Ermittlungen erinnert Ree an einen Detektiv, der Bruchstücke an Indizien zusammen trägt, von einem Hinweis zur nächsten Spur gelangt und sich weder von physischen noch psychischen Risiken abschrecken lässt. Allmählich entwickelt Graniks ruhige Inszenierung eine soghafte Wirkung, was ebenfalls auf die realistische Zeichnung der desolaten Atmosphäre und die glaubwürdigen Darsteller zurück zu führen ist. Hierbei spiegelt sich die dunkle Stimmung der Einöde in den Seelen der Charaktere wieder. Außer Sheryl Lee ("Twin Peaks") als Jessups Ex-Freundin und Garret Dillahunt ("Terminator"-Serie) als Ordnungshüter setzt Granik auf unbekannte Akteure, was der Authentizität zugute kommt. Bei der Oscar-Vergabe unterlag die talentierte Jennifer Lawrence zwar Natalie Portman, doch sicherlich wird von ihr noch zu hören sein.

      Fazit: Dicht entwickelte, glaubwürdige Charakterstudie eines energischen Mädchens auf Wahrheitssuche, angereichert mit Thriller-Elementen.
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