Man braucht nicht unbedingt einen riesigen Fernseher, um in den eigenen 4 Wänden für die ideale Heimkino-Atmosphäre zu sorgen. Anstatt eines durchschnittlichen Fernsehers kann man sich auch einen Full-HD Beamer kaufen und mit einer passenden Leinwand ein eigenes Heimkino-Setup aufbauen. In diesem Beamer-Test stellen wir euch den aktuell besten Beamer 2020 laut Stiftung Warentest vor und geben alternative Empfehlungen und Tipps.
Übersicht
- Einsteiger-Beamer: Viewsonic PX701HD
- Günstiger 4K-Beamer: BenQ W1720
- Testsieger & Preis-Leistungs-Empfehlung: Epson EH-TW5400
- Beamer-Guide: Wissenswertes zum Einstieg ins Heimkino
Die besten Beamer im Test: Testsieger und Empfehlungen im Überblick
Bester Einsteiger-Beamer: Viewsonic PX701HD
Wer einen soliden Beamer für den Einstieg in das eigene Heimkinoerlebnis sucht, muss nicht unbedingt viel Geld ausgeben, um Filme oder Serien auf einer Leinwand genießen zu können. Für etwas über 400 Euro bekommt man bereits einen Projektor, der ein gutes Full-HD-Bild mit genügend Helligkeit an die Wand wirft. Die Zeitschrift „Heimkino“ (Test der Ausgabe 10-11/2019) bewertete den Beamer mit der Note 1,3 (sehr gut). Sogar gelegentliches Spielen sei möglich. Lediglich die Farbtreue zeige leichte Schwächen.
- Auflösung: 1920 x 1080 (Full-HD)
- Technologie: DLP
- HDR: Nein
- 3D-Unterstützung: Ja+
- Helligkeit: 3.500 Lumen
- Anschlüsse: 2 x HDMI, 1 x VGA Eingang/Ausgang, 1 x USB, 1 x 3,5 mm Klinke In/Out
- Gewicht: 2,4 kg
- Lampenlebensdauer: 5.000 Stunden
Günstiger 4K-Beamer: BenQ W1720
Wer mehr ausgeben kann und vor allem auf eine 4K-UHD-Auflösung und HDR-Unterstützung nicht verzichten möchte, sollte sich den „BenQ W1720“ ansehen. Für einen 4K-Beamer ist er vergleichsweise kompakt und trotz des Preises von circa 1.100 Euro kostengünstig. Lediglich der etwas geringen Helligkeit und fehlenden Möglichkeit das Bild über die Linse zu verschieben (Lens Shift) muss man sich bewusst sein. Insgesamt erhielt der Beamer von der Zeitschrift „Heimkino“ (Test der Ausgabe 06-07/2019) aber die Note 1,2 (sehr gut).
- Auflösung: 3.840 x 2.160 (4K-UHD)
- Technologie: DLP
- HDR: Ja
- 3D-Unterstützung: Ja
- Helligkeit: 2.000 Lumen
- Anschlüsse: 2 x HDMI, 1 x VGA Eingang/Ausgang, 1 x 3,5 mm Klinke In/Out
- Gewicht: 4,2 kg
- Lampenlebensdauer: 4.000 Stunden
Stiftung-Warentest-Sieger & Preis-Leistungs-Empfehlung: Epson EH-TW5400
Für circa 600 Euro könnt ihr euch einen Sieger der Stiftung Warentest in euer Kinozimmer stellen. Im letzten Beamer-Test (05/2018) belegte der „Epson EH-TW5400“ den ersten Platz mit der Note 2,2 (gut). Das scharfe Bild (Note 2,1) und die Bedienbarkeit (Note 1,8) des LCD-Projektors mit Full-HD-Auflösung konnten besonders überzeugen. Die Stiftung Warentest bewertete lediglich die Umwelteigenschaften mit der Note 3,1 (befriedigend). Auf Lange Sicht sind im Vergleich mit dem günstigen ViewSonic-Modell vor allem die erschwinglichen Ersatzlampen und der geringe Stromverbrauch ein Plus.
- Auflösung: 3.840 x 2.160 (4K-UHD)
- Technologie: LCD
- HDR: Nein
- 3D-Unterstützung: Ja
- Helligkeit: 2.500 Lumen
- Anschlüsse: 2 x HDMI, 1 x VGA, 1 x 3,5 mm Klinke (Out)
- Gewicht: 3,2 kg
- Lampenlebensdauer: 4.500 Stunden
Beamer-Guide: Wissenswertes zum Einstieg ins Heimkino
Nachfolgend haben wir einige Punkte erläutert, die ihr beim Kauf eines Beamers beachten solltet. Wir geben euch einige Tipps und Hinweise für einen besseren Einstieg ins Heimkino:
- Positionierung
- Projektionsfläche
- Wo kommt der Ton her?
- Helligkeit und Kontrast
- DLP oder LCD?
- Die Schwächen
Positionierung
Beim Heimkino mit Beamer spielt die Positionierung eine wichtige Rolle.
Je nachdem, welche Bildgröße ihr anstrebt, brauchen verschiedene Beamer unterschiedlich viel Abstand von der Projektionsfläche.
Im Idealfall sollte ein normaler Langdistanzbeamer mit dem Objektiv entfernt von der Projektionsfläche genau mittig positioniert werden. Entweder stellt ihr den Beamer auf eine ebene Unterlage oder ihr bringt ihn direkt mit einer Deckenhalterung an.
Eine angewinkelte Position lässt sich dies für gewöhnlich mit der Keystone-Korrektur (auch Trapezkorrektur) ausgleichen. Hierbei wird das projizierte Bild je nach Grad des Ausgleichs aber kleiner und verliert an Qualität. Manche Modelle bieten auch eine horizontale Keystone-Korrektur an, damit der Beamer schräg zur Projektionsfläche aufgestellt werden kann.
Insgesamt sollte man die Korrekturen aufgrund ihrer Nachteile aber eher vermeiden. Besser: Lens-Shift. Über die Linsenverschiebung könnt ihr die Bildposition nach oben oder unten verschieben. Manche Beamer bieten auch eine seitliche Verschiebung an, sodass der Beamer nicht zwingend mittig stehen muss und ihr bei der Aufstellung etwas mehr Freiheit habt.
Projektionsfläche
Eine weiße und glatte Wand im Wohnzimmer kann mit kleinen Einbußen in der Helligkeit und im Kontrast auch einfach als BIldfläche verwendet werden. Farbig Wände, Raufaser oder Mustertapete sind hingegen weniger geeignet.
Allgemein ist eine Leinwand immer die beste Lösung für das richtig Heimkinoerlebnis – egal, ob diese einrollbar, motorisiert oder fest an der Wand angebracht ist. Die Kosten für normale Rolloleinwände fangen bei circa 80 Euro an, für eine Motorleinwand gibt man bereits 180 Euro und aufwärts aus. Je nach Größe und Ausstattung kann die Leinwand aber auch gerne mal das gleiche oder gar mehr als der Beamer kosten.
Wichtig ist hier vor allem die passende Größe und das Seitenverhältnis der Leinwand, damit das Bild das gesamte Leinwandtuch bis zum schwarzen Rand ausfüllt.
Weiße Leinwände sind nach wie vor der Standard, sie sind preiswert und bieten für gewöhnlich einen besseren Weißwert. Jedoch haben sie auch den Nachteil, dass sie stärker auf Streulicht reagieren und gleichzeitig mehr Streulicht abgeben, wodurch der Kontrast geschwächt wird. Graue Hochkontrastleinwände bieten einen besseren Kontrast und bessere Schwarzwerte. Bei Lichteinfall erhaltet ihr dadurch ein besseres Bild.
Wer einen Kurzdistanzbeamer kauft, sollte eine Rahmenleinwand benutzen, die fest an der Wand angebracht wird. Während leichte Bewegungen des Leinwandtuchs durch beispielsweise einen Luftzug oder Vibrationen in der Decke bei einem Langdistanzbeamer kaum auffallen, gleichen die Verzerrungen und Verformungen des Bildes bei Kurzdistanzbeamern starkem Wellengang.
Wo kommt der Ton her?
Wenn ihr weder HiFi-Anlage, AV-Receiver mit Surroundboxen, aktive Lautsprecher oder eine Soundbar besitzt, müsst ihr sehr wahrscheinlich zusätzliches Geld invenstieren. Die meisten Beamer besitzen zwar einen kleinen verbauten Lautsprecher, dieser reicht aber aller höchstens für Präsentation in einem kleinen Meeting-Raum oder einem Klassenzimmer. Für Filme, Serien und Fussballspiele reicht die Qualität nicht aus.
Helligkeit und Kontrast
Die angegebenen Helligkeits- und Kontrastwerte der Hersteller entsprechen nur selten der Realität. Besonders beim Kontrast werden teilweise Werte angegeben, die selbst unter absoluten Idealbedingungen nie erreicht werden.
Die Helligkeitswerte in ANSI-Lumen weichen hier etwas weniger ab, weshalb ihr euch vor allem an diesen Werten orientieren solltet, wenn ihr den Beamer bei Tageslicht oder in schwer abzudunkelnden Räumen nutzen wollt. Je höher der Lumen-Wert, desto besser sollte der Beamer auch mit Restlicht zurechtkommen.
Besonders gut für den Einsatz im hellen sind Laserbeamer geeignet. Hierbei sollte man jedoch beachten, dass diese mit durchschnittlich 20.000 Stunden eine mindestens doppelt solange Lebensdauer wie die Lichtquellen gewöhnlicher Beamer haben, diese dafür aber auch nicht ausgewechselt werden können.
DLP oder LCD?
Bei der Bilderzeugung unterscheidet man zwischen DLP- und LCD-Beamern: DLP setzt auf ein sich drehendes Farbrad, um die Lichtquelle einzufärben und einen Mikrochip, der mit Millionen kleiner, beweglicher Spiegel das finale Bild projiziert. Bei LCD-Beamern werden die drei Grundfarben durch halbdurchlässige Spiegel aufgetrennt und treffen darauf auf einzelne LCD-Panels, die nur an den Stellen die Farbe durchlässt, an der sie im Bild benötigt wird. Diese drei einfarbigen Bilder treffen am Ende zusammen und ergeben das fertige Bild.
Beide Verfahren haben verschiedene Vor- und Nachteile: Während DLP ein homogeneres Bild mit besseren Schwarzwerten und höherem Kontrast erzeugt, ist LCD für seine natürlicheren Farben und schärfere Darstellung bei Schriften und Ziffern bekannt. Aufgrund der Bilderzeugung erkennen einige Menschen bei DLP-Beamer einen Regenbogeneffekt, was als störend empfunden wird. Bei LCD-Beamern ist dafür die Pixelstruktur leichter zu erkennen und schnelle Objekte können aufgrund der niedrigeren Reaktionszeit zum nachziehen führen.
Wer sichergehen will, sollte deswegen beide Arten vorher im Handel oder bei Freunden „Probe sehen“.
Die Schwächen
Da Beamer immer langlebiger und erschwinglicher werden, ist der Traum vom eigenen Heimkino mittlerweile für mehr Menschen erfüllbar geworden. Trotz des Fortschritts haben Beamer seit jeher aber die folgenden drei großen Probleme: Sie sind laut, heiß und stromhungrig.
Wenn der Lüfter in der Nähe der Sitzfläche ist, muss er durch die Anlage übertönt werden oder man schaut mit Kopfhörern. Bei einer Hitzewelle im Sommer mit mehreren Personen einen Film in einem kleinen Heimkino schauen? Nur wenn ihr auch eine Klimaanlage habt! Im Vergleich: Wenn ihr einen riesigen 4K-Fernseher besitzt, verbraucht dieser meist gerade einmal die Hälfte oder weniger an Strom als euer Full-HD-Beamer.
Falls ihr euch auch für Mini-Beamer interessiert, haben wir dazu unter dem Link auch eine kleine Beratung.