In „A Star Is Born“ beweisen Bradley Cooper und Lady Gaga ihr musikalisches und schauspielerisches Talent. Steckt hinter dem Drama eine wahre Geschichte?
Mit dem Musikerdrama „A Star Is Born“ hat Pop-Ikone Lady Gaga nicht nur den Sprung ins Schauspielfach absolviert, sondern auch gleich einen Hollywood-Hit gelandet. Bei den Oscars 2019 heimste der Film mit dem ergreifenden Duett „Shallow“ den Goldjungen für den Besten Song ein, darüber hinaus hagelte es aber auch noch Nominierungen und Auszeichnungen bei anderen namhaften Awards. An der Seite von Bradley Cooper, der hier sein Regiedebüt feiert, verkörpert Lady Gaga die junge Ally Campana. Der alkoholkranke Country-Rocker Jackson Maine (Bradley Cooper) entdeckt das Musiktalent, verhilft Ally als Mentor aber nicht nur zum Durchbruch, sondern verliebt sich auch in sie – zweifelsohne Stoff für ein modernes Märchen. Ob das tränenreiche Drama einen wahren Hintergrund hat und welche Musiker-Biopics ihr euch nicht entgehen lassen solltet, erfahrt ihr hier.
Weitere Musikerdramen in Form von Biopics stellen wir euch im Video vor.
„A Star Is Born“: Steckt hinter der Geschichte ein wahres Ereignis?
Auch wenn das oscarprämierte Drama wie ein Biopic wirkt, das auf Tatsachen beruht, basiert es nicht auf einer wahren Geschichte. Wohl aber lassen sich Parallelen zu Lady Gagas Leben und Karriere finden. Wie im Film dargestellt, scheiterte die Musikerin auch im echten Leben an den gängigen Schönheitsidealen. So ist der Popstar beispielsweise Urheber von Songs wie „Quicksand“ von Britney Spears oder „Elevator“ der Pussycat Dolls – Werke, die an vermeintlich attraktivere Künstlerinnen weitergegeben wurden. Gagas Einstieg ins Musikgeschäft weist aber auch noch eine weitere Ähnlichkeit zum emotionalen Oscar-Drama auf: Ally wird in einer Schwulenbar von Jackson entdeckt. Die ersten Auftritte des Pop-Paradiesvogels fanden im wahren Leben ebenso an ähnlichen Orten statt, womit sich die extrovertierte Künstlerin in der New Yorker Szene schnell einen Namen machte.
Darüber hinaus ist „A Star Is Born“ aber auch von echten Emotionen geprägt und hat vor allem in der intensiven Schlussszene einen traurigen Hintergrund. Gaga singt in diesem prägnanten Finale das herzzerreißende Liebeslied „I’ll Never Love Again“, das in seiner ganzen Intensität den künstlerischen Antrieb der weiblichen Filmfigur zusammenfasst. Vor Beginn der Dreharbeiten zu der emotionalen Szene erreichte Lady Gaga die traurige Nachricht, dass Sonja Durham ihrem Krebsleiden erlegen war. Durham war nicht nur Geschäftsführerin von Haus of Gaga – dem Kreativ-Team hinter der Künstlerin, das seinen Namen der deutschen Bauhaus-Kunstepoche verdankt –, sondern auch eine enge Freundin der Musikerin. Schon lange hatte Lady Gaga die Erkrankung ihrer Freundin beschäftigt, widmete sie ihr doch den Song „Grigio Girls“. Das Lied handelt davon, wie die Sängerin mit ihren Mädels zusammensitzt, Wein trinkt und sich um ihre Freundin sorgt.
Bradley Cooper war für „A Star Is Born“ nicht nur als Schauspieler an der Seite von Lady Gaga tätig. Im Interview erzählt er aber, welche Szene ihm beim Drehen ein bisschen Angst machte:
„A Star Is Born“: Nicht das erste Remake des vermeintlichen Biopics
Tatsächlich ist „A Star Is Born“ keine neue Geschichte. Bradley Coopers Regiearbeit ist das mittlerweile dritte Remake des fiktiven Musikerdramas. 1937 kam der Originalfilm in die Kinos, 1954 hauchten Judy Garland und James Mason der Geschichte mit „Ein neuer Stern am Himmel“ neues Leben ein. Und 1976 gaben sich Barbra Streisand und Kris Kristofferson als ungleiches Paar die Ehre. Kein Wunder also, dass bei dieser langen Historie auch die Neuauflage immer wieder die Frage aufwirft, ob sie auf wahren Begebenheiten beruht. Wie Republicworld erörtert, basiere das Original aus den 30ern zwar auf dem Leben von Stummfilmstar Colleen Moore, allerdings machten auch Gerüchte über andere wahre Hintergründe die Runde. Bestätigt wurde eine echte Geschichte zu „A Star Is Born“ bis dato nicht.
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„A Star Is Born“: Realistische Konzert-Atmosphäre
Dass mit Coopers Remake die Frage nach den wahren Hintergründen zu „A Star Is Born“ gestellt wird, liegt vermutlich auch an der Akribie, mit der der Schauspieler seine Regie-Ambitionen realisiert hat. Nicht nur die Liebesgeschichte mit all ihren dramatischen Facetten wirkt wie aus dem glamourösen Musiker-Leben gegriffen, auch bei den Konzertszenen setzte der Filmemacher auf eine realistische Darstellung. Tatsächlich bekamen der Regisseur und seine Filmcrew die einmalige Möglichkeit, auf ein paar legendären Festivals drehen zu können. So dienen hauptsächlich die Musik- und Kunstveranstaltung im kalifornischen Coachella und das altehrwürdige englische Glastonbury-Festival als Kulisse für das mitreißende Quasi-Biopic. Sogar vor echtem Live-Publikum konnten Lady Gaga und Bradley Cooper ihre Filmsongs präsentieren – und damit realistische Konzert-Atmosphäre auf Zelluloid bannen.
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