Historienschinken oder Sexfilm? An diesem opulenten Werk, das in neuer Fassung in die Kinos kommt, scheiden sich noch heute die Geister.
Re-Releases und Wiederaufführungen erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit im Kino. Ob Oscar-Gewinner „La La Land“ oder die epische „Herr der Ringe“-Trilogie: Moderne Klassiker und gefeierte Werke zurück auf die Leinwand zu holen, liegt im Trend. Dabei wird jedoch nicht nur den mainstream-tauglichen Produktionen der Weg freigemacht, sondern auch die Chance genutzt, einer neuen Generation polarisierende Filme erneut zu präsentieren.
Wild und stürmisch geht es daher ab heute in den Kinos wieder zu, wenn sich „Caligula – The Ultimate Cut“ im restaurierten Gewand zeigt. Aufgrund seiner expliziten Gewalt- und Sexdarstellungen sowie seiner katastrophalen Entstehungsweise gilt der Streifen als Kuriosum, welches zum teuersten Flop der Kinohistorie zählt. Mit zusätzlichen Szenen und neuem Schnitt feiert das Werk jetzt wieder seine Auferstehung.
Unterschiedliche Meinungen, abweichende Vorstellung des Endresultats oder Streit über die Produktionsabläufe: Die Gründe, warum Filme an der Kinokasse floppen, sind vielfältig. In unserem Video erfahrt ihr mehr zu den möglichen Gründen und warum manche Produktionen schon in der Entwicklung zum Scheitern verurteilt sind.
Darum geht es in „Caligula – The Ultimate Cut“
Durch einen heimtückischen Mord reißt der römische Kaiser Caligula (Malcolm McDowell) die Macht in Rom an sich. Ohne Rücksicht auf Verluste übernimmt er die Herrschaft und übt seine wilde Dekadenz in vollen Zügen aus. Ausufernde Orgien oder hemmungslose Sex-Eskapaden bestimmen den Alltag und werden von unkontrollierter Gewalt begleitet. Dass keine Grenzen in der Regentschaft existieren, beweist Caligula schon bei der Wahl seiner Geliebten: Seine Schwester Julia (Teresa Ann Savoy) steht ihm für seine erotischen Fantasien zur Verfügung. Doch die scheinbar haltlosen Exzesse wirken sich rasend auf die Bevölkerung und Caligulas Hofstaat aus und steuern unaufhaltsam auf einen Abgrund zu.
„Caligula – The Ultimate Cut“: Länger und ungezügelter
Bis zum Jahr 2018 stand die reguläre Kinofassung des Skandalfilms auf dem Index und war der Öffentlichkeit beinahe unzugänglich. Fast 160 Minuten umfasst die ursprüngliche Version, die nun durch 20 Minuten mehr Material angereichert wurde. Das als verschollen geglaubte Zusatzmaterial liefert zwar mehr Hintergrund und Tiefe für die Figuren, doch im Fokus bleiben zweifellos Sex, Gewalt und Orgien. Zudem soll der neue Schnitt deutlich näher am Originaldrehbuch sein als die veröffentlichte Version von 1979. Ein Ende der ungewöhnlichen Hintergrundgeschichte ist mit dem Re-Cut nicht in Sicht: Regisseur Tinto Brass („Salon Kitty“) verweigerte – wie auch für die 1979er-Version – auch in diesem Fall seinen Segen. Frieden wird der Skandalfilm wohl somit nie finden!
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