Wer auf Serien über Größenwahn und den Aufbau eines Drogenimperiums steht, sollte diesen Netflix-Neuzugang definitiv nicht verpassen. „Modern Family“-Star Sofia Vergara gibt hier eine eiskalte Killerin, die es auf einer wahren Persönlichkeit basiert.
Kein anderes Genre scheint Filmstars so sehr zu prägen wie Comedy. Wer sich einmal als Komik-Ikone etabliert hat, schafft den Sprung ins seriösere Fach nur selten. Kevin James („King of Queens“) versuchte 2020, mit dem beklemmenden Home-Invasion-Thriller „Becky“, über sein Sitcom-Image hinauszuwachsen. Seine Darstellung eines brutalen Mörders ist sicherlich nicht missglückt, letztlich verbindet man den US-Amerikaner aber doch mit seiner Rolle als Komiker. Denselben Versuch startet jetzt auch seine Kollegin Sofia Vergara mit der Miniserie „Griselda“. Wie gut ihr das gelingt, könnt ihr ab Donnerstag, den 25. Januar 2024, auf Netflix beurteilen.
Nicht nur Sitcom-Stars selbst versuchen sich an ernsteren Rollen. Auch die Comedy-Serien aus unserem Video weichen von der Humor-Schiene ab.
Wovon handelt „Griselda“?
Miami in den 70ern und 80ern: Der durchtriebenen Griselda Blanco (Sofia Vergara) gelingt in den Hochzeiten des Drogenhandels etwas, das bis dato eher männlichen Gangstern vorbehalten ist – sie mischt ordentlich im organisierten Verbrechen mit. Mit Brutalität und Skrupellosigkeit etabliert sie sich als Drogenbaronin, vor der sich sogar der legendäre Pablo Escobar fürchtet. Und das macht sie so konsequent, dass ihr der Spitzname „die Patin“ zuteilwird.
Kriminell geht es auch in diesen Netflix-Serien zu:
Was macht „Griselda“ so sehenswert?
Nachdem schon der Thriller „Hustlers“ die Pforten des Gangster-Thrillers aufgestoßen und Alice Braga in „Queen of the South“ den Drogenhandel aufgemischt hat, schickt sich nun Comedy-Star Sofia Vergara an, die Männer-Domäne zu entern. Die Vorlage dazu liefert dann sogar das echte Leben. Denn die kriminelle Erfolgsgeschichte um „die Patin“ basiert auf einer wahren Geschichte. Als Mitglied des berüchtigten Medellín-Kartells erlangte Griselda Blanco mit einem gnadenlosen und grausamen Führungsstil fragwürdige Berühmtheit. Und Sofia Vergara („Modern Family“) schlüpft nun in die Rolle der sadistischen Drogenbaronin, was für die Kolumbianerin die passende Gelegenheit ist, um den Schritt aus der Comedy-Sparte zu wagen. Tatsächlich gelingt das dem Sitcom-Star auf beeindruckende Art und Weise, was die biografische Miniserie allein schon sehenswert macht.
Wer außerdem die düstere Inszenierung und Tonalität wie im Erfolgs-Format „Narcos“ erwartet, wird ebenfalls fündig. In dunklen Bildern porträtiert „Griselda“ die Karriere der kriminellen Geschäftsfrau, ohne aber zu sehr ausgesprochene Gangster-Klischees zu bemühen. Wie die Netflix-Serie um Pablo Escobar, versucht auch „Griselda“ einen realistischen und teilweise dokumentarischen Blick auf die Geschichte seiner Protagonistin. Wer Spaß an Drogen-Thrillern hat, findet hier definitiv einen überzeugenden Genre-Beitrag. Zumal es faszinierend anzuschauen ist, wie sich Sofia Vergara als kriminelles Oberhaupt fast schon spielend ihres Comedy-Images entledigt.
Als Netflix-Kenner*innen könnt ihr das Quiz sicherlich lösen: