Viele Horrorfilme bedienen dieselben Mechanismen, nicht jedes Werk erfindet das Genre neu. Dieser feine Horror-Thriller greift aber auf einen Kniff zurück.
Ob Slasher, Gore oder Spukhaus-Grusel – viele Filme aus den verschiedenen Horror-Subgenres ähneln sich, funktionieren nach denselben Regeln und bedienen gerne mal Klischees. Horrorfilme mit wirklich außergewöhnlichen Prämissen findet man dagegen nur selten. Ab Dienstag, dem 20. Februar 2024, findet ihr im Abo auf Amazon Prime Video mit „Men: Was dich sucht, wird dich finden“ aber einen feinen Genre-Vertreter, der euch mit einem fiesen Trick erschaudern lässt.
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„Men: Was dich sucht, wird dich finden“: Darum geht es
Nachdem ihr Mann James (Paapa Essiedu) verstorben ist, möchte Harper (Jessie Buckley) Abstand gewinnen. Sie zieht sich von London in ein abgelegenes Landhaus zurück, um psychisch wieder stabil zu werden. Doch das ist kaum möglich, da die Witwe sonderbare Begegnungen hat. Denn sie trifft auf Männer, die eins gemein haben – sie ähneln auf verblüffende Weise allesamt dem Vermieter.
„Men: Was dich sucht, wird dich finden“: Ein außergewöhnlicher Ansatz
Allein mit seinem außergewöhnlichen Ansatz geht der Horrorfilm einen anderen Weg. Alle Männer werden hier vom gleichen Darsteller verkörpert, was eine ganz absonderliche Bedrohlichkeit ausstrahlt. Dass der Streifen auf diesen fiesen Kniff zurückgreift, kommt nicht von ungefähr. Denn der Film stammt aus dem Hause A24, dem Studio hinter „Hereditary“, „Midsommar“ und „Ex Machina“. Letzterer stammt ebenfalls aus der Feder von Regisseur Alex Garland, der später auch mit „Auslöschung“ bewiesen hat, dass ihm psychologischer Horror liegt – für den A24 ebenso steht. Das Studio schafft es in aller Regelmäßigkeit, die Grenzen zwischen Arthouse-Drama, Horror und Thriller zu verwischen und ganz spezielle Geschichten zu erzählen, die in dem beliebten Genre in dieser Form nur schwer zu finden sind.
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Dass die Horror-Story aus „Men“ so gut funktioniert, ist vor allem der Besetzung geschuldet. Jessie Buckley verkörpert die trauernde Witwe, die mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat, genauso überzeugend wie Rory Kinnear – der hier gleich eine Vielzahl verschiedener Männer spielt. Mit seinen Männer-Figuren zielt der Horrorfilm auf toxische Männlichkeit ab, was sich nicht nur im Verhalten der Charaktere widerspiegelt, sondern auch visuell metaphorisch dargestellt wird. Wer hier einen Horror-Schocker mit viel Blut, Gemetzel und Leichen sucht, wird wohl nicht fündig. Wer hingegen psychologisch fundierten Grusel mit sozialkritischem Anspruch, beeindruckender Bildsprache und einer großen Portion Drama mag, sollte sich Garlands schauderhaftes Sittengemälde nicht entgehen lassen.
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