Das Ende von „Alien“ ist absolut ikonisch. Doch das hätte beinahe ganz anders ausgesehen, wenn es nach Regisseur Ridley Scott gegangen wäre.
Es ist wohl kaum eine Übertreibung, wenn man behauptet, dass Ridley Scotts „Alien“ das Sci-Fi- und Horror-Genre von Hollywood nachhaltig verändert hat. Der Film von 1979 gilt noch heute als ein absoluter Klassiker beider Genre. Das liegt nicht zuletzt an Heldin Ellen Ripley, gespielt von Sigourney Weaver, die auf einem Raumschiff, fernab der Zivilisation, gemeinsam mit ihrem treuen Kater Jonesy Aliens trotzen muss, die nach und nach alle Menschen auf dem Schiff töten. Der Film begründete ein ganzes Franchise mit erfolgreicheren Sequels wie „Aliens“ und dem im Jahr 2024 erschienen Film „Alien: Romulus“, der zeitlich direkt nach „Alien“ ansetzt. Doch wenn es nach Ridley Scott gegangen wäre, hätte das Ende von „Alien“ ganz anders ausgesehen. Und das hätte das ganze Franchise verändert.
Mit „Alien: Romulus“ ist im August 2024 ein Horror-Highlight in die deutschen Kinos gekommen. Was euch sonst noch in diesem Jahr filmisch erwartet und das Gruseln lehrt, seht ihr im Video.
So perfide wäre das Ende von „Alien“ beinahe gewesen
+++ Spoiler-Warnung für „Alien“+++
Das großartige Ende von „Alien“ ist mit einer der Gründe, warum der Film so ikonisch ist und Ripley als waschechte Heldin der Filmgeschichte zementiert hat. Denn nachdem sie und Kater Jonesy sich auf das Rettungsschiff der „Nostromo“ flüchten können, wiegt sich Ripley eigentlich in Sicherheit. Doch ein Xenomorph hat sich ebenfalls an Bord gerettet. Durch einen Trick schafft es Ripley, die Kreatur durch die Luftschleuse ins All zu schießen. Laut Ridley Scott war das jedoch nicht immer das geplante Ende. Laut Slashfilm verriet einer in einem Interview, wie er sich das alternative Ende vorgestellt hat:
„Ich hatte mir überlegt, dass das Alien hereinkommt, Ripley beschießt es mit der Harpune und es macht trotzdem keinen Unterschied. Das Alien bricht durch ihre Maske durch und reißt ihren Kopf ab.“
Im Grunde ist das Ende also die Variante in der Ripleys letzter Versuch zu überleben scheitert. Nachdem der Xenomorph sie getötet hat, sollte er nach Scotts Plänen nicht nur überleben, sondern auch noch zeigen, wie extrem er sich weiterentwickelt hat. Denn im alternativen Ende sendet der Xenomorph in der letzten Szene einen Hilferuf, der so wirkt, als würde er von Menschen kommen. Somit wären bei diesem Ende alle Besatzungsmitglieder der „Nostromo“ gestorben; der Xenomorph triumphiert. Ob Kater Jonesy überlebt hätte, dazu äußerte sich Scott jedoch nicht.
20th Century Fox verhindert das alternative „Alien“-Ende
Zum Glück erblickte dieses alternative Ende nie das Licht der Welt. Denn wo man sich andernorts ärgert, wie der Einfluss der Hollywood-Studiobosse Filme zerstört, so hat im Fall von „Alien“ das Filmstudio 20th Century Fox Schlimmeres verhindert. Denn die Studioverantwortlichen waren ganz und gar nicht begeistert vom alternativen Ende. Nachdem Ridley Scott dem Studio von seiner Idee erzählte, ließ die Reaktion nicht lang auf sich warten. Der Regisseur erzählt das Ganze im selben Interview so:
„Der erste Fox-Boss traf knapp 14 Stunden [nach dem Telefonat] auf dem Set ein und drohte mir damit, mich zu feuern. Also setzten wir das Ende doch nicht um.“
Heute lacht Ridley Scott über die Anekdote, immerhin hatten die Studio-Bosse recht: Das Ende von „Alien“ ist nicht nur wesentlich positiver als die Alternative, sondern sorgte für ein ganzes Franchise. Denn Ripley spielte in weiteren „Alien“-Filmen eine Rolle und taucht sogar im gerade angelaufenen neuen „Alien: Romulus“ auf. Mit dem alternativen Ende wäre unter Umständen auch Schluss für das Franchise gewesen, was größtenteils auf diesem kleinen Triumph der Menschheit durch Ripley basiert.
Kann man das alternative Ende von „Alien“ sehen?
Tatsächlich existiert das alternative Ende von „Alien“ nur in dieser anekdotischen Erzählung von Ridley Scott. Für dieses Ende wurde nie ein Drehbuchabschnitt geschrieben oder ein Storyboard erstellt. Es wurden auch keine Einstellungen des alternativen Endes gefilmt. Erstmals erwähnt hatte Ridley Scott dieses trostlose Ende im Audiokommentar des Boxsets aller vier „Alien“-Filme, bevor die Geschichte im Interview 2017 wieder aufgegriffen wurde.
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