Navy-Soldat Antwone Fisher fällt immer wieder durch Gewaltausbrüche auf und wird zum Psychologen geschickt. Ob die Figur auf einer wahren Geschichte basiert?
Unteroffizier Antwone Fisher (Derek Luke) hat in der Navy zwar ein neues Zuhause und Kameraden gefunden, fällt jedoch immer wieder durch aggressives Verhalten auf. Als er mit einem seiner Gewaltausbrüche den Bogen überspannt, wird er zum Psychologen Lieutenant Commander Dr. Jerome Davenport (Denzel Washington) in Therapie geschickt. Zunächst dringt Davenport nicht zu dem verschlossenen Soldaten durch, doch allmählich entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis – und es offenbart sich eine Vergangenheit, die durch Misshandlungen und Traumata geprägt ist. Ob hinter dem packenden Drama „Antwone Fisher“ eine wahre Geschichte steckt, erfahrt ihr hier.
Ab dem 2. Juni 2023 ist der bewegende Werdegang von „Antwone Fisher“ im Abo auf Disney+ zu sehen. Dass aber auch Musiker*innen Höhen und Tiefs erleben, zeigt unser VIdeo.
„Antwone Fisher“: Wahre Geschichte oder fiktive Erzählung?
Tatsächlich basiert das mitreißende Drama um den jungen Mann, der sich selbst nicht unter Kontrolle hat, auf einer realen Begebenheit. Antwone Fisher wurde 1959 als Sohn der damals siebzehnjährigen Eva Mae Fisher in einem Frauengefängnis bei Cleveland geboren. Seinen Vater Edward Elkins lernte er aber nie kennen, da dieser schon vor seiner Geburt von einer eifersüchtigen Freundin erschossen wurde. Die Biografie des jungen Mannes ist von der Kindheit bis zur Jugend, von Aufenthalten bei Pflegefamilien geprägt. In dieser Zeit wurde Fisher nicht nur emotional vernachlässigt, sondern auch psychisch und physisch misshandelt. Nachdem er sich in Clevelands Unterwelt für einen lokalen Zuhälter als Geldeintreiber verdingt hatte, trat Fisher 1978 in die US-Navy ein, der er elf Jahre angehörte. Gemeinsam mit dem Marine-Psychiater Lieutenant Commander Williams arbeitete der Soldat schließlich seine Vergangenheit auf, um die vielen Traumata zu bewältigen. Nach seiner Zeit bei der Marine arbeitete Fisher als Bundesvollzugsbeamter für das Federal Bureau of Prisons. Die Behörde gehört zum US-amerikanischen Justizministerium und fungiert nicht nur als zentrale Verwaltung des Gefängnissystems, sondern setzt sich auch für moderne und humane Haftbedingungen ein. Doch wie hat es die wahre Geschichte um Antwone Fisher zum Film geschafft?
Vermeintlich wahre Geschichten haben diese Filme erzählt:
Antwone Fisher: Der Weg vom wahren Leben zum Film
Nach seinen drei Jahren als Bundesvollzugsbeamter ergatterte Fisher einen Job als Sicherheitsmann bei Sony Pictures, der ihm schließlich den Weg nach Hollywood ebnen sollte. In dieser Zeit widmete sich Fisher eigenen Recherchen und konnte über den Kontakt zu seiner Tante Annette Elkins nicht nur seine Familie ausfindig machen, sondern auch seine leibliche Mutter – Eva Mae Fisher. Seine Erlebnisse verarbeitete er in der Autobiografie „Finding Fish“, die 2011 veröffentlicht wurde. Nachdem er die Filmrechte verschiedenen Studios angeboten hatte, bekam 20th Century Fox schließlich den Zuschlag.
Oscar-Preisträger Denzel Washington („Training Day“, „Glory“) verkörpert in dem biografischen Psychogramm nicht nur den für Fishers Lebensweg wichtigen Psychologen, sondern führte gleichzeitig auch Regie. Tatsächlich lieferte Antwone Fisher für die Verfilmung seiner eigenen wahren Geschichte auch das Drehbuch und fungierte als Co-Produzent. 2003 wurde der Autor für den Writers Guild of America Award nominiert, womit Fishers Karriere als Kreativer aber noch lange nicht endete. Seitdem hat Fisher Dokumentarfilme gedreht, selbst Regie geführt und mit „Who Will Cry for the Little Boy?“ einen Gedichtband veröffentlicht. Die Coming-of-Age-Dramedy „ATL – Verloren in Atlanta“, an der auch Hollywoodstar Will Smith als Produzent beteiligt ist, basiert auf einer Idee von Antwone Fisher. Seine eigenen Erfahrungen hat der Autor aber nicht nur in seiner Biografie zu Papier gebracht, sondern auch im Ratgeber „A Boy Should Know How to Tie a Tie: And Other Lessons for Succeeding in Life“. Bewiesen hat Antwone Fisher mit seinem Werdegang aber vor allem eins – dass es hollywoodreife Happy Ends auch im wahren Leben gibt.
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