Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ begeistert mit innovativem Storytelling und einem Mysterium, das Fans noch heute beschäftigt. Was befindet sich im leuchtenden Koffer?
„Pulp Fiction“ kam 1994 zum ersten Mal ins Kino und wird auch heutzutage des Öfteren auf der großen Leinwand gezeigt. Der Kultfilm des Star-Regisseurs Quentin Tarantino begeistert mit vielen denkwürdigen Momenten und verworrenen Handlungssträngen. Ein Rätsel, das nie aufgelöst wurde, ist der Inhalt des Koffers, den die Kriminellen Pumpkin (Tim Roth) und Honeybunny (Amanda Plummer) in der ersten Szene des Films von Handlanger Jules (Samuel L. Jackson) fordern. Wann immer jemand den Koffer öffnet, leuchtet der Inhalt golden und die Betrachter*innen wirken fasziniert. Der Koffer hat im Film eine zentrale Rolle, sein Inhalt wird aber nie offenbart. Was sich in dem geheimnisvollen Koffer verbergen könnte, zeigen wir euch ich im folgenden Artikel.
Ihr wollt noch mehr Infos über Tarantino? Hier sind drei seiner Filmideen, die er nie verwirklichen wird.
Diamanten
Tarantinos erster Film „Reservoir Dogs“ handelt von einem Raubüberfall, bei welchem Diamanten gestohlen werden. Viele Fans dachten deshalb, im Koffer in „Pulp Fiction“ befänden sich die Diamanten aus dem vorherigen Film. Laut Co-Autor Roger Avary hatten sie bei den Drehbucharbeiten tatsächlich überlegt, Diamanten im Koffer aufzubewahren, haben die Idee dann allerdings als „zu offensichtlich und langweilig“ abgestempelt.
Drogen
Viele der Charaktere im Film werden dabei gezeigt, wie sie Drogen nehmen. Vor allem Vincent (John Travolta), aber auch Mia (Uma Thurman) werden dabei gezeigt, wie sie Heroin nehmen. Es ist daher auch sehr wahrscheinlich, dass die Gangster im Film mit Drogen handeln. Das Leuchten des Kofferinhalts könnte mit der Bezeichnung „Sunshine in a Bag“ erklärt werden, was sich oft auf Heroin bezieht. Viele zweifeln aber an der Theorie, weil Drogen für Gangster kein seltener Anblick sein sollten und die Reaktionen auf den Kofferinhalt dafür übertrieben wären.
Homage an den Film „Kiss Me Deadly“ (1955)
In dem Film „Kiss Me Deadly“ kommt eine Box vor, die mit den Toren der Unterwelt verbunden ist und beim Öffnen leuchtet. Tarantino ist für seine Liebe zu Filmen bekannt und verweist in seinen eigenen Filmen oft auf andere. Fans glauben, der Koffer in „Pulp Fiction“ würde Gott enthalten, denn sobald jemand im Film in Besitz des Koffers ist, passiert ihnen nichts Schlechtes. Sobald sie ihn nicht mehr haben, geraten sie in Gefahr. Vincent ist zum Beispiel nie im Besitz des Koffers. Er schaut zwar hinein, nimmt ihn aber nie an, weshalb er immer wieder in Gefahr gerät. Grundlage hierzu bildet folgendes Zitat aus der Bibel: „Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.“
Die Seele von Marsellus Wallace
Die PIN-Nummer für den Koffer lautet 666, eine Nummer, die als Symbol für den Teufel bekannt ist. Viele Fans haben die Theorie, dass der Gangster Marsellus Wallace (Ving Rhames) seine Seele an den Teufel verkauft hat und diese sich im Koffer befindet. Wallace hat nämlich einen Verband an seinem Hinterkopf, dessen Ursache im Film nicht erklärt wird. Unterstützer*innen dieser Theorie glauben, die Wunde sei bei der Entfernung seiner Seele entstanden.
MacGuffin
Der Begriff MacGuffin stammt von Angus MacPhail und wurde von Alfred Hitchcock berühmt gemacht. Dieser beschreibt meist ein unbekanntes Objekt, aber auch ein Ereignis oder einen Charakter, der die Motivation des Helden oder der Heldin begründet und die Handlung vorantreibt. Ein MacGuffin ist zentral für die Handlung und verbindet die unterschiedlichen Handlungsstränge des Films, muss aber für die Zuschauenden keine Bedeutung haben. So kann auch der Koffer aus „Pulp Fiction“ als MacGuffin bezeichnet werden. Und die Frage tut sich auf, ob es überhaupt wichtig ist, zu wissen, was sich genau darin befindet? Tarantino selbst hat die Antwort auf diese Frage.
„Was immer du willst, das es ist“
„Pulp Fiction“ ist vor 30 Jahren erschienen und Quentin Tarantino hat noch immer nicht verraten, was sich in dem Koffer befindet. In einem Interview mit Charlie Rose sagte er, er möchte, dass die Zuschauer*innen sich selbst Begründungen und Interpretationen für Informationslücken ausdenken. Ihm gefalle die Vorstellung, dass, wenn drei verschiedene Zuschauer*innen sich drei verschiedene Ideen ausdenken, dass es dann drei verschiedene Filme sind, die das Publikum gesehen hat. Er sagte: „Wenn ich Ihnen jetzt an diesem Tisch verrate, was sich in dem Koffer befindet, dann werfen Sie das weg. Ich will nicht, dass Sie das wegwerfen. Das ist Ihr Film.“ ( „If I tell you at this table what that is [in the suitcase], you'll throw that away, and I don't want you to throw that away. That's your movie.“)
In dem Buch „Bad Motherf***er: The Life and Movies of Samuel L. Jackson" von Gavin Edwards hat der Schauspieler offenbart, was er in dem Koffer sah, als er zwischen den Szenen hineinschaute. Anscheinend war der Inhalt nicht spektakulärer als zwei Glühbirnen und ein paar Batterien.
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