Mit „Big George Foreman“ gibt es auf Netflix ein packendes Sportdrama. Doch wie viel wahre Geschichte steckt tatsächlich hinter dem spannenden Boxfilm?
Seit dem 12. Februar 2024 können Boxsport-Fans mit „Big George Foreman“ die Karriere eines talentierten Sportlers in Spielfilmlänge verfolgen. In treibenden Box-Sequenzen und vielen emotionalen Momenten zeichnet das Sportdrama den Werdegang eines Mannes, der sich von ganz unten nach ganz oben boxt. Basiert „Big George Foreman“ aber auf einer wahren Geschichte oder ist der Film vielmehr ein fiktives Biopic?
Nicht nur Sportler-Karrieren bieten interessanten Stoff für Biopics. Auch die Musikwelt hat einige spannende Filmporträts hervorgebracht, wie unser Video zeigt.
Die wahre Geschichte zu „Big George Foreman“
Sportfans werden sicherlich wissen, dass „Big George Foreman“ eine wahre Geschichte erzählt und einen Boxer porträtiert, der im Ring Geschichte geschrieben hat. Im Netflix-Drama von Khris Davis verkörpert, zeichnet der Sportfilm die beeindruckende Karriere von George Foreman nach, der aus ärmlichen Verhältnissen stammte, um dann in den Box-Olymp aufzusteigen. Als eins von sieben Kindern wuchs der spätere Box-Star in Houston auf, geriet aber schnell auf die schiefe Bahn. Nachdem er mit 15 Jahren die High School abgebrochen hatte, folgte allerdings ein Lebenswandel. Mit seinem Beitritt zum Job Corps – einer Behörde, die jungen Menschen aus einkommensschwachen Verhältnissen Lernprogramme anbietet – erwarb Foreman Kenntnisse und Fähigkeiten, die ihm im Berufsleben helfen sollten.
Während seiner Zeit beim Job Corps entwickelte Foreman zunächst ein Interesse für Football, das später aber immer mehr Richtung Boxsport tendierte. Für die USA nahm der ambitionierte Sportler 1968 an den Olympischen Spielen teil und holte gegen seinen sowjetrussischen Kontrahenten Jonas Čepulis die Goldmedaille im Schwergewicht – nach nur zwei Runden. 1969 wechselte Foreman von den Amateuren schließlich ins Profi-Lager. 1969 gewann der Boxer alle seiner 13 Kämpfe, das Folgejahr verlief genauso erfolgreich. 1972 schrieb Foreman dann endgültig Box-Geschichte: Im jamaikanischen Kingston besiegte er mühelos den amtierenden Weltmeister Joe Frazier und sicherte sich damit seinen ersten Weltmeistertitel. Selbigen musste er 1974 allerdings an Box-Legende Muhammad Ali abgeben, der ihn mit einer cleveren Strategie besiegen konnte.
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„Big George Foreman“: Die wahre Geschichte außerhalb des Boxrings
Eine Nahtoderfahrung bedeutete in Foremans Leben eine drastische Wende. Er hängte seine Boxhandschuhe an den Nagel, widmete sich dem Christentum und wurde Pfarrer der „Apostolic Church of the Lord Jesus Christ“ in seiner Heimatstadt Houston. Aus dem bärtigen und oftmals arrogant wirkenden Boxprofi mit Afro-Frisur wurde innerhalb kürzester Zeit ein sympathischer und humorvoller Geistlicher mit Glatze, der sich sozial engagierte. Neben seinen TV-Auftritten in Talkshows und Fernsehpredigten gründete der ehemalige Sportler ein Waisenhaus für benachteiligte Kinder. Einen Großteil seines Vermögens steckte Foreman in dieses Herzens-Projekt.
Mit 38 Jahren wagte Foreman schließlich sein Comeback im Boxring und konnte die Sportwelt mit guten Leistungen beeindrucken – auch wenn er 1991 dem Schwergewichtschampion Evander Holyfield unterlag. 1994 schrieb der zurückgekehrte Boxer erneut Sportgeschichte: In zehn Runden holte er sich vom damals amtierenden Weltmeister Michael Moorer den Titel zurück und wurde damit zum ältesten Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten. Zweimal konnte der boxende Geistliche seinen Titel verteidigen, bevor er ihn 1997 gegen Shannon Briggs verlor.
„Big George Foreman“ als Unternehmer
Die wahre Geschichte um „Big George Foreman“ endete allerdings nicht mit dem Verlust des Weltmeistertitels. Tatsächlich versuchte sich der Ex-Boxer als Schauspieler und zeigte sein komödiantisches Talent, mehr oder minder erfolglos, in seiner Sitcom „George“. Als Unternehmer gelang George Foreman hingegen ein beachtlicher Erfolg: 1993 brachte er unter eigenem Namen den legendären Foreman-Grill auf den Markt. Die fettreduzierte Zubereitung von Fleisch gilt noch heute als das prägende Alleinstellungsmerkmal des Herstellers, der die Geräte selbst als Fitnessgrills bezeichnet.
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