„Conjuring 2“ schildert einen mysteriösen Fall im Londoner Stadtteil Enfield. Wie viel wahre Geschichte in der Horrorfilm-Fortsetzung steckt, erfahrt ihr hier.
Im Jahr 1977 führt ein neuer Fall das amerikanische Dämonologen-Ehepaar Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga) nach Enfield, einem Viertel im englischen London. Die alleinerziehende Mutter Peggy Hodgson (Frances O’Connor) und ihre Kinder Johnny (Patrick McAuley), Janet (Madison Wolfe), Margaret (Lauren Esposito), Billy (Benjamin Haigh) und Judy (Sterling Jerins) werden in ihrem Haus von unheimlichen Phänomenen heimgesucht. Und es geschieht etwas Unglaubliches: Anscheinend ergreift ein Dämon Besitz von der 11-jährigen Janet. Natürlich lassen die Warrens die verzweifelte Familie nicht im Stich, doch selbst die routinierten Geisterjäger sind bald mit ihrem Latein am Ende. Schon der erste Teil der Horror-Reihe basiert auf einer wahren Geschichte – doch sind reale Ereignisse auch Vorlage für „Conjuring 2“?
Neben „Conjuring 2“ haben sich noch andere Horrorfilme wahrer Begebenheiten bedient. Welche schauderhaften Genre-Perlen das sind, seht ihr im Video.
Wie viel wahre Geschichte steckt in „Conjuring 2“?
Die Poltergeist-Erzählung aus „Conjuring 2“ basiert tatsächlich auf einer wahren Geschichte – allerdings nicht in Gänze. 1977 vernahm Peggy Hodgons laute Geräusche aus dem Zimmer ihrer Töchter. Als sie schließlich den Raum betrat, fand sie Margaret und Janet allerdings nicht schlafend vor, sondern verängstigt in einer Ecke kauernd. Zunächst glaubte Peggy den beiden nicht, als sie ihr von einer Kommode berichteten, die sich von selbst Richtung Tür bewegte und allem Anschein nach die Mädchen einschließen wollte. Als die Mutter allerdings selbst Zeugin dieses bedrohlichen Phänomens wurde, flüchtete die Familie schließlich aus dem Haus zu ihren Nachbarn Vic und Peggy Nottingham. Auch Vic konnte die dubiosen Geräusche im Haus vernehmen und einer der alarmierten Polizeibeamten berichtete von einem Stuhl, der sich wie von Geisterhand im Raum bewegte. Daraufhin beschloss die Behörde, dass die Geschehnisse kein Fall für die Polizei seien.
Wer untersuchte den wahren Fall aus „Conjuring 2“?
Nachdem Peggy Hodgons mit dem Daily Mirror zunächst die Presse informiert hatte, gab das geisterhafte Haus für mehrere Stunden erst mal Ruhe. Erst als der Reporter gehen wollte und von einem Lego-Stein getroffen wurde, trat der paranormale Ermittler Maurice Gross auf den Plan. Der Forscher analysierte die Enfield-Phänomene von 1977 bis 1979, aber auch Journalist Guy Lyon Playfair war früh in die Untersuchungen involviert und veröffentlichte 1980 sein Buch „This House is Haunted“ über den spektakulären Fall. Aber anders, als es „Conjuring 2“ suggeriert, seien Ed und Lorraine Warren lediglich für einen Tag vor Ort erschienen und kaum an dem Fall beteiligt, wie der Darkness Radio Podcast ausführt.
In der Bilderstrecke seht ihr, was bei „Conjuring“ hinter den Kulissen los war:
Was aus „Conjuring 2“ ist wirklich passiert?
Wie History vs Hollywood berichtet, hörten die Hodgons tatsächlich ein unheimliches Klopfen aus den Wänden. Dass die gruseligen Phänomene anfingen, nachdem Janet und Margaret mit einem Ouija-Brett gespielt hatten, soll ebenso wahr sein. Allerdings konnten viele der unheimlichen Vorfälle bis heute nicht geklärt werden. Dass die angeblich von einem Dämon besessene Janet tatsächlich geschwebt ist, wie es Horrorfans beispielsweise aus „Der Exorzist“ kennen, ist ebenso wenig erwiesen wie der Wahrheitsgehalt rund um die dämonische Stimme, die aus dem Mädchen gesprochen haben soll. Auch ein Interview mit Margaret und Janet Hodgson, das 1980 im Zuge eines Specials im Fernsehen ausgestrahlt wurde, schürte Zweifel an der Authentizität der paranormalen Vorkommnisse, denen so viel Popularität zuteilwurde. Janet gestand sogar, dass einige der furchteinflößenden Ereignisse gestellt gewesen seien, und sprach 2015 mit der Daily Mail über etwa zwei Prozent inszenierter Vorfälle. Dass „Conjuring 2“ auf einer wahren Geschichte basiert, kann zwar mit Sicherheit gesagt werden – aber wie viele der Vorfälle tatsächlich stattgefunden haben oder letztlich nur Scherze der Kinder waren, ist bis heute unklar.
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