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„Das Sekten-Massaker“: Die wahre Geschichte von „Ein Tag in Jonestown“

„Das Sekten-Massaker“: Die wahre Geschichte von „Ein Tag in Jonestown“
© IMAGO / Everett Collection

Das Sekten-Massaker in Jonestown erschütterte Nordamerika. Jetzt gibt es auf eine Disney+ eine Doku-Serie, die die Ereignisse der Tragödie neu beleuchtet.

„Das Sekten-Massaker: Ein Tag in Jonestown“ ist seit dem 17. Juni 2024 auf Disney+ erhältlich. Die Miniserie wurde von National Geographic produziert und von Regisseurin Marian Mohamed („Defending Digga D“) gedreht. Sie verfügt über drei Folgen, die sich auf die tödlichen Ereignisse in Jonestown am 17. und 18. November 1978 fokussieren. Jonestown war eine Siedlung des Peoples Temples, die im Jahr 1974 von Jim Jones im Nordwesten Guyanas gegründet wurde. Am 18. November 1978 wurde sie zum Ort an dem 912 Anhänger*innen des People Temples in einem Massensuizid und -mord ums Leben kamen.

In unserem Video haben wir noch ein paar True Crime Empfehlungen für euch:

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Jim Jones und sein politischer Aufstieg

Jim Jones war ein weißer Minister, der den Peoples Temple im Jahr 1954 gründete. Seinen größten Erfolg hatte er in den 70er Jahren in San Francisco, wo die Anzahl seiner Mitglieder in den Tausendern geschätzt wurde. Die Mehrheit seiner Mitglieder waren Afroamerikaner*innen, die er mit seinen Prinzipien der „post-racial“ Gesellschaft und der ethnischen Gleichstellung für sich gewinnen konnte.

Jones begann seinen politischen Aufstieg, indem er sich im Fillmore Distrikt in San Francisco engagierte. Filmore war eine diverse, blühende Nachbarschaft, die sich in den 70er Jahren aufgrund von Sanierungsarbeiten in einer Abwärtsentwicklung befand. Jones konnte mit seinem Charisma, seinem Gerede über totale Gleichberechtigung und seinen Demonstrationen von Gedankenlesen und Glaubensheilung seine Anhänger*innen anlocken und „in die Hölle führen“. Mitglieder wurden regelmäßig bloßgestellt, geschlagen, erpresst und Gehirnwäschen unterzogen. Zudem wurde Afroamerikanischen Mitgliedern erzählt, sie würden von der Regierung in Konzentrationslager gebracht werden, sofern sie die Gemeinde verließen.

Die Gründung von Jamestown

Mit der wachsenden Aufmerksamkeit der Medien wurde Jones zunehmend paranoid und überzeugte im Jahr 1977 seine Anhänger*innen davon, nach Guyana zu ziehen, wo er die Siedlung Jonestown gründete. Jonestown existierte vier Jahre lang und war statt der versprochenen Utopie ein „lebendiger Albtraum“, so Yulanda Williams, eine Bewohnerin der Siedlung. Frauen mussten gemeinsam in einem Raum ohne Duschvorhänge duschen. Die Bewohner*innen durften sich hauptsächlich nur von Reispudding und Erdnussbutter ernähren. Außerdem wurden sie täglich um 5:30 Uhr geweckt und durften weder Bücher noch Zeitungen lesen. 

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November 1978

Am 17. November 1978 besuchte der amerikanische Kongressabgeordnete Leo Ryan aufgrund der zunehmenden Sorge um die Bewohner*innen die Siedlung . Als Ryan die Siedlung verließ, stiegen mehrere Temple-Mitglieder in seinen Wagen, um aus der Siedlung zu flüchten. Andere griffen ihn jedoch an, bevor der Wagen die Siedlung verlassen konnte. Ryan gelang es zu entkommen, wurde aber wenig später auf der Landebahn, von der er das Land verlassen sollte, erneut angegriffen. Fünf Menschen wurden dabei erschossen, darunter Ryan und drei Mitglieder der Presse.

Im Zuge dessen forderte Jones seine Anhänger*innen zum Suizid auf, den sie zuvor bereits geübt hatten. Am 18. November mischten sie Saft mit Valium und Zyankali, den sie zuerst Babys und Kindern in den Mund spritzten und dann selbst einnahmen. Denjenigen, die es nicht einnehmen wollten, wurde es mit Gewalt gespritzt. Jones selbst starb durch eine Schusswunde. Nur weniger als 100 Menschen überlebten das Massaker. Sie sind entweder an dem Tag geflüchtet oder waren zu dem Zeitpunkt in Georgetown. Insgesamt starben aber mehr als 900 Menschen, etwa 300 davon waren sogar jünger als 18 Jahre alt. 

Neue Inhalte der Dokuserie

„Das Sekten-Massaker: Ein Tag in Jonestown“ zeigt noch nie zuvor gesehene Aufnahmen, die von einem Bewohner der Siedlung aufgenommen wurden. Es werden Interviews mit Bewohner*innen gezeigt, darunter eines mit Jim Jones' Sohn Stephan Jones. Ryans Assistentin Jackie Speier und der damals kaum entkommene Mitarbeiter der Washington Post Charles Krause werden ebenfalls interviewt. Neben Jones lag ein Tonband, das die letzte Dreiviertelstunde der Verstorbenen aufgenommen hatte. Auch dieses wird in der Doku-Serie zu hören sein. 

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