Nicht alle Filme kommen beim Publikum so an, wie es von den Macher*innen erhofft wurde. Welcher Kriegsfilm sogar zwei Jahre boykottiert wurde, erfahrt ihr hier.
Joaquin Phoenix zählt heute zu den beeindruckendsten Schauspielern seiner Generation, doch seine Karriere war nicht immer frei von Kontroversen. Besonders ein Film sorgte für enormen Aufruhr: „Army Go Home!“. Die schwarze Komödie über das amerikanische Militär in Deutschland kurz vor dem Fall der Berliner Mauer sorgte bei ihrer Premiere 2001 für hitzige Debatten. Der Film stellt die Armee als chaotisch und fehlgeleitet dar, was in der angespannten Stimmung nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf massive Kritik stieß. Das Ergebnis: Der Film wurde zwei Jahre lang nicht in die Kinos gebracht.
In Hollywood kam es noch zu vielen weiteren Skandalen. Im Video beleuchten wir nur einige dieser Kontroversen.
Satire trifft auf politische Sensibilität
In „Army Go Home!“ spielt Joaquin Phoenix Ray Elwood, einen zynischen Armeesoldaten, der sich über schwarze Märkte und Partyexzesse hinwegsetzt. Der Film sollte die Reagan-Ära und deren Militarisierungspolitik satirisch beleuchten, doch die Premiere beim Toronto International Film Festival 2001 wurde zum Skandal. Die Darstellung des US-Militärs als unfähig und rücksichtslos empfanden viele Zuschauer*innen als unpatriotisch. Während einer Presseveranstaltung wurde der Cast ausgebuht, und Anna Paquin wurde sogar mit einer Wasserflasche beworfen. Aufgrund dieser Reaktionen zog das Studio den Film zurück und verschob die Veröffentlichung, um den politischen Spannungen Rechnung zu tragen.
Ein verzögerter Start mit Folgen
Als „Army Go Home!“ 2003 schließlich doch in die Kinos kam, war der anfängliche Skandal zwar verblasst, aber auch das Interesse der Zuschauer*innen. Trotz starker Darstellungen, darunter Phoenix’ nuanciertes Spiel, konnte der Film die Erwartungen nicht erfüllen. Die Veröffentlichung im Sommer, einer Zeit, die eher für Blockbuster geeignet ist, schadete zusätzlich. Trotz vereinzelter Auszeichnungen blieb „Army Go Home!“ ein kommerzieller Misserfolg, der das Potenzial, als Kultklassiker in die Filmgeschichte einzugehen, nicht ausschöpfen konnte.
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