Eine junge Studentin stirbt nach einem Exorzismus, der exorzierende Priester muss vor Gericht. Erzählt „Der Exorzismus von Emily Rose“ eine wahre Geschichte?
Jennifer Carpenter, die in „Der Exorzismus von Emily Rose“ in die Rolle der 19-jährigen Studentin Emily Rose schlüpft, erlangte zuvor bereits Bekanntheit durch ihre Verkörperung von Debra Morgan in der Thriller-Serie „Dexter“ und wirkte auch schon in anderen Filmen wie beispielsweise „Quarantäne“ mit. In „Der Exorzismus von Emily Rose“ spielt sie eine Studentin, die von Dämonen besessen sein soll und bei einem Exorzismus ums Leben kommt. Wie viel wahre Geschichte hinter der Handlung des Horror-Thrillers steckt, erfahrt ihr bei uns.
„Der Exorzismus von Emily Rose“ ist durch seine gekonnt inszenierten Horror-Szenen gut bei Fans des Genres angekommen. Für euch können Grusel-Geschichten gar nicht schaurig genug sein? Im folgenden Video stellen wir euch die elf gruseligsten Horror-Filme vor – wissenschaftlich belegt.
Darum geht es in „Der Exorzismus von Emily Rose“
++ Achtung: Spoiler zum Film „Der Exorzismus von Emily Rose“! ++
Vor Gericht steht der Priester Richard Moore (Tom Wilkinson) – jener Priester, der das 19-jährige Mädchen namens Emily Rose zu Tode exorziert haben soll. Im Gerichtsprozess folgen die Aussagen mehrerer Zeug*innen, darunter Ärzt*innen und Neurolog*innen, die ihre fachliche Meinung zum Zustand des jungen Mädchens kundtun. Medizinische Ursachen für das sonderbare Verhalten von Emily könnten ihrer Meinung nach Epilepsie oder Schizophrenie gewesen sein – was die Beschwerden der Studentin erklären könnte.
In Rückblenden wird gezeigt, wie Emily unter Wahnvorstellungen und Muskelkrämpfen leidet, weshalb sie ihr Studium abbricht. Wieder daheim in ihrem religiösen Elternhaus wird sie zunächst mit Medikamenten für epileptische Psychose behandelt, doch zeigt dies keine Wirkung. Priester Moore wird zu Rate gezogen, welcher von Emilys Besessenheit überzeugt ist und daher versucht, ihr den Dämon auszutreiben. Der Exorzismus schlägt jedoch fehl.
Zum Ende des Prozesses hin legt Priester Moore eine Tonband-Aufzeichnung als Beweis vor, auf dem der Exorzismus von Emily zu hören ist. Im Großen und Ganzen wird im Film die grundlegende Frage diskutiert: Ist solch eine Besessenheit möglich? Handelt es sich wirklich um fahrlässige Tötung einer jungen Frau? Wer sich mit diesen Fragen beschäftigen will, kann den Film anschauen: „Der Exorzismus von Emily Rose“ ist sowohl bei Amazon Prime Video als auch im Sky Store als Leih- und Kaufversion erhältlich.
Viele Horror-Filme sind von wahren Begebenheiten inspiriert. Diese wahre Geschichte steckt hinter „Conjuring – Die Heimsuchung“:
„Der Exorzismus von Emily Rose“ – die wahre Geschichte
So schaurig einem bei „Der Exorzismus von Emily Rose“ vielleicht wird, so ist die wahre Geschichte hinter dem Horror-Film noch angsteinflößender – vor allem aber ist sie sehr traurig. Die Rolle der Emily Rose basiert nämlich auf der jungen, deutschen Studentin Anneliese Michel, die im Jahre 1976 nach einem Exorzismusritual verstarb. Im Alter von 16 Jahren wurde bei ihr Epilepsie diagnostiziert; zusätzlich erkrankte sie mehrfach an Lungenentzündungen. Schon immer soll sie eher zierlich und kränklich gewesen sein. Anneliese wuchs in einem katholischen Elternhaus auf und glaubte selbst durch einige Vorfälle und Wesensveränderungen irgendwann daran, vom Teufel oder von Dämonen besessen zu sein. Schließlich unterzog sie sich ihrem ersten Exorzismus, welcher durch den Pfarrer Ernst Alt erfolgte. Selbst er soll ihr jedoch geraten haben, eine Nervenklinik aufzusuchen – dem kam Anneliese nicht nach. Sie soll sogar versucht haben, sich mit Hungern und Selbstverletzung das Böse auszutreiben, was sie stark schwächte und noch kränker werden ließ.
Pfarrer Alt und später auch ein Pater namens Arnold Renz nahmen bei Anneliese bis zu ihrem Tod insgesamt 67 Exorzismen vor. Letztendlich starb die junge Frau an starker Unterernährung und Entkräftung. Die beiden Geistlichen sowie Annelieses Eltern wurden wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung angeklagt und verurteilt. Der als „Aschaffenburger Exorzismus-Prozess“ bekannte Fall der Anneliese Michel reformierte das Ritual des Exorzismus in der katholischen Kirche. Seit 1999 ist die Anwesenheit eines Arztes bei einem solchen Exorzismusritual Pflicht. Wie ihr seht, basiert „Der Exorzismus von Emily Rose“ tatsächlich auf einer wahren Geschichte – auf jener der jungen Anneliese Michel, die ein furchtbares und tragisches Ende fand.
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