Ob es sich beim Historiendrama „Der Fuchs“, das von einem Soldaten und einem Fuchs erzählt, um eine wahre Geschichte handelt, erfahrt ihr hier.
Das Kriegsdrama „Der Fuchs“ erzählt die Geschichte eines jungen Soldaten, der eine schwierige Familiengeschichte aufweist. Mitte der 1920er-Jahre wird der junge Franz Streitberger (Simon Morzé) von seiner Familie an einen Großbauern gegeben, damit er dort arbeiten kann. Nachdem er volljährig geworden ist, kündigt er die Knechtschaft und schließt sich dem Bundesheer an. Als seine Kompanie 1940 den Angriff auf Frankreich starten soll, findet Franz einen Fuchswelpen. Diesen nimmt er mit und versucht so sein Trauma, das er durch seine Familie und die Knechtschaft erfahren hat, zu überwinden und stellt schnell fest, dass seine Vergangenheit Ähnlichkeiten mit der Situation des Fuchses aufweist. Ob „Der Fuchs“ die wahre Geschichte des jungen Franz Streitberger erzählt, verraten wir euch hier.
Ob Historiendramen wie „Der Fuchs“, Horrorfilme wie „Annabelle“ oder Action-Komödien „Pain & Gain“, die Filmindustrie bedient sich gerne an wahren Geschichten für ihre Drehbücher. Auch diese acht unglaublichen Filme, die auf wahren Begebenheiten beruhen, solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Der traurige Hintergrund zu „Der Fuchs“
++ Achtung, Spoiler-Warnung zum Film „Der Fuchs“! ++
Adrian Goiginger („Die besten aller Welt“, „Märzengrund“) erzählt in seinem Film „Der Fuchs“ eine Familiengeschichte. Die Hintergründe und die Inspiration bekommt Goiginger durch die Erzählungen seines Urgroßvaters Franz Streitberger. Dieser habe seinem Urenkel viel von der eigenen Kindheit und Jugend, sowie der NS-Zeit erzählt. Streitberger stammte aus ärmlichen Verhältnissen und wurde in der Zwischenkriegszeit an einen wohlhabenden Bauern weggeben. Es handelt sich um ein Massenphänomen, mit dem sich viele Kinder zu dieser Zeit konfrontiert sehen mussten. Das jüngste Kind galt in den Familien als wertlos, da es nicht viel Arbeit verrichten konnte und daher keinen Nutzen für die Familie darstellte. Diese Kinder mussten bei den wohlhabenden Bauern in einer Art Sklaverei schuften und konnten sich von der Zwangsknechtschaft erst mit ihrer Volljährigkeit befreien.
Nachdem sich Streitberger von der Knechtschaft befreit hatte und zum Heer gegangen war, wird er im Zweiten Weltkrieg nach Frankreich beordert. Im Wald findet er einen verletzten Fuchswelpen, den er gesund pflegt. Der Fuchs weicht Streitberger nicht mehr von der Seite, doch die Trennung der beiden Gefährten kommt immer näher. Goigingers Film erzählt von einem traurigen Lebensabschnitt seines Urgroßvaters und thematisiert dabei kaum das Kriegsgeschehen, sondern das Trauma, das sein Urgroßvater durch seine Kindheit erfahren hat.
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Wie viel ist Fiktion in „Der Fuchs“?
Eine Freundschaft zwischen einem Wildtier und einem Menschen während des Krieges scheint zunächst einmal absurd. Doch die Geschichte entspricht der Realität. Genauso wie die Familiengeschichte. Goiginger hat die Erzählungen seines Urgroßvaters auf Tonband aufgenommen, sodass er auf dieses Material für seinen Film zurückgreifen konnte. Einen kleinen Ausschnitt davon hat der Regisseur am Ende seines Filmes eingebaut. Das, was auf dem Feld passiert, hat Goiginger aus anderen Quellen recherchiert und für sein Historiendrama zusammengebaut. Sein Fokus liegt dementsprechend auf der Geschichte seines Urgroßvaters und seinem Weggefährten.
„Der Fuchs“: Freundschaft zwischen Mensch und Tier
Der Fuchs begleitet Streitberger bis an die Front. In den Mittelpunkt rückt Goiginger nicht die Kämpfe oder den Krieg, sondern die Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Streitberger ist jetzt selbst in der Situation, sich um jemanden kümmern und diesen behüten zu müssen. Dabei geht der Film auf die traumatischen Erfahrungen und seelische Verletzung des jungen Streitbergers ein, die er aufgrund seiner Knechtschaft erfahren musste. Er muss zudem darauf achten, nicht das zu wiederholen, was er selbst in seiner Kindheit erlebt hat. Die Enttäuschung und Wut in Streitberger über die Entscheidung seines Vaters ist groß. Doch durch die Freundschaft zu dem verwundeten Tier macht Streitberger klar, dass sein Vater keine wirkliche Schuld an seinem Schicksal trifft.
Der Dreh mit dem Fuchs stellte sich als eine Herausforderung dar. Für den Fuchs im Film wurden vier Fuchswelpen und zwei erwachsene Füchse verwendet. Die Fellfarbe der Füchse wurde mithilfe von Effekten digital aneinander angepasst.
- Wenn ihr den Film selbst sehen wollt, könnt ihr das seit dem 13. April 2023 im Kino machen.
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