Diese Frage über die großen Flugtiere kommt immer wieder auf und wird in den Filmen nicht ausreichend erklärt. In den Büchern gibt es allerdings eindeutige Gründe.
Vor mehr als 20 Jahren flimmerte „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“ zum ersten Mal auf den Leinwänden der Kinos. Und seitdem kommt unter Fans, die die Filme gesehen haben, immer wieder eine Frage auf: Warum haben die Gefährten sich auf den mühseligen Weg begeben, statt mit den Adlern nach Mordor zu fliegen?
In den Filmen wurde die Entscheidung nicht einmal in der Extended Edition zufriedenstellend erklärt. Die Antwort auf die Frage findet sich allerdings in den Büchern, denn da wird mehr über das stolze Volk der Adler erzählt.
Einige offene Fragen werden auch in der Serie „Die Ringe der Macht“ beantwortet. Den Trailer zur zweiten Staffel könnt ihr hier sehen.
Die Adler sind kein Taxiunternehmen
Es mag den Anschein erwecken, dass es ein Leichtes für Gandalf ist, die Adler zu rufen und mit ihnen kreuz und quer über Mittelerde hinwegzufliegen. Immerhin lässt der Zauberer sich von einem der Adler aus seiner Gefangenschaft bei Saruman befreien. Und die Adler retteten ihn auch zuvor, wie wir in „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ gesehen haben. Dennoch muss erwähnt werden, dass die Adler kein Taxiunternehmen sind, die der Zauberer oder andere Individuen einfach rufen können, wie es ihnen beliebt.
Gandalf ist sehr alt und hat eine tiefe Verbindung zu verschiedenen Völkern Mittelerdes. Dazu gehören auch die Riesenadler, die ein sehr altes und stolzes Volk in der Welt sind. Wann immer die Adler Gandalf zur Seite eilen, tun sie dies aus Freundschaft und weil sie ihm einen Gefallen schulden. Erwähnt wird dies unter anderem im Buch „Der kleine Hobbit“.
Darüber hinaus wurde in weiteren Werken von Tolkien über die Adler berichtet. Demnach sind sie von dem Anführer der Valar, den Göttern Mittelerdes, persönlich erschaffen worden und waren dessen Botschafter und Spione. Daher haben sie sich zu gegebenen Zeiten, wie der „Schlacht der Fünf Heere“ auf die Seite der freien Völker geschlagen, oder freiwillig geholfen, Frodo und Sam aus den Feuern des Schicksalsberges zu retten.
Die Mission sollte ein Geheimnis bleiben
Im ersten Teil der Trilogie versammelte Elrond Vertreter der freien Völker Mittelerdes, um zu beraten, wie mit dem Ring und der Bedrohung durch Sauron umgegangen werden soll. Nach einer hitzigen Debatte wurde entschieden, dass der Hobbit Frodo, begleitet von acht Gefährten, den Ring nach Mordor bringen soll. Neun Gefährten sind keine kampfstarke Truppe, wenn man sie den Armeen Mordors gegenüberstellt. Doch eine direkte Konfrontation war auch nie geplant.
Es war das Geheimnis, das die größte Stärke der Gefährten war. Sauron wusste nichts von dem Unternehmen und so sollte es auch bleiben. Wären die Gefährten auf den Adlern nach Mordor geflogen, wären sie sofort entdeckt worden. Der Dunkle Herrscher hätte ihnen all seine Macht entgegengeworfen. Nicht nur Orks und Trolle wären auf sie aufmerksam geworden, sondern vor allem die Ringgeister hätten gefährlich werden können. Auf ihren geflügelten Schatten wären sie selbst für die Adler eine Bedrohung gewesen.
Es hätte sogar ausgereicht, dass die Gefährten im Luftkampf einfach von den Adlern heruntergefallen wären. Einen solchen Sturz hätten sie gar nicht erst überlebt. Daraufhin hätten die Anhänger Saurons ganz in Ruhe die Überreste nach dem Ring durchsuchen können.
Eine Reise auf den Adlern erscheint auf den ersten Blick sinnvoll, jedoch hatte es seine Gründe, weshalb die Gefährten die gefährliche Reise zu Fuß unternommen haben. Und wen die Gründe noch immer nicht überzeugen, der darf sich fragen, ob die Geschichte mit dieser oberflächlich einfach wirkenden Lösung tatsächlich so episch geworden wäre, wie sie letztendlich geworden ist.
