Aus Hollywood schwappen immer wieder Erfolgsformate zu uns herüber. Dass es auch interessante deutsche Serien gibt, beweist Amazon Prime mit seinem Portfolio.
Erfolgreiche Formate wie „Game of Thrones“ oder „Lost“ zeigen immer wieder, wie sehr sich die Traumfabrik in konsistenten Erzählmethoden versteht und so das Publikum über einen langen Zeitraum zu fesseln weiß. Aber nicht nur Kino-Blockbuster, in denen Stars wie Matthias Schweighöfer oder Elyas M’Barek zu sehen sind, attestieren den deutschen Filmschaffenden mindestens ebenso viel Können. Auch inländische Serienproduktion schaffen es in aller Regelmäßigkeit zu überzeugen. Wir haben für euch die interessantesten deutschen Serien zusammengestellt, die Amazon Prime im Angebot hat.
„Babylon Berlin“
In den 20er-Jahren wird Polizist Gereon Rath (Volker Bruch) von Köln nach Berlin versetzt, um in einem Erpressungsfall zu ermitteln. Auf dem Berliner Polizeipräsidium stößt er auf die Stenotypistin Charlotte Richter (Liv Lisa Fries), mit der er fortan zusammenarbeitet. Schnell findet sich der Beamte in einem undurchsichtigen Geflecht aus Korruption, Drogenmissbrauch und Extremismus wieder. Basierend auf dem Roman „Der nasse Fisch“ von Volker Kutscher erzählt Regisseur Tom Tykwer mit „Babylon Berlin“ vor authentischer Kulisse eine packende Kriminal-Geschichte mit historischem Hintergrund.
„4 Blocks“
Der Libanese Ali „Tony“ Hamadi (Kida Khodr Ramadan) ist Anführer eines Familienclans, der von Berlin-Neukölln aus seinen kriminellen Geschäften nachgeht. Tonys Onkel Ibrahim, der ehemalige Chef der Organisation, hat sich zwar zurückgezogen, zieht aus dem Hintergrund aber nach wie vor die Fäden. Tony ist mit seiner Rolle als ausführende Instanz aber unglücklich und möchte am liebsten aus dem kriminellen Milieu aussteigen – wofür er allerdings eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung braucht. „4 Blocks“ zeichnet das realistische Abbild eines Aussteigers, der sich zwischen den Kulturen, familiären Erwartungen und moralischen Fragen aufreibt.
„Beat“
Für den Berliner Club-Promoter Beat (Jannis Niewöhner) gibt es nur das pralle Nachtleben: Drogenkonsum, Sex und die Club-Szene der Hauptstadt prägen seinen Alltag. Doch das exzessive Dasein erfährt eine drastische Wendung, als die Polizei auf ihn zukommt. Da Beat etliche Kontakte pflegt, kann er den Behörden bei der Jagd auf Organhändler nützlich sein. Filmemacher Marco Kreuzpaintner beweist mit „Beat“ ein beachtlich breites thematisches Spektrum. Angetrieben von den wummernden Beats der Clubszene, arbeitet sich die Serie mit hoher Schlagzahl durch eine Thriller-Geschichte, die auch moralische und existenzielle Fragen stellt.
„Berlin, Berlin“
Für Charlotta „Lolle“ Holzmann (Felicitas Woll) beginnt ein ganz neuer und aufregender Lebensabschnitt. Nachdem ihr Freund Tom (Andi Slawinski) nach Berlin gezogen und per Brief mit ihr Schluss gemacht hat, zieht Lolle ihrem Ex hinterher. Ihr Ziel: Sie möchte ihn und seine neue Partnerin Bernadette auseinanderbringen. Nach einer Idee von Schriftsteller und Drehbuchautor David Safier, erzählt „Berlin, Berlin“ auf amüsante Weise vom Irren und Wirren des Liebeslebens, bleibt dabei aber nicht nur urkomisch, sondern schlägt auch immer wieder ernstere Töne an. Gewürzt wird die Erzählung mit kurzen Comic-Strips, die Lolle als Cartoon-Figur zeigen.
„Weissensee“
Die Leben der Familien Kupfer und Hausmann könnten Anfang der 80er in Ostdeutschland unterschiedlicher nicht sein. Während Vater Hans Kupfer (Uwe Kokisch) und und dessen Söhne Falk (Jörg Hartmann) und Martin (Florian Lukas) Staatsbedienstete sind, singt Dunja Hausmann (Katrin Sass) kritische Lieder gegen das DDR-Regime und erzieht ihre Tochter Julia (Hannah Herzsprung) zur Freidenkerin. Die Konflikte eskalieren, als sich Martin und Julia bei einer Verkehrskontrolle kennenlernen – und ineinander verlieben. Vor historischem Hintergrund erzählt „Weissensee“ ein imposantes Familienepos, das vom Leben in der DDR über den Mauerfall bis hin zur Nachwendezeit reicht.
„Stromberg“
Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) ist Leiter der Schadensregulierung eines großen Versicherungsunternehmens. Als ein Kamera-Team das Treiben der Abteilung porträtieren will, setzt der schaumschlagende Chef alles daran, sein Wirken und seine Truppe in einem guten Licht dastehen zu lassen. Mit viel Wortwitz, Ironie und Sarkasmus entwirft Regisseur Ralf Husmann mit der Mockumentary „Stromberg“ einen fiktiven Büroalltag, der durch allerlei Fettnäpfchen und derben Humor geprägt ist – und vor allem durch seine Hauptfigur für einige Lacher sorgt. Die Sitcom wurde mit einigen Auszeichnungen bedacht, darunter der Deutsche Comedypreis.
„Türkisch für Anfänger“
Lenas (Josefine Preuß) Leben ändert sich drastisch, als sich ihre Mutter (Anna Stieblich) in den türkischen Polizisten Metin (Adnan Maral) verliebt. Denn der Beamte bringt nicht nur eine neue Kultur ins Leben des Mutter-Tochter-Gespanns, sondern auch seine Kinder Cem (Elyas M’Barek) und Yağmur (Pegah Feridoni). Regisseur Bora Dagtekin („Das perfekte Geheimnis“) wirft seine Figuren auf unnachahmliche Weise ins sensible Spannungsfeld unterschiedlicher Kulturen, beleuchtet die Problematik von Patchwork-Familien und bereitet diese Themen humorvoll auf. Übrigens überschneidet sich „Türkisch für Anfänger“ mit Dagtekins Serie „Doctor’s Diary“.
„Der Tatortreiniger“
Heiko „Schotty“ Schotte (Bjarne Mädel) hat einen ungewöhnlichen Job: Als Tatortreiniger ist er an Orten des Verbrechens immer der Letzte. Putzeimer, Lappen, Wischmopp und Desinfektionsmittel gehören zu seinen Arbeitsutensilien, wenn er nach der polizeilichen Spurensicherung für Ordnung und Hygiene sorgen muss. Zweifelsohne versteht sich „Der Tatortreiniger“ als schwarze Komödie, lässt es dabei aber auch nicht an Tiefgang missen. Wenn Schotty in tiefgründige Gespräche mit Angehörigen, Polizisten und anderen Beteiligten verwickelt wird, hat das nicht nur einen ganz eigenen skurrilen Charme, sondern wirft auch ganz existenzielle Fragen auf.
„LOL: Last One Laughing“
„LOL: Last One Laughing“ ist zwar kein klassisches Serienformat, dafür aber eine Comedy-Show mit viel Humor und Unterhaltungswert. Komiker-Ikone Bully Herbig lädt zehn Kolleginnen und Kollegen ein, die für sechs Stunden in eine Studiowohnung eingesperrt werden und sich gegenseitig zum Lachen bringen müssen. Wer auf die Späße der anderen anspringt und auch nur ein Schmunzeln über die Lippen bringt, verliert eins von zwei Leben. Wer zweimal scheitert, ist raus. Comedy-Größen wie Carolin Kebekus, Kurt Krömer und Max Giermann zeigen in diesem amüsanten Format ihr geballtes komödiantisches Talent.
„Pastewka“
Bastian (Bastian Pastewka) wühlt sich beharrlich und beileibe nicht immer ganz geschickt durch sein Privatleben. Zwar versucht der TV-Komiker seine vielen Fehltritte zu kaschieren, findet mit Freundin Anne (Sonsee Neu) und seiner Familie aber immer wieder Menschen, die seine Missgeschicke und Vertuschungsversuche aufdecken. Selbstredend verkörpert Comedy-Spezialist Bastian Pastewka hier sein Alter Ego. Doch die Sitcom „Pastewka“ zeichnet nicht das Leben des deutschen Komikers nach, sondern erzählt fiktiv und überspitzt vom humorvollen Treiben des Ausnahme-Spaßvogels und erinnert dabei oftmals an „Stromberg“.
Seid ihr Comedy-Fans? Dann identifiziert diese Serien anhand ihrer Häuser: