Das Leben eines Kriminellen ändert sich, als er sich mit einem Priester anfreundet. Wie viel wahre Geschichte in dem Drama „Johnny“ steckt, erfahrt ihr hier.
Als Patryk (Piotr Trojan) wegen eines Einbruchs vor Gericht landet, soll er Sozialstunden in einem Hospiz ableisten. In der Palliativ-Einrichtung begegnet er dem Priester Jan Kaczkowski (Dawid Ogrodnik), der sich aufopfernd und hingebungsvoll um die Sterbenden kümmert und mit seiner charismatischen und einnehmenden Art junge Leute zu karitativen Tätigkeiten animiert. Doch bei aller Nächstenliebe hat der Geistliche auch selbst Probleme. Eigentlich glaubt niemand an Patryk, doch zwischen den ungleichen Männern entwickelt sich eine Freundschaft, die sein Leben grundlegend verändert. Ob das polnische Netflix-Drama „Johnny“ auf einer wahren Geschichte beruht, klären wir hier.
Wenn ihr euch anschauen wollt, wie sich die Freundschaft von Jan und Patryk in „Johnny“ entwickelt, findet ihr den Film im Netflix-Abo. Bewegend geht es aber auch im Leben von Musikstars zu, wie unser Video beweist.
Ist eine wahre Geschichte die Vorlage zu „Johnny“?
Tatsächlich hat das mitreißende Drama einen realen Hintergrund, wie TheCinemaholic berichtet. Als Geistlicher war Jan Kaczkowski für die katholische Kirche tätig, nachdem er 2002 zum Priester geweiht wurde. Durch sein Aufbaustudium an der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. in Krakau erlangte der Pfarrer zudem Kenntnisse in der Bioethik, der er sich unter anderem in seinem Buch „Zamiast czekać, zacznij żyć!“ gewidmet hat. Während seiner Zeit in der Seelsorge kümmerte sich Kaczkowski bereits um krebskranke Menschen, was ihn dazu animierte, zunächst ein mobiles Hospiz zu gründen. Ab 2004 machte sich der Geistliche für den Bau einer stationären Einrichtung im nordpolnischen Puck stark, die 2009 eröffnet wurde und die er anschließend auch leitete.
Mit dem Netflix-Drama „Johnny“ von Regisseur Daniel Jaroszek wurde das Leben und die Freundschaft der beiden ungleichen Männer allerdings nicht zum ersten Mal thematisiert. Drehbuchautor Maciej Kraszewski zeichnet nicht nur für das Skript zum emotionalen Drama verantwortlich, sondern schrieb auch den gleichnamigen Roman. The Cinemaholic beschreibt die filmische Verwertung als „getreue Adaption“ von Patryks Leben, die von vielen realen Ereignisse inspiriert ist und den Werdegang eines Kriminellen dokumentiert, der von Drogenmissbrauch und einem gewalttätigen Elternhaus geprägt ist. Die außergewöhnliche Freundschaft des Duos bildet dann auch die Grundlage für das packende Sozialdrama.
Dramatisch geht es auch im Serienformat zu, wie unsere Bilderstrecke zeigt:
„Johnny“: Was wurde aus den Protagonisten im wahren Leben?
Schon seit seiner Kindheit an einer starken Sehschwäche und linksseitigen Lähmungserscheinungen leidend, wurde Pater Jan im Jahr 2012 ein Glioblastom diagnostiziert – ein Hirntumor. Am 28. März 2016 erlag der Priester schließlich den Folgen seiner Krebserkrankung. Patryk ist mittlerweile ein erfolgreicher Koch und führt mit Frau und drei Kindern ein glückliches Familienleben. Mit der Fundcja Kaczkowskiego hat der Gastronom im Andenken an Pater Kaczkowski eine gemeinnützige Organisation gegründet, die Patient*innen dabei unterstützt, sich im medizinischen Versorgungssystem zurechtzufinden. Und wie es der fürsorgliche Priester in der wahren Geschichte zu „Johnny“ vorgelebt hat, widmet sich auch Patryk mit seiner Institution onkologisch Erkrankten und deren Familien – um sie, ganz im Sinne des gutherzigen Geistlichen, auf ihrem letzten Lebensweg würdevoll zu begleiten.
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