Zwei unbedarfte Seeleute werden in „War Sailor“ Protagonisten im Zweiten Weltkrieg. Ob das Kriegs-Drama auf einer wahren Geschichte basiert, klären wir hier.
Alfred „Freddy“ Garnes (Kristoffer Joner) und sein Freund Sigbjørn „Wally“ Kvalvåg (Pål Sverre Hagen) heuern auf einem Handelsschiff an, das den heimischen Hafen nur wenige Monate vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Norwegen verlässt. Ehe sich die beiden Freunde versehen, finden sie sich als unbedarfte Seeleute in einem Krieg wieder, dem sie kaum gewachsen sind. Am Ende geht es für die Besatzungen ums blanke Überleben. Aber basiert die Erzählung aus dem dramatischen Dreiteiler „War Sailor“ auf einer wahren Geschichte?
Wenn euch nach fiktiver Action ist, findet ihr ein paar Netflix-Tipps im Video.
„War Sailor“: Wahre Geschichte oder Fiktion?
Dass sich bei „War Sailor“ die Frage nach realen Hintergründen aufdrängt, kommt nicht von ungefähr. Im Vorspann ist die Rede von 300000 Norwegern, die für die Alliierten in der norwegischen Handelsflotte tätig waren – und dass einer von neun Seeleuten gestorben ist. Auch wenn Alfred „Freddy“ Garnes und Sigbjørn „Wally“ Kvalvåg fiktive Figuren sind, greift der dramatische Kriegsfilm eine wahre Begebenheit auf. Als das neutrale Norwegen im Frühling 1940 von den Deutschen besetzt und die Region um Bergen von den Nazis gnadenlos bombardiert wurde, entsandte die Nortraship (Norwegische Schifffahrts- und Handelsmission) über 1000 Schiffe zur Unterstützung der Alliierten. Tatsächlich bestanden die Besatzungen zum größten Teil aber nicht aus Soldaten, sondern lediglich aus Handelsseglern, die weder militärisch geschult waren, noch Kampf-Erfahrung hatten. Allerdings hatte die norwegische Regierung den Briten 1939 bereits zugesagt, ihre Handelsschiffe als Unterstützung im Krieg einzusetzen. Die Flotten transportierten also lebenswichtige Vorräte, um Verbündeten wie Frankreich, der UdSSR, Großbritannien und den USA zu helfen. Regisseur Gunnar Vikene („Kill Billy“) hat die wenig beachtete, wahre Geschichte der vergessenen Helden aus „War Sailor“ nun zu einem packenden Dreiteiler geformt und ihnen damit ein kleines Denkmal gesetzt.
Wahre Geschichten wurden auch schon im Horror-Genre adaptiert:
Die reale Geschichte aus „War Sailor“ wurde bereits verfilmt
Tatsächlich ist das Kriegsdrama keine gänzlich neue Produktion. Wie RadioTimes berichtet, wurde „War Sailor“ schon 2022 veröffentlicht – und gilt zudem als teuerste Filmproduktion aus Norwegen. Die dramatische Geschichte um die tapferen Freunde, die arglos in einen erbitterten Krieg geworfen werden, unterscheidet sich erzählerisch nicht wesentlich von der Version, die eine Zeit lang auf Netflix verfügbar war. Allerdings legt der populäre Streamingdienst im Gegensatz zum Original nicht nur einen epischen Dreiteiler vor, die neue Version wurde auch um neues und bislang unveröffentlichtes Material ergänzt. In diesem Umfang entwickelt das packende Kriegsdrama noch mehr erzählerische und inszenatorische Wucht – auch wenn „War Sailor“ lediglich in seiner Prämisse auf einer wahren Geschichte beruht.
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