Zweifelsohne hat John Rambo Filmgeschichte geschrieben und Action-Fans weltweit begeistert. Tatsächlich hat der kernige Veteran ein reales Vorbild.
Neben dem Profiboxer Rocky Balboa gilt auch die Figur des traumatisierten Vietnamveterans John Rambo als eine von Sylvester Stallones Paraderollen. Die größte Hürde des martialischen Anti-Helden war stets die Wiedereingliederung ins Zivilleben, die neben der krachenden Action schon in „Rambo” das Leitmotiv war. Laut David Morrell, der für die Literaturvorlage „First Blood” von 1972 verantwortlich zeichnet, stand für den populären Soldaten eine echte Persönlichkeit Pate.
Ihr könnt euch kaum noch an „Rambo“ erinnern? Dann könnt ihr mit dem Video noch mal in die 80er zurückkehren.
Wer ist das Vorbild für John Rambo?
In seinem 2012 erschienenen Buch „Rambo and Me“ verriet Autor David Morrell, dass die Figur von John Rambo lose auf einem US-Kriegshelden basiere:
„Als ich den Roman schrieb, hatte ich Audie Murphy im Kopf. Er war Amerikas höchstdekorierter Soldat im Zweiten Weltkrieg.“
Der besagte Audie Murphy war gebürtiger Texaner, der sich für sein Land mehr als verdient gemacht hat. Murphy erhielt im Grunde jede militärische Auszeichnung, die man als Armeeangehöriger bekommen kann, manche bekam der Soldat sogar mehrfach. Mit 33 Auszeichnungen und Medaillen wurde Murphy geehrt, darunter auch die hoch angesehene „Medal of Honor”. Dass er fünf Auszeichnungen von Frankreich erhielt, hat einen guten Grund – denn während seiner dreijährigen Armee-Laufbahn war Murphy auch an der Befreiung Frankreichs beteiligt.
Nach dem fatalen Angriff auf Pearl Harbour entschied sich Murphy, in die Armee einzutreten. Doch im Alter von gerade mal 16 Jahren wurde ihm dies verwehrt. Mit 17 versuchte er, mit einem gefälschten Ausweis, der ihn volljährig machte, sein Glück zunächst bei den US-Marines und dann bei den Fallschirmjägern – wofür aber seine Körpergröße nicht ausreichte. Im Juni 1942 klappte es schließlich bei der US-Army.
Was wurde aus Audie Murphy?
Nach seiner Armee-Karriere wurde der Ex-Soldat Schauspieler und Autor. Und tatsächlich konnte der gebürtige Texaner beim Film einige beachtliche Erfolge feiern. Vor allem in Western und Abenteuerfilmen hatte der Darsteller seine Nische gefunden, die er mit Werken wie „Die Unerbittlichen”, „Der Mann aus Texas” und „Zur Hölle und zurück” gekonnt bediente. Für Letzteres hatte der Veteran sogar die Literaturvorlage geliefert, basiert der Kriegsfilm doch auf seinem Buch „To Hell and Back”.
Im Mai 1971 starb Murphy bei einem Flugzeugabsturz, als er sich mit einem Privatjet auf dem Weg zu einem Geschäftstreffen befand. Wie sehr der hochdekorierte Soldat Amerika nicht nur popkulturell, sondern auch historisch geprägt hat, zeigt sich auch an seinem Grab. Seine Ruhestätte, die im Gegensatz zu anderen Veteranen nicht mit Goldblatt verziert, sondern in schlichtem Weiß gestaltet ist, zählt in Arlington zu den meistbesuchten Gräbern der Stadt – neben dem von US-Präsident John F. Kennedy.