Der Film „Dschungelkind“ zeigt die Geschichte von Sabine Kuegler, die ihre Kindheit im Dschungel verbrachte. Doch beruht der Film auf einer wahren Geschichte?
In dem deutschen Spielfilm „Dschungelkind“ aus dem Jahr 2011 wird die Kindheit und Jugend von Sabine Kuegler im Urwald in Papua-Neuguinea gezeigt. Sie lebt gemeinsam viele Jahre mit einem einheimischen Stamm und lernt im Dschungel zu überleben. Doch wie wahr ist die Geschichte hinter dem Film?
Das Video stellt euch mehr Filme nach wahrer Begebenheit vor:
Was passiert in „Dschungelkind“?
+++ Achtung: Spoiler zum Film „Dschungelkind“! +++
Im Film wird Sabine Kuegler von Stella Kinkat („Romy“) als Kind und Sina Tkotsch („Das Traumschiff“ oder „Ein Fall für Zwei“) als jugendliches Mädchen gespielt. Letztere hat im Übrigen eine große Ähnlichkeit mit ihrem echten Pendant. Ebenfalls wirken die Darsteller*innen Nadja Uhl und Thomas Kretschmann als ihre Eltern mit.
Der Regisseur Roland Suso Richter legt in seinem Film „Dschungelkind“ großen Wert darauf, dass der Konflikt der beiden Kulturen in Form von Europäer*innen und indigenen Völkern, die hier aufeinandertreffen, erklärt sowie Verständnis für die verschiedenen Verhaltensweisen geschaffen wird. Im Film trifft die Familie Kuegler auf den Eingeborenenstamm der Fayu. Dieser soll von Klaus Kuegler, dem Vater der Familie, erforscht werden. Wie es nicht anders zu erwarten ist, gehen die Meinungen bei einigen wichtigen Themen wie Leben und Tod oder Liebe und Hass auseinander und die Familie Kuegler sowie der Stamm der Fayu müssen viel voneinander lernen. Das Aufeinandertreffen von verschiedenen Ansichten wird besonders deutlich, als die Familie versucht, ein zum Sterben im Dschungel zurückgelassenes Kind zu retten. Einziges Problem, das Kind gehört einem verfeindeten Stamm an. Ebenso wird die junge Sabine Kuegler während eines Urlaubs in Deutschland mit einer scheinbar fremden Welt konfrontiert. Das junge Mädchen fühlt sich eben mehr im Urwald von Papua-Neuguinea zu Hause. Ihre gewonnenen Freundschaften mit einigen Stammesmitgliedern der Fayu muss Sabine allerdings eines Tages aufgeben, da sie auf ein Internat in Europa zieht.
Guckt euch die Bilderstrecke zu „Heilstätten“ an und erfahrt mehr über die wahre Geschichte des deutschen Films:
Basiert „Dschungelkind“ auf einer wahren Geschichte?
Sabine Kuegler kam 1972 in Nepal auf die Welt und ist die Tochter von zwei deutschen Sprachwissenschaftlern. Ihre ersten Jahre verbrachte sie ebenfalls dort. Später reiste ihre Familie tatsächlich nach West-Papua und Sabine Kuegler wuchs bei dem Stamm der Fayu im Urwald in Papua-Neuguinea, flächenmäßig der drittgrößte Inselstaat der Welt, auf. Ihre Eltern reisten dorthin, um die Sprache ebendieses Stammes zu erforschen.
Von dem Stamm der Fayu lernte sie das Schießen mit Pfeil und Bogen, welche Pflanzen giftig waren und das allgemeine Überleben im Dschungel.
Mit 17 kehrte die junge Frau in die Zivilisation nach Europa zurück, da ihr Visum ab dem 18. Lebensjahr auslief und verschriftlicht ihre Lebensgeschichte 2005 unter dem Titel „Dschungelkind“ zu einem Weltbestseller. Das Buch wurde von Roland Suso Richter im Jahr 2010 unter gleichnamigem Titel verfilmt und wurde ebenfalls zu einem großen Erfolg. Auf das Konto des Regisseurs gehen unter anderem auch Filme wie „Mogadischu“ und „Die Grenze“. Sabine Krueglers Dorf im Film wurde im Regenwald von Malaysia, genauer im Nationalpark Taman Negara, mehrere Wochen lang nachgebaut und das einstige Dschungelkind besuchte das Set mehrere Male.
Sabine Kuegler lebt heute mit ihren Kindern in Deutschland und engagiert sich für zahlreiche Hilfsprojekte, darunter für Menschenrechte und den Kultur-Erhalt von indigenen Völkern. Im Jahr 2011 kehrte sie übrigens für einige Jahre zurück in den Dschungel und lebte mit verschiedenen Stämmen zusammen.
Damit können wir zusammenfassend sagen, dass es sich bei dem Film „Dschungelkind“ tatsächlich um eine sehr beeindruckende, wahre Geschichte handelt.
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