Nicht viele Schauspieler haben den Status um einen Film maßgeblich zu ändern. Wie Al Pacino das aber hinbekam, erfahrt ihr hier.
Im Jahr 1975 erschien mit „Hundstage“ ein Film, der sich schnell als Klassiker etablierte. Sidney Lumets Werk erzählt die Geschichte eines missglückten Bankraubs in Brooklyn, basierend auf realen Ereignissen. Al Pacino spielt Sonny Wortzik, einen verzweifelten Mann, der aus Liebe zu seiner Transfreundin Leon (Chris Sarandon) Geld für deren geschlechtsangleichende Operation beschaffen will. Die emotionale Intensität des Films wird durch Pacinos nuanciertes Schauspiel unterstrichen, doch nicht alle Szenen der ursprünglichen Drehbuchfassung schafften es ins Finale. Pacino selbst setzte sich dafür ein, eine entscheidende Änderung vorzunehmen, die den Ton des Films maßgeblich beeinflusste.
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Ein Kampf um Authentizität
Im ursprünglichen Drehbuch war eine Szene geplant, in der Leon Sonny in Marilyn-Monroe-Verkleidung vor der Bank küsst. Pacino wehrte sich entschieden dagegen und erklärte später: „Es ist niemals so passiert.“ Für ihn war diese Darstellung eine übertriebene und unrealistische Interpretation der realen Ereignisse, die die emotionale Tiefe der Figuren untergraben hätte. Stattdessen plädierte er für einen realistischen Ansatz, der der wahren Beziehung zwischen Sonny und Leon gerecht wird. Pacino betonte in Gesprächen mit Regisseur Sidney Lumet, dass die Handlung auf wahren Begebenheiten basiere und Authentizität daher oberste Priorität habe. Schlussendlich wurde die Szene gestrichen und durch ein intensives Telefonat ersetzt, in dem sich die Figuren emotional voneinander verabschieden.
Eine Figur jenseits von Labels
„Hundstage“ beeindruckt nicht nur durch seine packende Handlung, sondern auch durch die nuancierte Darstellung von Sexualität und Identität. Pacino erklärte später, dass er bei seiner Darstellung von Sonny keine Wertung über dessen Sexualität vorgenommen habe. Für ihn stand die Menschlichkeit der Figur im Vordergrund, nicht ihre Label. Dass Sonny in einer Liebesbeziehung mit einer Transfrau gezeigt wird, war für einen Film der 1970er-Jahre ungewöhnlich – doch Pacino betrachtete diese Dynamik als Teil einer universellen Erzählung über Liebe und Verzweiflung. Der Verzicht auf vereinfachende Darstellungen machte „Hundstage“ zu einem bahnbrechenden Werk, das noch heute als Meilenstein des modernen Kinos gilt.
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