Wer sich nach Sci-Fi und Fantasy mit lebensnahen Themen befassen will, findet in Dramen das passende Genre. Diese Filme über Depressionen gehören dazu.
Zwar werden Depressionen mittlerweile als Volkskrankheit bezeichnet, doch vielerorts ist die psychische Erkrankung noch stigmatisiert. Viele Filmschaffende haben sich dem Thema aber schon angenommen und es enttabuisiert. Ob Drama oder Komödie – Hollywood und andere Produktionsstätten haben bereits auf vielfältige Weise versucht, dem Publikum zu vermitteln, dass Depressionen wesentlich mehr sind als sporadische Stimmungsschwankungen. Zehn Filme über Depressionen findet ihr nachfolgend in unserer Liste.
Welche Drama-Serien unsere Redaktion bewegen, seht ihr in diesem Video:
„Cake“
Nach dem Tod ihres Kindes und der Trennung von ihrem Mann geht es Claire Simmons (Jennifer Aniston) nicht gut. Als sich dann auch noch ein Mitglied aus ihrer Selbsthilfegruppe das Leben nimmt, begibt sich die chronisch Kranke auf Spurensuche. Auf ihrer emotionalen Odyssee findet sie sich schließlich selbst. Auf beeindruckende Weise erzählt „Cake“ von Schlüsselerlebnissen, die zu Depressionen geführt haben und zeigt dabei eine überzeugende Jennifer Aniston in der Hauptrolle.
„It’s Kind of a Funny Story“
Der Leistungsdruck in der Schule macht Craig (Keir Gilchrist) so sehr zu schaffen, dass er kurz vor dem Suizid steht. Schließlich weist er sich selbst in eine psychiatrische Klinik ein und soll fünf Tage dort bleiben. Er freundet sich mit dem Patienten Bobby (Zach Galifianakis) an und lernt dazu noch die 16-jährige Noelle (Emma Roberts) kennen. Mit Humor, aber auch Fingerspitzengefühl nähert sich „It’s Kind of a Funny Story“ dem Thema Depressionen.
„Durchgeknallt – Girl, Interrupted“
Mit Halluzinationen und nach einem versuchten Selbstmord kommt die 17-jährige Susanna (Winona Ryder) in eine psychiatrische Klinik. Zwischen ihrer extrovertierten Mitpatientin Lisa (Angelina Jolie) und einer schikanösen Klinikleitung beginnt für die junge Frau eine schwierige Sinnsuche. „Durchgeknallt – Girl, Interrupted“ erzählt ohne Klischees und sehr sensibel von psychischen Erkrankungen. Angelina Jolie erhielt für ihre Darstellung einen Oscar.
- Das emotionale Drama ist bei Netflix im Abo enthalten und bei Amazon und iTunes zum Kaufen und Leihen verfügbar.
„Helen“
Musikprofessorin Helen (Ashley Judd) führt ein glückliches Leben, hat einen liebevollen Ehemann und ein gutes Verhältnis zu ihrer Tochter. Doch als sie an Depressionen erkrankt, die Diagnose verheimlicht und auch Medikamente nicht mehr helfen, ändert sich ihr Leben drastisch. „Helen“ spricht das Thema Depressionen offen an, beleuchtet dabei aber nicht nur die betroffene Person, sondern auch die Angehörigen.
„Prozac Nation – Mein Leben mit der Psychopille“
Aus der unteren Mittelschicht stammend, beweist Elizabeth Wurtzel (Christina Ricci) ihr Talent mit einigen Artikeln bei bekannten Zeitungshäusern. Doch als sich ihre Eltern scheiden lassen, kompensiert sie dieses Schlüsselerlebnis mit Drogen und Affären. Im Zuge ihrer Psychotherapie wird ihr das Mittel Prozac verschrieben – das sie letztlich mehr zerstört als Hilfe verschafft. „Prozac Nation“ begeistert mit einer grandiosen Christina Ricci und übt dabei noch Kritik an der Leistungsgesellschaft.
- Das packende Drama ist aktuell nicht streambar, aber bei Amazon als DVD zu haben.
„Der Biber“
Walter Black (Mel Gibson) ist Geschäftsmann bei einer mäßig erfolgreichen Spielzeugfirma und glücklich mit seiner Frau Meredith (Jodie Foster) verheiratet. Die beiden Söhne sind in einem schwierigen Alter. Als Walter dem Druck all dieser Rollen, die er ausfüllen muss, nicht mehr standhält, entwickelt er schwere Depressionen – und findet in einer Biberpuppe sein Sprachrohr. Authentisch porträtiert „Der Biber“ eine von Depressionen gebeutelte Familie.
„Garden State“
Andrew Largeman (Zach Braff) ist erfolgloser Schauspieler und kehrt in seine Heimat New Jersey zurück, da seine querschnittsgelähmte Mutter verstorben ist. Zwischen Trauer und Depressionen versucht er nicht nur, sich seinem Vater wieder zu nähern, sondern lernt auch die außergewöhnliche Sam (Natalie Portman) kennen. Zach Braffs Regiedebüt „Garden State“ behandelt das Thema sensibel, unaufgeregt und respektvoll. Die feine Prise Humor kommt dabei aber nicht zu kurz.
„Silver Linings“
Pat Solitano (Bradley Cooper) hat acht Monate in einer Psychiatrie verbracht, weil er den Liebhaber seiner Frau verprügelt hat. Dennoch hofft er darauf, sie zurückzugewinnen. Er kehrt nicht nur in sein Elternhaus zurück, sondern lernt auch die ebenfalls depressive Tiffany (Jennifer Lawrence) kennen. „Silver Linings“ zeigt eindrucksvoll das Spannungsfeld aus Krankheit, Familie und Freundeskreis. Jennifer Lawrence gewann für ihre Darstellung den Oscar.
- Die Tragikomödie ist bei Amazon, iTunes und Google Play zum Leihen und Kaufen verfügbar.
„Der Geschmack von Rost und Knochen“
Durch einen Arbeitsunfall verliert Dompteurin Stéfanie (Marion Cotillard) beide Unterschenkel – Depressionen sind die Folge. Halt findet sie bei dem schroffen Türsteher Alain (Matthias Schoenarts), der mitleidlos mit ihr umgeht. Doch auch er hat mit sich selbst zu kämpfen. „Der Geschmack von Rost und Knochen“ erzählt beeindruckend von zwei verletzten Seelen, die gemeinsam neuen Lebensmut schöpfen wollen.
„Elizabethtown“
Drew Baylor (Orlando Bloom) verliert nicht nur seinen Job und seine Freundin, sondern auch seinen Vater. Depressiv und suizidgefährdet macht er sich auf den Weg in seine Heimatstadt, um an der Beerdigung teilzunehmen. Auf dem Weg verliebt er sich in die Stewardess Claire (Kirsten Dunst), die er später wiedersieht. „Elizabethtown“ erzählt sympathisch von einem Depressiven, der durch eine neue Liebe seinen Lebensmut wiederfindet.
Wenn ihr selbst Probleme mit Depressionen habt oder euch etwas anderes belastet, könnt ihr euch an das Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe oder an die Nummer gegen Kummer wenden und über eure Probleme reden.
Wie aufmerksam verfolgt ihr die Oscars? Findet es im Quiz heraus: