Ob interessant, dramatisch, lustig, nachdenklich oder auch spannend – es gibt eine Menge Filme über die DDR. Doch gibt es welche, die herausstechen?
Die DDR gehört unumstritten zur deutschen Geschichte. Eine Vielzahl von Menschen haben die unangenehme Seite des Überwachungsstaates durchlebt, einigen wenigen gelang die Flucht. Viele Filmschaffende haben sich mit dem Thema DDR beschäftigt. Im Folgenden haben wir eine Auswahl von Filmen über die DDR für euch zusammengestellt, die man unbedingt gesehen haben sollte.
„Das Leben der Anderen“ (2006)
In Ost-Berlin des Jahres 1984 wird der linientreue Stasi Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) mit der Überwachung des erfolgreichen Dramatikers Georg Dreyman (Sebastian Koch) und dessen Lebensgefährtin Christa Sieland (Martina Gedeck) beauftragt. Doch je mehr Wiesler in das Privatleben des Paares eindringt, desto mehr wird ihm die Trostlosigkeit seines eigenen Lebens bewusst. Er entscheidet sich zu einem gefährlichen Spiel. „Das Leben der Anderen“ ist ein deutscher Film aus dem Jahr 2006 und das Filmdebüt von Florian Henckel von Donnersmarck, der den Film mit relativ geringem Budget umgesetzt hat. Das Drama stellt den Staatssicherheitsapparat und die Kulturszene Ost-Berlins in den Mittelpunkt und setzt sich ernsthaft und kritisch mit der Geschichte der DDR auseinander. In der Gesamtkomposition ist es von Donnersmarck gelungen, einen überaus sehenswerten und nachdenklichen Film in die deutschen Kinos zu bringen.
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„Mit dem Wind nach Westen“ (1982)
Der Film „Mit dem Wind nach Westen“ (Originaltitel: „Night Crossing“) aus dem Jahr 1982 ist eine US-amerikanische Verfilmung einer wahren Geschichte. Sie schildert die spektakuläre Flucht der Familien Strelzyk und Wetzel, die am 16. September 1979 mit einem selbst gebauten Heißluftballon die innerdeutsche Grenze überquerten, um nach Westdeutschland zu fliegen. Acht Personen drängten sich damals auf der winzigen Ballonplattform, die sie bis auf eine Höhe von 2000 Metern trug. In der aufwendigen Disney-Produktion von Regisseur Delbert Mann sieht man John Hurt, Jane Alexander und Beau Bridges in den Hauptrollen. Der Fluchtballon von 1979 ist in der Stadt Naila im Museum Naila ausgestellt. Dieser wurde als Dank für die Hilfe nach der Landung und die herzliche Aufnahme im Westen von den waghalsigen Flüchtlingen der Stadt Naila überlassen. 2018 kam eine deutsche Adaption der Geschichte mit dem Titel „Ballon“ von Regisseur Michael Herbig in den Kinos.
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„Der zerrissene Vorhang“ (1966)
In dem US-amerikanischen Spionage-Thriller „Der zerrissene Vorhang“ („Torn Curtain“) von Regisseur Alfred Hitchcock brillieren die Stars Paul Newman und Julie Andrews in den Hauptrollen dieser klassischen Story über internationale Spionage hinter dem Eisernen Vorhang. Paul Newman spielt den Wissenschaftler Michael Armstrong, der gemeinsam mit seiner Verlobten und Assistentin Sarah Sherman einen internationalen Kongress über Physik in Norwegen besucht. Dort nimmt Sarah versehentlich eine Nachricht für ihn entgegen und wird in ein komplexes Netz aus Spionage und Intrigen verstrickt. Hitchcocks Jubiläumsfilm konnte, nachdem sein letztes Werk „Marnie“ von 1964 finanziell enttäuscht hatte, an den Kinokassen überzeugen. Mit seinem 50. Film inszenierte der Regisseur eine packende und spannende Geschichte, die gekonnt in einen pessimistischen, realistischen Spionagethriller verpackt wurde.
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„Eins, zwei, drei“ (1961)
Berlin 1960. Kurz vor Errichtung der Berliner-Mauer will der Coca-Cola Manager C.R. MacNamara (James Cagney) Europa-Direktor werden und das populäre Erfrischungsgetränk hinter dem Eisernen Vorhang etablieren. Seinem Vorhaben steht der konservative Chef in Amerika mit großer Skepsis gegenüber. Für ihn sind alle Kommunisten ein Gräuel. Stattdessen soll MacNamara die Aufsichtspflicht seiner Tochter Scarlett (Pamela Tiffin), während ihrer Berlinvisite übernehmen. Doch bei einem nächtlichen Ausflug trifft sie ausgerechnet auf den jungen Kommunisten Otto Ludwig Piffl (Horst Buchholz) verliebt sich in ihm und heiratet diesen spontan. Als auch noch die nichts ahnenden Schwiegereltern ihren Besuch ankündigen, sieht MacNamara nur eine Lösung, um seine Karriere zu retten. Der überzeugte Jungsozialist muss blitzschnell in einen Vorzeige-Kapitalisten umerzogen werden. Schauplatz des US-amerikanischen Kinofilms „Eins, zwei, drei“ („One, Two, Three“) von Regisseur Billy Wilder ist die geteilte Stadt Berlin im Sommer 1961, nur wenige Monate vor dem Mauerbau. Die damals noch weitgehend durchlässige Sektorengrenze war somit als Handlungsort von großer Bedeutung. Der Mauerbau erfolgte allerdings bereits während der Dreharbeiten. Daher war es nicht mehr möglich, am Brandenburger Tor zu drehen. Mit großem Aufwand wurde die Kulisse auf dem Bavaria-Film-Gelände nachgebaut.
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„Der Tunnel“ (2001)
Harry Melchior (Heino Ferch) gewinnt 1961 die Schwimmmeisterschaften der DDR. Kurz danach gelingt ihm die Flucht in den Westen mit einem gefälschten Pass. Allerdings ist bei dem Fluchtversuch seine schwangere Freundin Carola (Claudia Michelsen) festgenommen worden. Harry möchte unbedingt, dass seine Schwester, sein Schwager und deren Tochter von den Fluchthelfern ebenfalls in den Westen geholt werden. Er erfährt aber, dass der Trick mit den gefälschten Pässen nur bei jeweils einem Mitglied einer Familie funktioniert. Harry hat daraufhin eine geniale, aber unvorstellbare Idee. Er fasst den Entschluss, einen Tunnel unter der gewaltigen Mauer hindurch zu graben. „Der Tunnel“ aus dem Jahr 2001 ist die Adaption einer wahren Geschichte, die von Regisseur Roland Suso Richter inszeniert wurde. Parallel zur Kinofassung existiert eine zweiteilige Fernsehversion.
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„Bridge of Spies – Der Unterhändler“ (2015)
Der Thriller „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ aus dem Jahr 2015 von Regisseur Steven Spielberg erzählt die Geschichte des Anwalts James Donovan (Tom Hanks) aus Brooklyn, der plötzlich in das politische Geschehen verwickelt wird. Vom CIA wird Donovan beauftragt, die Freilassung eines in der UdSSR verhafteten US-amerikanischen U-2-Piloten (Austin Stowell) zu erwirken. Eine Herausforderung, die sich als nahezu unmöglich erweist. Es ist dem beharrlichen Charakter Donovans zu verdanken, der bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen, um das Unmögliche möglich zu machen. „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ ist eine amerikanisch-deutsche Koproduktion, in der das in Potsdam ansässige Studio Babelsberg als Koproduzent und ausführender Produzent fungierte. Hunderte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Babelsberger Filmcrew arbeiteten monatelang, um die 1960er-Jahre wieder aufleben zu lassen. So wurden unter anderem Straßenzüge in Breslau und New York und die Glienicker Brücke an der Havel durch das Studio Babelsberg präpariert. Über 800 Komparsen komplettierten die faszinierenden Filmbilder.
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„Die Frau vom Checkpoint Charlie“ (2007)
„Die Frau vom Checkpoint Charlie“ ist ein zweiteiliger Fernsehfilm der UFA Fernsehproduktion und erzählt die Geschichte von Sara Bender (Veronica Ferres), die mit ihren beiden Töchtern Sabine (Elisa Schlott) und Silvia (Maria Ehrich) Anfang der 1980er-Jahre in Erfurt lebt. Da Sara wegen einiger regimekritischer Äußerungen unter Beobachtung der Stasi steht, wird ein Fluchtversuch der drei in Rumänien verhindert. Die beiden Töchter kommen in ein Kinderheim und Sara ins Frauengefängnis. Zwei Jahre später kauft die BRD Sara frei. Allerdings muss sie ihre Kinder zurücklassen. Ab diesen Zeitpunkt protestiert Sara regelmäßig am Grenzübergang Checkpoint Charlie, um auf ihre dramatische Lage aufmerksam zu machen. Ein befreundeter Journalist verbreitet ihre Geschichte. Basierend auf der Lebensgeschichte von Jutta Gallus spielt Veronica Ferres in diesen TV-Zweiteiler eine beeindruckende Frau, die für das Schicksal ihrer Töchter kämpft. Regie führte der in Portugal geborene und in Lübeck aufgewachsene Miguel Alexandre.
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„Good Bye, Lenin!“ (2003)
Nach einem Herzinfarkt fällt die überzeugte DDR-Bürgerin Christiane Kerner (Katrin Sass) ins Koma. Als sie acht Monate später wieder erwacht, ist die Mauer gefallen und der Wandel zum Kapitalismus bereits vollzogen. Diese Erkenntnis würde die überzeugte Sozialistin laut Aussagen der Ärzte umbringen. Also entscheidet sich der treu sorgende 21-jährige Sohn Alex (Daniel Brühl) mithilfe seines Freundes Denis (Florian Lukas) in der Plattenbauwohnung seiner Mutter die gute alte DDR am Leben zu erhalten. „Good Bye, Lenin!“ ist ein deutscher Spielfilm von Regisseur Wolfgang Becker aus dem Jahr 2003. Der Film erhielt zahlreiche Preise. Unter anderem den Felix und den französischen César, beide in der Kategorie „Bester europäischer Film“.
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„Der rote Kakadu“ (2006)
Da der junge Siggi (Max Riemelt) an der Theaterhochschule in Leipzig Bühnenbild studieren möchte, geht er im Frühjahr 1961 nach Dresden, um am Staatstheater Dresden erste Erfahrungen zu sammeln. Dort lebt er bei seiner Tante Hedy (Ingeborg Westphal), die ebenfalls am Staatstheater als Opernsängerin arbeitet. Während der junge Künstler seine neue Heimat erkundet, verändert sich um ihn herum die Welt. Die DDR festigt ihre Staatsform und arbeitet eifrig am sozialistischen Einheitsmenschen. Er lernt die Hobby-Poetin Luise (Jessica Schwarz) und ihren rauflustigen Ehemann Wolle (Ronald Zehrfeld) kennen, die ihm vom „Roter Kakadu“ erzählen. Das angesagte Tanzlokal ist ein Treffpunkt für die vom Rock ’n Roll begeisterte Jugend Dresdens. Die drei schließen schnell Freundschaft und verbringen gemeinsam ihre Zeit. Dabei geraten sie immer mehr ins Visier der Staatssicherheit. „Der Rote Kakadu“ ist ein deutsches Liebesdrama aus dem Jahr 2006 vom Regisseur Dominik Graf.
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„Go Trabi Go“ (1991)
Nach dem spektakulären Mauerfall geht der Familienvater und Deutschlehrer Udo Struutz (Wolfgang Stumph) mit Ehefrau Rita (Marie Gruber) und der siebzehnjährigen Tochter Jaqueline (Claudia Schmutzler) im Sommer 1990 in ihrem Trabi „Schorsch“ auf Entdeckungsreise in den Westen mit Reiseziel Italien. Dabei dient die „Italienische Reise“ von Johann Wolfgang von Goethe Udo als Wegbeschreibung. Die Fahrt wird jedoch zu einem turbulenten Abenteuer. „Go Trabi Go“ ist eine deutsche Filmkomödie von Regisseur Peter Timm aus dem Jahr 1991. Der Film kam am 17. Januar 1991 als einer der ersten Filme über die Wendezeit in die deutschen Kinos und wurde in den neuen und in den alten Bundesländern ein großer Publikumserfolg. Er war der zweiterfolgreichste deutsche Kinospielfilm des Jahres 1991 und Kabarettist Wolfgang Stumph wurde über Nacht deutschlandweit bekannt. Für den Film wurden bis zu 13 Trabant-Fahrzeuge eingesetzt, die für die Erfordernisse des Films präpariert wurden. Die Fortsetzung „Go Trabi Go 2 – Das war der wilde Osten“ kam 1992 in die Kinos.
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