Tilda Swinton ist vor allem durch experimentelle Filme bekannt geworden. Ihre herausragendsten Werke wollen wir euch hier vorstellen.
Tilda Swinton hat ihre familiären Wurzeln in einem der ältesten schottischen Clans. Nach ihrem Studium der Sozial- und Politikwissenschaften, das sie bis 1983 absolvierte, entdeckte die Schottin ihre Leidenschaft fürs Theater und trat der Royal Shakespeare Company bei. Schon früh schlüpfte die Darstellerin in Travestie-Rollen, in denen sie als Frau männliche Figuren verkörperte. Ihr Spielfilm-Debüt gab die Ausnahmekünstlerin in Derek Jarmans „Caravaggio“, einem Biopic über den italienischen Maler Michelangelo Merisi. Kaum eine andere Schauspielerin steht mit ihren Arbeiten derart stellvertretend für das Arthouse- und Independent-Kino wie Tilda Swinton – weswegen wir euch ihre besten Filme präsentieren möchten.
„Orlando“ (1992)
Der junge androgyne Orlando (Tilda Swinton) verdingt sich zu Zeiten von Königin Elisabeth I. (Quentin Crisp) als Dichter – und erobert das Herz der Regentin. Am Totenbett ringt sie ihm ein Versprechen ab: Er soll nie altern. Über vier Jahrzehnte scheint Orlando sein Versprechen einzuhalten, doch er verwandelt sich irgendwann zur Frau. Was zu Problemen mit dem vererbten Landsitz der Königin führt – denn den hat Orlando noch als Mann vermacht bekommen. Das historische Drama basiert auf Virginia Woolfs gleichnamigem Roman und zeigt Swinton in einer ihrer ersten Hosenrollen.
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„The Beach“ (2000)
Im Thailand-Urlaub trifft der amerikanische Student Richard (Leonardo DiCaprio) auf das französische Paar Étienne (Guillaume Canet) und Françoise (Virginie Ledoyen). Gemeinsam mit den beiden möchte er einen verheißungsvollen Strand finden, der für Touristen unzugänglich ist. Tatsächlich entdecken sie den mysteriösen Ort, der sich aber nicht als Paradies entpuppt. Swinton brilliert hier als undurchschaubare Kommunen-Anführerin Sal.
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„The Deep End – Trügerische Stille“ (2001)
Während ihr Mann auf See ist, versorgt Margaret Hall (Tilda Swinton) ihre drei Kinder und den kranken Schwiegervater. Zwar ist das Leben einsam, doch sie hat es weitgehend im Griff. Als die Mutter aber eines Tages den Geliebten ihres Sohnes hinterm Haus tot auffindet, trifft sie eine schwerwiegende Entscheidung. Swinton beweist hier eindrucksvoll, dass ihr auch Thriller-Stoffe liegen.
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„Vanilla Sky“ (2001)
David Aames (Tom Cruise) ist ein Lebemann, der sich als Besitzer eines millionenschweren Verlagsimperiums keine Sorgen machen muss. Mit Julie (Cameron Diaz) führt der Playboy eine lockere Beziehung. Doch die Probleme beginnen, als sie ihm ihre Liebe gesteht und er sich in die hinreißende Sofia (Penélope Cruz) verliebt. In dem Fantasy-Thriller ist Swinton als Rebecca Dearborn zu sehen.
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„Young Adam“ (2003)
Der junge Joe (Ewan McGregor) heuert in den 50er-Jahren auf dem Binnenfrachter von Ehepaar Les (Peter Mullan) und Ella Gault (Tilda Swinton) an. Doch die Harmonie bröckelt, als Joe eine Affäre mit Ella anfängt und die beiden Männer eine Leiche im Wasser finden. Was hat Joe mit der Toten zu tun? Tilda Swinton überzeugt hier als desillusionierte Ehefrau, die sich an den Männern in ihrem Leben die Zähne ausbeißt.
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„Constantine“ (2005)
John Constantine (Keanu Reeves) hat eine außergewöhnliche Gabe: Er kann Dämonen und Halbblutengel erkennen, die als Menschen getarnt sind. Als Polizistin Angela Dodson (Rachel Weisz) den Selbstmord ihrer Zwillingsschwester untersucht, bittet sie den Dämonenjäger um Hilfe. Tilda Swinton tritt in dem Horror-Mystery-Thriller als androgyner Erzengel Gabriel auf.
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„Broken Flowers“ (2005)
Der alternde Playboy Don Johnston (Bill Murray) erhält einen anonymen Brief, der besagt, dass er einen Sohn hat, der ihn sucht. Kumpel Winston (Jeffrey Wright) überredet Don, den Brief nachzuverfolgen und die Mutter ausfindig zu machen – doch es sind vier Frauen, die infrage kommen. Jim Jarmuschs Tragikomödie ist ein Musterbeispiel für Tilda Swintons Gespür für außergewöhnliche Rollen in Independent-Filmen.
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„We Need to Talk About Kevin“ (2011)
Eva (Tilda Swinton) ist Reiseschriftstellerin, gibt den Job aber auf, um eine Familie zu gründen. Schon die Schwangerschaft ist eine Herausforderung für sie, doch das Muttersein fällt immer schwerer, je älter Sohn Kevin (Ezra Miller) wird. Als der zu einem soziopathischen Jugendlichen heranwächst und eine grausame Tat begeht, muss Eva mit den Konsequenzen leben. Die Schottin überzeugt hier in einem schwierigen, sozialkritischen Stoff, über den sich angeregt diskutieren lässt.
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„Suspiria“ (2018)
Nach dem Tod ihrer Mutter zieht es die junge Susie Bannon (Dakota Johnson) ins geteilte Berlin der 70er-Jahre. Ihr Ziel: die hiesige Tanzakademie. Als eine Mitschülerin verschwindet, denkt sich Susie erst mal nichts – bis Tänzerin Sara (Mia Goth) entdeckt, dass die Einrichtung ein dunkles Geheimnis birgt. Swinton überzeugt in dem Remake zu Dario Argentos Original von 1976 nicht nur als dubiose Madame Blanc.
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