Wes Craven gilt heute zu Recht als Ikone des Horror-Genres. Um dem Regisseur ein kleines Denkmal zu setzen, präsentieren wir euch ein paar seiner besten Filme.
Als Sohn einer baptistischen Familie wuchs Wes Craven mit einer Reihe von Verboten auf. Alkohol, Zigaretten und anderen Genussmitteln wurde mit Skepsis begegnet, selbst Kartenspiele galten als unstatthaft. Gut möglich, dass sich der Regisseur das Horror-Genre deswegen aussuchte, um mit so kreativen wie blutrünstigen Filmen immer wieder den Tabubruch zu üben. Geprägt wurden Cravens Werke aber auch durch den medialen Umgang mit dem Vietnamkrieg, greift der Horror-Meister in seinen Geschichten doch immer wieder das Motiv sadistischer Gewalt auf, der sich eine Gruppe unschuldiger Menschen ausgesetzt sieht. Zweifelsohne gilt Wes Craven heute als stilprägende Genre-Legende, weshalb wir den 2015 verstorbenen Regisseur postum mit einer kleinen Liste seiner interessantesten Filme ehren wollen.
„Hügel der blutigen Augen“ (1977)
Die Großfamilie Carter strandet in der kalifornischen Wüste, als ihr Wohnmobil eine Panne hat – und das ausgerechnet auf einem stillgelegten nuklearen Testgelände. Während Vater Bob (Robert Houston) Hilfe holt, wartet die restliche Familie vor Ort. Doch die wird von mutierten Kannibalen angegriffen. Craven feierte mit seinem Menschenfresser-Horror große Erfolge, sein Kollege Alexandre Aja bedachte den Film 2006 mit einem Remake.
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„Der tödliche Freund“ (1986)
Schon mit 15 Jahren ist Paul (Matthew Laborteaux) ein neurochirurgisches Genie. Sein Wissen setzt er ein, als seine Freundin Samantha (Kristy Swanson) von ihrem Vater lebensgefährlich verletzt wird – und transferiert die Gehirnplatte eines Roboters in ihren Kopf. Nun kann er sie zwar fernsteuern, aber nachts treibt Samantha die Mordlust um. Craven begibt sich mit biokybernetischem Horror diesmal in abstrusere Genre-Gefilde.
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„Shocker“ (1989)
Horace Pinker (Mitch Pileggi) verdingt sich als Fernsehtechniker, seine Leidenschaft ist aber die Ermordung kompletter Familien. Polizist Don Parker (Michael Murphy) kann ihn mithilfe seines Adoptivsohns Jonathan (Peter Berg) fassen – denn der beherrscht Telepathie. Doch nach seiner Hinrichtung macht der Serienkiller als Energiewesen weiter. In den USA landete der Film auf dem Index und wurde 2016 wieder freigegeben.
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„Das Haus der Vergessenen“ (1991)
Als der 13-jährige Fool (Brandon Quintin Adams) und seine Familie aus ihrem Ghetto vertrieben werden sollen, weil das vermietende Paar Luxuswohnungen plant, bricht der Junge in deren Haus ein – denn dort soll sich viel Geld befinden. Doch im Keller der Robesons stößt Fool stattdessen auf jugendliche Menschenfresser. Craven erhielt für den Mix aus schwarzem Humor, Horror und Sozialkritik 1992 den Pegasus-Zuschauerpreis beim Brussels International Fantastic Film Festival.
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„Freddy’s New Nightmare“ (1994)
Schauspielerin Heather Langenkamp (Heather Langenkamp) wird in ihren Albträumen von Filmfigur Freddy Krueger (Robert Englund) verfolgt. Ihr letzter Auftritt in der Horror-Reihe liegt Jahre zurück, doch Regisseur Wes Craven (Wes Craven) gibt ihr zu verstehen, dass sie noch mal in die Rolle der Nancy Thompson schlüpfen muss, um den Kindermörder zu stoppen. Craven bemüht gekonnt die Metaebene, indem er seine eigene Idee erneut aufgreift und sich gleich mal selbst spielt.
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„Music of the Heart“ (1999)
Roberta (Meryl Streep) ist eine junge, ambitionierte Lehrerin, die benachteiligten Kindern in Harlem Musikunterricht gibt. Doch das Projekt steht vor dem Aus, weil die Gelder gestrichen werden. Aber Roberta stellt sich leidenschaftlich dem Kampf gegen das Bildungsministerium. Mit dem bewegenden Biopic beweist Craven eindrucksvoll, dass er sich nicht nur aufs Horror-Genre festlegen lässt. Streep wurde für ihre Darstellung für einen Oscar nominiert.
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„Red Eye“ (2005)
Hotelmanagerin Lisa (Rachel McAdams) ist auf dem Rückflug von der Beerdigung ihrer Großmutter. Ihr vermeintlich netter Sitznachbar Jackson (Cillian Murphy) entpuppt sich als Krimineller. Er droht mit der Ermordung ihres Vaters, wenn sie ihm nicht hilft, den in ihrem Hotel abgestiegenen Home-Security-Chief Charles Keefe (Jack Scalia) zu töten. Craven stellt auch in diesem Thriller sein cineastisches Können und Wissen unter Beweis.
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„My Soul to Take“ (2010)
Ein blutiger Amoklauf in der Kleinstadt Riverton ist erst der Auftakt für noch mehr Morde. Denn der „Riverton Ripper“ schwört bei seiner Flucht, 16 Jahre später zurückzukehren und sieben Kinder zu töten, die zum Zeitpunkt des Amoklaufs geboren wurden. Mehrere Jugendliche feiern den Jahrestag des Dramas und werden nun selbst zu Opfern. Craven kehrt hier mit dem Teenie-Slasher-Horror zu seiner Paradedisziplin zurück.
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„Scream 4“ (2011)
Zehn Jahre sind nach den grausamen Woodsboro-Morden vergangen. Sidney Prescott (Neve Campbell) stand damals im Mittelpunkt dieser Tragödie, führt aber nun ein glückliches Leben als erfolgreiche Autorin. Doch als wieder zwei Schülerinnen von der Highschool ermordet werden, geht das Drama weiter. Craven zeichnete schon für die ersten drei Teile der Reihe verantwortlich und liefert hier seine letzte Regiearbeit ab.
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